Einleitung

Die IEC 62386-304 beschreibt DALI-Steuergeräte, die als Helligkeitssensoren definiert werden.

DALI-Steuergeräte nach IEC 62386-304 entsprechen dem Instanz-Typ 4. Der Typ einer Instanz kann mit dem Baustein FB_DALI103QueryInstanceType abgefragt werden.

Eingangswert

Über den Baustein FB_DALI103QueryInputValue kann der aktuelle Zustand (inputValue) des Helligkeitssensors abgefragt werden.

Timer

Die IEC 62386-304 definiert verschiedene Timer zum Auslösen gerätespezifischer Ereignisse.

Im Folgenden werden die Ereignisse für den Instanz-Typ 4 in Zusammenhang mit den dazugehörigen Timern erläutert.

Die jeweilige Zeit errechnet sich aus

Einleitung 1:

Time (Zeitangabe)

Multiplier

Voreinstellwert des Multipliers

Tincr Inkrementalwert

Tdefault Standardwert

Tmin niedrigst- möglicher Einstellwert

Tmax höchst- möglicher Einstellwert

 Tdeadtime

 tDeadtime

 30

 50 ms

 1,5 s

 0 s

 12,75 s

 Treport

 tReport

 30

 1 s

 30 s

 1 s

 4 min 15 s

Einleitung 2:

Stellen Sie die Zeiten so ein, dass möglichst wenige Ereignisse versendet werden. Werden zu viele Ereignisse versendet, kann sich das negativ auf das Verhalten der Anwendung auswirken.

Ereignis-Filter

DALI-Steuergeräte sind in der Lage verschiedene Ereignisse zu versenden. Der Ereignis-Filter besteht aus einem 8 Bit-Wert, wobei jedes einzelne Bit festlegt, ob ein Ereignis gesperrt oder freigegeben wird. Ist das entsprechende Bit gesetzt, so ist das Ereignis freigegeben, sonst ist es gesperrt.

Mit dem Baustein FB_DALI103QueryEventFilter kann der Wert des Ereignis-Filters gelesen und mit dem Baustein FB_DALI103SetEventFilter beschrieben werden.

Zum Auslösen zeitgesteuerter Ereignisse muss der Ereignis-Filter (siehe eventFilter) entsprechend konfiguriert sein.

 Bit

 Ereignis

 Beschreibung

 0

 Illuminance level report

 Ereignis Beleuchtungsstärke

 1

 -

 Reserviert

 2

 -

 Reserviert

 3

 -

 Reserviert

 4

 -

 Reserviert

 5

 -

 Reserviert

 6

 -

 Reserviert

 7

 -

 Reserviert

Ereignis Input Notification

Beim Instanz-Typ 4 besteht die Möglichkeit mit Hilfe des Ereignisfilters das Ereignis freizugeben. Das Ereignis wird vom DALI-Steuergerät durch eine Input Notification gesendet und kann mit FB_DALIGetInputNotification empfangen werden.

In der folgenden Tabelle ist das Ereignis aufgeführt.

Ereignis Name

Ereignis Information

Beschreibung

Illuminance Level Event

position

Ist die Auflösung kleiner oder gleich 10, so enthält dieses Ereignis den aktuellen Eingangswert (10 Bit). Ist die Auflösung größer 10, so wird mit diesem Ereignis nur eine Änderung des Eingangswert mitgeteilt. Dieser kann anschließend mit FB_DALI103QueryInputValue gelesen werden.

Hysterese

Zur Vermeidung von zu häufiger, störender Änderung der Beleuchtungsstärke ist es möglich bei DALI-Geräten mit dem Instanz-Typ 4 eine Hysterese zu definieren.

Über die Variable hysteresis kann ein prozentualer Wert zur Errechnung eines Hysterese-Bereichs vorgegeben werden.

Mit dem Baustein FB_DALI304QueryHysteresis kann der Wert abgefragt und mit FB_DALI304SetHysteresis vorgegeben werden.

Da bei geringer Beleuchtungsstärke die prozentuale Hysterese auch zu starken Schwankungen führen kann, kann über die Variable hysteresisMin eine minimale Hysterese vorgegeben werden. Bei der minimalen Hysterese handelt es sich um einen Absolutwert, mit einem Wertebereich von 0 bis 255.

Der Rücksetzwert hängt von der vom Hersteller vorgegebenen Auflösung der Eingangswerte ab.

 resolution

 Herstellerabhängiger Rücksetzwert

 1…6

 0

 7

 1

 8

 2

 9

 5

 10

 10

 11

 20

 12

 40

 13

 81

 14

 163

 > 15

 255

Mit dem Baustein FB_DALI304QueryHysteresisMin kann der Wert abgefragt und mit FB_DALI304SetHysteresisMin manuell vorgegeben werden.

Ereignis Illuminance Level Report

Jedes Mal, wenn der Eingangswert (inputValue) außerhalb des Hysterese-Bereichs liegt, wird das Beleuchtungsstärke-Ereignis ausgelöst.

Der Hysterese-Bereich errechnet sich, wie oben beschrieben, aus der prozentualen Hysterese des Eingangswertes und dem Wert der minimalen Hysterese. Der jeweilige obere bzw. untere Punkt des Hysterese-Bereichs heißt hysteresisBandHigh bzw. hysteresisBandLow.

Das Beleuchtungsstärke-Ereignis wird generiert, wenn der Eingangswert (inputValue) größer als der errechnete Wert hysteresisBandHigh oder kleiner als hysteresisBandLow ist.

Es wird ebenfalls generiert, wenn die Zeit Treport abgelaufen ist, unabhängig vom aktuellen Eingangswert.

Einleitung 3:

Das Beispiel zeigt die Änderung des Eingangswerts, mit dem daraus resultierenden Hysterese-Bereich und dem Report Timer Treport. Der Wert für hysteresis beträgt 10% und der Wert für hysteresisMin beträgt 50.

An den Messpunkten 1, 2, 4, 5, 6, 8 und 10 wird das Ereignis Illuminance Level Report durch die Veränderung des Eingangswerts über die Grenzen des definierten Hysterese-Bereichs hinaus generiert. An den Messpunkten 3, 7, und 9 wird kein Beleuchtungsstärkeereignis generiert, da die gemessene Beleuchtungsstärke sich innerhalb des Hysterese-Bereichs befindet und der Timer Treport (siehe tReport) noch nicht abgelaufen ist. Mit Ablauf des Timers Treport wird das Ereignis zu einem späteren Zeitpunkt generiert (zwischen den Messpunkten 3 und 4, 7 und 8, 9 und 10).

Deadtime Timer

Mehrere Events dürfen nicht gleichzeitig aus einer Instanz gesendet werden, um dies zu vermeiden kann eine Totzeit (Tdeadtime) aktiviert werden (siehe tDeadtime).

Wenn der Deadtime Timer aktiv ist, soll eine Instanz kein weiteres Ereignis senden, bis der Timer Tdeadtime abgelaufen ist. Nach dem Versenden eines Ereignisses wird der Timer neu gestartet.

Falls ein neues Ereignis auftritt bevor das aktuelle Ereignis gesendet wurde, so ersetzt das neue Ereignis das bisherige. Dieses kann geschehen, wenn der Bus nicht verfügbar ist oder mit dem Timer TDeadtime gearbeitet wird.

Wenn Treport < Tdeadtime, dann soll Treport = Tdeadtime sein, egal welchen Wert Treport vorher hatte.