Wiederherstellungsoptionen
Definieren Sie eine Backup- und Wiederherstellungsstrategie für Ihr TwinCAT/BSD-System, um im Falle eines Datenverlustes oder bei defekten Speichermedien TwinCAT/BSD in sehr kurzer Zeit wiederherstellen zu können. Backups tragen dazu bei, Ausfallzeiten zu minimieren und auf diese Weise die Arbeit ohne große Produktionsverluste fortzusetzen. Es sollte sowohl ein Prozess für die Erstellung einer Sicherheitskopie als auch ein Prozess für deren Wiederherstellung definiert werden. Dabei sollten auch Security-Aspekte berücksichtigt werden und beispielsweise definiert werden, wo das Backup gespeichert werden soll.
Beckhoff bietet mit dem TwinCAT/BSD-Installer-Stick eine einfache Backup-Lösung an. Zusätzlich dazu sind mit dem Programm restorepoint
Wiederherstellungspunkte unter TwinCAT/BSD möglich, welche den aktuellen Zustand des Systems speichern und bei Bedarf wiederherstellen. Eine Vielzahl von Implementierungen ist somit verfügbar, wobei die genaue Definition einer Backup- und Wiederherstellungsstrategie dem Anwender überlassen ist.
Folgende Szenarien sind möglich und sollen dazu dienen, die unterschiedlichen Funktionsweisen zu verstehen. Die vorgestellten Szenarien sollten jedoch nicht als der von Beckhoff empfohlene und einzige Weg betrachtet werden.
Szenario 1: Werkseinstellungen
Ein Industrie-PC mit TwinCAT/BSD soll bei einem Problem auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden.
- Der Anwender testet und entwickelt auf einem Industrie-PC mit TwinCAT/BSD.
- In der Test- und Entwicklungsphase gibt es ein Problem, weil beispielsweise grundlegende Einstellungen verändert wurden.
- Der Anwender löst das Problem, indem TwinCAT/BSD auf Werkseinstellungen zurückgesetzt wird (siehe: Auf Werkseinstellungen zurücksetzen).
Szenario 2: Serienproduktion
Die Test- und Entwicklungsphase wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Maschinenbauer will in die Serienproduktion gehen:
- Der Maschinenbauer erstellt einen Wiederherstellungspunkt (Auslieferungszustand OEM), um das System bei einem Fehler wiederherstellen zu können (siehe: Wiederherstellungspunkt erstellen. Der Endkunde des Maschinenbauers kann diesen Wiederherstellungspunkt seinerseits bei Problemen nutzen.
- Anschließend aktiviert der Maschinenbauer den Write Filter, um TwinCAT/BSD im vorkonfigurierten Zustand zu sichern und um eine Fehlkonfiguration beim Endkunden zu verhindern (siehe: Write Filter).
- Im letzten Schritt erstellt der Maschinenbauer ein Backup, welches er als Masterimage ablegt und für die Serienproduktion nutzt (siehe: Backup erstellen).
Szenario 3: Inbetriebnahme beim Endkunden
Die Maschine kommt beim Endkunden an und soll nach der Inbetriebnahme abgesichert werden:
- Nach der Parametrierung der Maschine erstellt der Endkunde einen Wiederherstellungspunkt „Inbetriebnahme“ (siehe: Wiederherstellungspunkt erstellen).
- Anschließend aktiviert der Endkunde den Write Filter, um eine versehentliche Fehlkonfiguration zu vermeiden (siehe: Write Filter).
- Der Endkunde erstellt ein eigenes Backup (siehe: Backup erstellen), um beispielsweise im Fall eines defekten Datenträgers das System wiederherstellen zu können (siehe: Backup wiederherstellen).