Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK

Die IBS ISA SC-I/T ist eine InterBus-S Masterkarte. Die IBS ISA SC/RI/RT-LK ist eine InterBus-S Masterkarte mit zusätzlichem Slave-Interface zur Kopplung an überlagerte Steuerungen über den Interbus (Systemkoppler). Die INTERBUS-Schnittstellen der IBS SC/RI/RT-LK Karte sind in Lichtwellenleitertechnik und bei der IBS ISA SC/I-T in Kupfertechnik ausgeführt.

Das DPRAM (MPM) der IBS ISA SC-I/T und der IBS ISA SC/RI/RT-LK ist 4 KByte groß. Es werden keine Interrupts benutzt.

Kontextmenü

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 1:

Box Anfügen... <Einfg>

Fügt InterBus-S Boxen an. Eine detaillierte Liste aller unterstützten Boxen finden sie unter: Übersicht.

Gerät Löschen... <Entf>

Entfernt die IBS ISA SC-I/T Feldbuskarte und alle untergeordneten Elemente aus der E/A Konfiguration.

Online Reset

Initiiert einen Online Reset auf dem InterBus-S. Die Karte wird anschließend in den Zustand RUN versetzt (vergl. Bussteuerung).

Karteireiter "IBS ISA SC-I/T " und "IBS ISA SC/RI/RT-LK"

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 2:

Adresse: Hier kann / muss die DPRAM Adresse der Karte eingestellt werden. Diese Adresse kann folgende Werte annehmen: von 0xC8000 bis 0xEF000 in Schritten von 0x1000

Port: Hier kann / muss die Port Adresse der Karte eingestellt werden. Diese Adresse wird auf der Karte gejumpert und kann folgende Werte annehmen: von 0x100 bis 0x3F8 in Schritten von 0x8

IBS Zyklus: Die Laufzeit des Interbusses wird ungefähr anhand der konfigurierten Geräte berechnet und angezeigt.

Syncron Mode.: Die höstpriore Task, die mit dem entsprechenden Gerät verknüpft ist, übernimmt die Ansteuerung des Feldbuszyklus und ist somit mit dem Feldbus synchronisiert. Alle anderen Tasks werden asynchron über entsprechende Puffer bedient.

"Activate_Configuration" beim Startup: Aktiviert die geladene Konfiguration während der Startphase von TwinCAT (Standardeinstellung). Kann abgeschaltet werden, wenn vor der Aktivierung noch andere Firmwaredienste aufgerufen werden (vergl. Systemstart mit unvollständiger Konfiguration).

"Start_Data_Transfer" beim Startup: Startet den zyklischen Datenverkehr auf dem Interbus beim Systemstart von TwinCAT.

Auslesen der Buskonfiguration: Hierüber kann die aktuelle Gerätekonfiguration des Interbusses eingelesen werden. Voraussetzung ist, dass eine TwinCAT-Konfiguration gestartet wird, in der unter der Interbus-Masterkarte keine Geräte konfiguriert wurden!

Slave Diagnosis: Diese Option is nur bei den Masterkarten verfügbar die ein zusätzliches Slave-Interface besitzen (Systemkoppler). Es werden dann zusätzlich 2 Eingengswörter mit Slave-Diagnosedaten in die Prozesdaten des Masters gemappt (siehe unten: SlaveDiag und SlaveDiagPara).

Lesen der Firmware Version: Liest über den Firmwaredienst "Get_Version_Info" die Firmware Version der Karte (vergl. Anwenderhandbuch der Karte).

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 3:

Bei neueren Motherboard/BIOS kann es nötig werden, den DPRAM-Bereich, den die Karte nutzen wird, im BIOS des Rechners zu reservieren. Die entsprechende Einstellung ist meistens im PNP-BIOS aufgeführt und wird als ISA Memblock bezeichnet.

Karteireiter "CFG"

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 4:

Listet den Konfigurationsrahmen auf, der sich auf Grund der konfigurierten Teilnehmer ergibt und der beim Systemstart in die Karte geladen wird. Dient als Übersicht, insbesondere wenn zur Laufzeit per ADS die Konfiguration beeinflusst werden soll.

Firmwaredienste

Nahezu alle Firmwaredienste der SC/I-T können per ADS von jedem TwinCAT Programm aufgerufen werden. Dazu muss der SC/I-T ein AMS Port zugewiesen werden. Auf dem Karteireiter "ADS" wird dieser Port aktiviert. Die Portnummer ist fest auf 0x7000 + die ID der SC/I-T vorgegeben. Außerdem wird eine SPS-Bibliothek angeboten, die die wesentlichen Firmwaredienste zur Bussteuerung in einfach nutzbarer Form anbietet.

Karteireiter "ADS"

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 5:

Über eine AdsReadWriteReq (vergl. ADS Dokumentation) können die Dienste in folgender Form aufgerufen werden:

IndexGroup = 0x00010001

IndexOffset = Code des Firmwaredienstes (z.B. 0x00000713 für Control_Active_Configuration)

Die Parameteranzahl wird automatisch anhand der Write-Daten ermittelt. Die Write-Daten werden von TwinCAT nicht in das Motorola-Format umgesetzt, dieses muss bei Bedarf vom Anwender durchgeführt werden.

In den Read-Daten wird das Ergebnis (die Confirmation) des Firmwaredienstes zurückgegeben.

Beispiel: Abschalten eines Teilnehmers im laufenden Busbetrieb

Interbus Box - Karteireiter "CAC/CDF"

Der Teilnehmer mit der logischen Teilnehmernummer 3.1 soll im laufenden Busbetrieb abgeschaltet werden:

IndexGroup: 0x00010001

IndexOffset: 0x00000713 (Control_Active_Configuration)

Write-Daten:

Wort 0 0x0200 (Device_Off im Motorola Format)

Wort 1 0x0100 (Ein Entry im Motorola Format)

Wort 2 0x0103 (3.1 im Motorola Format)

Die Write-Länge beträgt 6 Bytes, so dass der Firmware der Parameter_Count 3 (Worte) übergeben wird.

Confirmation:

Die positive Confirmation lautet:

Read-Daten:

Wort 0 0x0000

Die negative Confirmation lautet:

Read-Daten:

Wort 0 0xXXXX (Result im Motorola Format)

Wort 1 0xXXXX (Add_Err_Info Motorola Format)

Karteireiter "Firmware Commands"

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 6:

Ermöglicht typische Firmware Kommandos zur Bussteuerung per ADS abzusetzen (Voraussetzung ist, dass ein ADS-Port angewählt ist).

Bussteuerung

Bussteuerung

Die Bussteuerung kann mit den oben genannten Firmwarediensten wie im folgenden Bild dargestellt beeinflusst werden:

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 7:

Über den Status der Karte kann der aktuelle Zustand erkannt werden:

Diagnose Eingänge

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 8:

Die IBS ISA SC-I/T verfügt automatisch über zwei Eingangswörter, die bzw. deren Bits den Zustand der Karte und des Interbusses beschreiben:

State: 0x0001 = Anwenderfehler

0x0002 = Peripherie-Fehler

0x0004 = Bus-Fehler

0x0008 = Hardware-Fehler (Anschaltbaugruppe)

0x0010 = Diagnoseroutine aktiv

0x0020 = Datenübertragung aktiv

0x0040 = Ausgewählte Konfiguration ist betriebsbereit

0x0080 = Anschaltbaugruppe ist betriebsbereit

0x0100 = Bussegment ist abgeschaltet

0x0200 = Befehlsausgabe sperren

0x0400 = Standardfunktion negativ bearbeitet

0x0800 = Synchronisationsfehler aufgetreten

0x1000 = Fehlerhafte Datenzyklen

0x2000 = Festgelegte Wartezeit überschritten

0x4000 = Festgelegte Fehlerdichte überschritten

0x8000 = Meldung zur Steuerung liegt an

DiagPara: Der Inhalt ist abhängig von dem Inhalt von State.

Vergleiche Firmware-Referenzhandbuch IBS SYS FW G4 LIB UM (Art-Nr.: 27 45 13 0) unter der Funktion GetIBSDiagnostic.

Bei den Systemkopplern können noch zusätzlich 2 Eingangswörter mit den Diagnosedaten des Slaves zu den Przessdaten hinzugefügt werden:

SlaveState:

0x0001 = Slave data transfer. Es findet ein Datenaustausch mit der Slave-Baugruppe statt
0x0002 = Fail. Es ist ein Peripherie-Fehler auf der Slave-Baugruppe aufgetreten
0x0004 = Slave initialized. Die Initialisierung der Baugruppe ist abgeschlossen
0x0008 = Power on. Die Versorgungsspannung liegt an
0x0010 = Ready. Die Slave-Baugruppe befindet sich im Zustand 'READY'

SlaveDiagPara: Der Inhalt ist abhängig von dem Inhalt von SlaveState.

Systemstart mit unvollständiger Konfiguration

Systemstart mit unvollständiger Konfiguration

Soll ein Systemstart mit einer unvollständigen Konfiguration erfolgen, bestehen mehrere Möglichkeiten:

  1. Alternativen Definition: Werden die potenziell nicht vorhandenen Teilnehmer einer Alternative zugeordnet, werden sie beim Systemstart als inaktiv geschaltet (dies kann durch explizites Aktivieren per Control_Active_Configuration umgangen werden (vergl. Karteireiter "InterBus-S" des Teilnehmers)).
  2. Spezielle Einstellung beim Teilnehmer: Bei den einzelnen Teilnehmern kann ein Control_Active_Configuration Kommando definiert werden, dass vor dem Aktivieren der Konfiguration ausgeführt wird (vergl. Karteireiter "InterBus-S" des Teilnehmers). Zu beachten ist, dass ein Control_Active_Configuration Kommando auch abhängig Teilnehmer betrifft!
  3. Spezielle Konfiguration während des Systemstarts durch die SPS: Es besteht die Möglichkeit die Karte nur in den Zustand PAR_READY beim Systemstart schalten zulassen und dann die weitere Konfiguration und Bussteuerung von der SPS durchzuführen. Dazu sollte folgende Vorgehensweise eingehalten werden:
  4. Automatisches "Active_Configuration" abwählen. Dadurch verbleibt die Karte im Zustand PAR_READY
  5. Nach dem Systemstart werden die nicht vorhandenen Teilnehmer einzeln oder per Gruppendefinition abgewählt (Control_Active_Configuration), so dass nur noch die vorhandenen Teilnehmer aktiv geschaltet sind. Das Abschalten erfolgt i.d.R. aus der SPS heraus per ADS. Hierzu kann die SPS-Bibliothek "PlcIbsScit.lib" eingebunden werden, die die nötigen ADS-Kommandos als Bausteine zur Verfügung stellt
  6. "Active_Configuration" per ADS auslösen
  7. "Start_Data_Transfer" per ADS auslösen

Sollen später die inaktiven Teilnehmer hinzugefügt werden, kann dieses ebenfalls per "Control_Active_Configuration" im Zustand RUN per ADS erfolgen.

ISA IBS SC/RI/RT-LK Slave-Interface (Systemkoppler)

Die Konfiguration des Slave-Interfaces wird von dem untergeordneten INTERBUS-System durchgeführt. Die Prozessdatenlänge des Slave-Interfaces ist konfigurierbar und beträgt maximal 10 Worte. Beim Hinzufügen der IBS SC/RI/RT-LK in die E/A-Konfiguration wird die Prozessdatenlänge des Systemkopplers auf 10 Worte und die Parameterkanaldatenlänge auf 0 Bit eingestellt (kein PCP). Die INTERBUS-Schnittstellen der IBS SC/RI/RT-LK werden von einem Medium-Converter von Kupfer- in Lichtwellenleitertechnik umgesetzt. Der Medium-Converter hat den ID-Code 0x08 mit dem Längencode 0x0 und wird vom System Manager zu der E/A-Konfiguration der Karte automatisch hinzugefügt. Nehmen Sie das überlagerte INTERBUS-System erst dann in Betrieb, wenn der Systemkoppler die endgültige Konfiguration besitzt, da bei Änderungen der Konfiguration das überlagerte System in den Fehlerzustand übergeht.

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 9:

Die Prozessdatenlänge und Parameterkanallänge des Systemkopplers kann über die Kontextmenübefehle des Slaves konfiguriert werden. Das Kontextmenü des Slaves kann über einen Mausklick mit der rechten Maustaste auf den Slave im Baum der E/A.Geräte aufgerufen werden.

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 10:

Die maximal verfügbare Länge des Prozessdatenkanals ist abhängig von der ausgewählten Länge des Parameterkanals. Die Prozessdatenlänge von 10 Worten kann nur nach der Deaktivierung des Parameterkanals konfiguriert werden. Der ID-Code des Systemkopplers ergibt sich aus gewählter Länge des Parameterkanals und kann folgende Werte annehmen:

Phoenix IBS SC/I-T und IBS SC/RI/RT-LK 11:

Der Systemkoppler kann mit einer externen Spannung versorgt werden, um beim Ausfall des unterlagerten Masters den weiteren Datenaustausch im überlagerten System zu gewährleisten. Die Konfiguration des Slaves kann nicht auf der IBS SC/RI/RT-LK Karte dauerhaft abgespeichert werden und wird beim Restart oder Neustart des PCs auf Default Werte zurückgesetzt. Der Konfigurationsspeicher der Karte wird zurückgesetzt und das überlagerte System meldet einen Peripheriefehler. In der Default Konfiguration besitzt der Systemkoppler den ID-Code 233 und den Längencode 0x4 (4 Worte). Der Parameterkanal hat dann die Länge von 64 Bit.

Konfiguration des IBS SC/RI/RT-LK Slave-Interfaces in dem überlagerten INTERBUS-System

Dem Systemkoppler in dem überlagerten System wird eine Busklemme mit dem ID-Code 0x0C und dem Längencode 0x0 vorgeschaltet. Der ID-Code und Längencode des Systemkopplers ist durch die Konfiguration des Systemkopplers in dem unterlagerten System vorgegeben.