Übersicht

Der TwinCAT System Manager ist das zentrale Konfigurationswerkzeug des TwinCAT Systems. Hier werden die Ein- und Ausgänge der beteiligten Software Tasks und die physikalischen Ein- und Ausgänge der angeschlossenen Feldbusse verwaltet. Die einzelnen Software Tasks (z. B. SPS Tasks ) arbeiten jeweils auf einem eigenen, privaten Prozessabbild, so dass die Adressen der im Prozessabbild abgelegten Symbole (Variablen) nur lokal innerhalb der jeweiligen Tasks gültig und relevant sind.

Im TwinCAT System Manager werden die E/A-Informationen der einzelnen Software Tasks eingelesen bzw. eingegeben. Darüber hinaus werden die installierten Feldbusse und daran angeschlossene Module bzw. Boxen beschrieben. Durch das Verknüpfen von Variablen der Software Tasks und Variablen der Feldbusse werden die logischen und physikalischen Ein- und Ausgänge einander zugeordnet.

Task-Task Kommunikation:

Mit Hilfe des TwinCAT System Managers können "Ein- und Ausgänge " einer Task mit den "Aus- und Eingängen" einer anderen Task zyklisch ausgetauscht werden. Die Datenkonsistenz bleibt dabei gewahrt.

Variablenorientiert:

Die kleinste ansprechbare und verknüpfbare Einheit ist eine Variable. Variablen können einzelne Bits sein, Bytes, 16 Bit Datenwort, 32 Bit Datenwort, usw.. Variablen können aber auch Strukturen oder Arrays (Felder) bestehend aus anderen Datentypen sein.

Prozessabbilder:

Variablen sind immer genau einem Prozessabbild zugeordnet, d.h. die Adresse der Variablen ist innerhalb ihres Prozessabbildes eindeutig - aber auch nur innerhalb dieses Prozessabbildes. Jede Software Task und jeder Feldbus besitzt genau ein Prozessabbild (Ausnahme: Tasks eines SPS-Laufzeitsystems teilen sich ein gemeinsames Prozessabbild).

Zuordnungen:

Das Ergebnis des TwinCAT System Managers sind einzelne Zuordnungen, die die erstellten Verknüpfungen beinhalten. Zuordnungen werden jeweils zwischen Software Tasks und Feldbusgeräten sowie zwischen zwei Software Tasks erzeugt, wenn sie gegenseitig verknüpfte Variablen besitzen. D.h. wenn Variablen einer SPS Task mit den Variablen eines Feldbusses verknüpft sind, dann wird genau eine Zuordnung zwischen diesen beiden Elementen erzeugt. Wenn dieselbe SPS Task noch Variablen mit einem anderen Feldbus verknüpft hat, so wird hierfür eine zweite Zuordnung generiert. Die Zuordnungen beinhalten die entsprechenden Kopiervorschriften um zur Laufzeit die entsprechenden Variablen austauschen zu können.

Feldbusunabhängigkeit:

Bei der Definition und Programmierung der am TwinCAT System beteiligten Software Tasks braucht die Art und der Aufbau des, bzw. der verwendeten Feldbusse nicht bekannt zu sein. Die Programmierung erfolgt mit Hilfe logischer Variablen, die lokal innerhalb der jeweiligen Software definiert werden. Erst im TwinCAT System Manager werden diese logischen Variablen mit anderen Variablen verknüpft, die entweder physikalischen Ein- und Ausgängen auf dem Feldbus oder logischen Variablen anderer Tasks entsprechen. Der Typ und die speziellen Eigenschaften der jeweiligen Feldbusse brauchen nicht bekannt sein bzw. nicht berücksichtigt werden.

TwinCAT System Manager unterstützt alle verbreiteten Feldbusse und einige andere Standardschnittstellen des PCs:

Detaillierte Informationen zu den unterschiedlichen Feldbuskarten und anderen unterstützten E/A-Geräten finden Sie in der Referenz.

TwinCAT System Manager starten:

Um den TwinCAT System Manager zu öffnen, betätigen Sie mit der Maus im Startmenü von Windows 'Start' -> 'Programme' -> TwinCAT System' -> ' TwinCAT System Manager' oder das TwinCAT Icon im System Tray von Windows und wählen dann dort den 'System Manager'-Eintrag im aufklappenden Pop-up-Menü, wie nachfolgend gezeigt:

Übersicht 1:

Bestandteile des System Managers:

Das Fenster des System Managers ist, wie auf dem folgenden Bild zu erkennen, aufgebaut (bis einschl. TwinCAT v2.8):

In der oberen blauen Leiste steht der Name das Projekts, in diesem Fall Maschine.wsm, darunter befindet sich die Menüleiste und die Toolbar (Symbolleiste), deren Funktion im nachfolgenden Kapitel Bedienung beschrieben wird.

Im linken großen Fenster ist eine Baumstruktur dargestellt, in der alle Komponenten zur Systemkonfiguration enthalten sind.

Ganz unten befindet sich die Statuszeile, sie stellt Informationen zum aktuellen Status des Systems bereit. In diesem Fall läuft das System, dies ist an der Information 'Echtzeit' (wie bereits gesagt, bis zur TwinCAT v2.8) zu erkennen.

Übersicht 2:

Die Beschreibung des TwinCAT System Manager Hauptfensters der Version 2.9 finden sie unter: TwinCAT System Manager -> Einleitung.

Systemkonfigurationsmodule des TwinCAT System Managers

Nachfolgend sind die verschiedenen Hauptkomponenten des TwinCAT System Managers aufgelistet. Die Existenz der Konfigurationskomponenten hängt von dem Level des installierten TwinCAT Systems ab.

Konfigurations-Module

Beschreibung

Echtzeit - Konfiguration

Die grundsätzlichen Systemeinstellungen werden hier durchgeführt. Es wird die Basiszeit des Systems vorgegeben. Außerdem können benutzerdefinierte Tasks hier eingebunden werden.

SPS - Konfiguration

Bis zu vier SPS Programme in den maximal vier Laufzeitsystem können eingebunden werden. Die bis zu vier Task pro Laufzeitsystem werden aufgeführt und die Verknüpfung der einzelnen Task zu den Variablen wird konfiguriert.

Nocken - Konfiguration

Das optionale elektronische Nockenschaltwerk wird hier konfiguriert.

E/A - Konfiguration

Alle Geräte- und Feldbuskomponenten werden hier aufgelistet und konfiguriert. Hierzu zählen:

  • alle Feldbuskarten, die darunter liegenden Boxen und die an den Boxen angeschlossenen Klemmen.
  • die unterbrechungsfreie Stromversorgung (seriell oder 24V)
  • serielle und parallele Schnittstellen
  • Motherboard Diagnose Schnittstellen (SMB).

Weitere Informationen zur Anwendung des TwinCAT System Managers entnehmen Sie bitte der Dokumentation TwinCAT Quick Start .