Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes erfolgt in mehreren Schritten. Wenn nicht das Connector Tool als Assistent verwendet wird (siehe Kapitel Das Connector Tool), müssen für eine EAP-Publisher-Variable die Elemente TxVariable, TxPDO, TxData und TxFrame Schritt für Schritt einzeln erzeugt und per Konfiguration untereinander referenziert werden. Für eine EAP-Subscriber-Variable sind es entsprechend die Elemente RxVariable, RxPDO und RxData.

I. Manuelle Konfiguration einer Publisher Variablen

1. Erzeugen und konfigurieren Sie TxVariables und TxProcessDataObjects wie in Kapitel Variablen erzeugen beschrieben.
2. Erzeugen und konfigurieren Sie TxData laut der Beschreibung aus Kapitel Das TxData Tool und aus Kapitel Das TxData.
3. Erzeugen und konfigurieren Sie einen TxFrame wie in Kapitel Das Frame Tool bzw. Kapitel Der Frame.
Eine EAP Publisher Variable ist vollständig definiert.
Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 1:

Notwendige Konfigurationseigenschaften für einen erfolgreichen Datentransfer

Bei der Konfiguration einer Publisher Variablen ist darauf zu achten, dass mindestens die folgenden Eigenschaften konfiguriert werden, so dass ein Datentransfer stattfinden kann:

  • Beim TxFrame muss…
    … die Eigenschaft Enabled auf true gesetzt sein und
    … eine gültige Zieladresse definiert sein.
  • Beim TxData muss…
    … die Eigenschaft Enabled auf true gesetzt sein,
    … eine PDO Nummer eingetragen sein, mit Hilfe derer ein TxProcessDataObject referenziert wird und
    … ein Trigger Condition inklusive eines gültigen Triggers wie z.B. eine Cycle Time definiert sein.
  • Das TxPDO muss…
    … wenigstens eine Variable enthalten.

II. Manuelle Konfiguration einer Subscriber Variablen

1. Erzeugen und konfigurieren Sie RxVariables und RxProcessDataObjects wie in Kapitel Variablen erzeugen beschrieben.
2. Erzeugen und konfigurieren Sie RxData laut der Beschreibung aus Kapitel Das RxData Tool und Das RxData.
Eine EAP Subscriber Variable ist vollständig definiert.
Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 2:

Notwendige Konfigurationseigenschaften für einen erfolgreichen Datenempfang

Bei der Konfiguration einer Subscriber Variablen ist darauf zu achten, dass mindestens die folgenden Eigenschaften konfiguriert werden, so dass Daten empfangen werden können:

  • Beim RxData muss…
    … die Eigenschaft Enabled auf true gesetzt sein,
    … eine PDO Nummer eingetragen sein, mit Hilfe derer ein RxProcessDataObject referenziert wird und
    … ein die ID muss mit der ID der zu empfangenen Publisher Variablen übereinstimmten.

Variablen erzeugen

Das Kommando [Variables Configuration] aus dem Kontextmenü des EAP Geräteobjektes öffnet einen Dialog (siehe Abbildung), um TxVariablen oder RxVariablen zu erzeugen oder zu bearbeiten. Der Dialog gliedert sich in drei Bereiche.

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 3:
  1. Links oben befinden sich einige Schaltflächen, um Variablen zu erzeugen oder zu bearbeiten.
  2. Der rechte Teil besteht aus einer Liste, die die bereits vorhandenen Variablen anzeigt.
  3. Links unten stehen Bedienelemente bereit, um Anzeigefilter zu aktivieren/deaktivieren, die auf die Variablenliste angewendet werden.

Create Tx Variable (0x6000)/Create Rx Variable (0x7000)

Die Schaltflächen [Create Tx Variable (0x6000)] und [Create Rx Variable (0x7000)] öffnen den Dialog, um eine neue Variable hinzuzufügen. Der Dialog stellt zwei Wege bereit, um eine Variable zu definieren.

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 4:
Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 5:

Über die Schaltfläche [Create] wird die Variable schlussendlich erzeugt und findet sich dann in der Liste der vorhandenen Variablen wieder.

Edit

Mit Hilfe der Schaltfläche [Edit] kann eine bestehende Variable bearbeitet werden. Die zu bearbeitende Variable muss dafür vorab selektiert werden. Das Bearbeiten ist hilfreich, wenn etwa ein anderer Symbolname eingetragen werden soll, um die Verknüpfung zu einer anderen SPS Variablen herzustellen.

Remove Selected

Die Schaltfläche [Remove Selected] sorgt dafür, dass die selektierte Variable gelöscht wird.

Process Data Objects erzeugen

Das Kommando [Process Data Configuration] aus dem Kontextmenü des EAP Geräteobjektes öffnet einen Dialog (siehe Abbildung), um Tx oder RxPDOs zu erzeugen oder zu bearbeiten. Der Dialog teilt sich methodisch in zwei Bereiche auf.

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 6:

Auf der linken Hälfte werden in einer Liste alle bereits vorhandenen PDOs angezeigt. An dieser Liste angrenzend befinden sich linksseitig Schaltflächen, um neue PDOs zu erzeugen oder um PDOs zu löschen. Des Weiteren befinden sich darunter angeordnet Bedienelemente, um Anzeigefilter zu aktivieren/deaktivieren, die auf die PDO-Liste angewendet werden.

Auf der rechten Hälfte werden in einer Liste die Variablen angezeigt, die dem PDO zugeordnet sind, welches in der linken Hälfte selektiert ist. Rechts außen befinden sich die Schaltflächen, mit Hilfe derer die Variablenliste bearbeitet werden kann. Über die Auswahlknöpfe [Easy View] und [Technical View] lässt sich die Darstellung der Variablenliste umschalten.

Create Tx PDO (0x1A00)/Create Rx PDO (0x1600)

Die Schaltflächen [Create Tx PDO (0x1A00)] und [Create Rx PDO (0x1600)] erzeugen TxPDO bzw. RxPDO Instanzen, die direkt in der PDO-Liste angezeigt werden.

Edit PDO

Die Schaltfläche [Edit PDO] öffnet einen Dialog, um Prozessvariablen zu erzeugen und zu konfigurieren (siehe Abbildung oben). Im Kontext der Konfiguration eines PDOs werden mittels dieses Dialogs außerdem die Variablen ausgewählt, die dem selektierten PDO hinzugefügt werden sollen. Jede Variable, deren Checkbox angehakt wird, wird der Variablenliste des selektierten PDOs hinzugefügt, nachdem der Dialog mit [OK] bestätigt worden ist.

Remove Selected

Die Schaltfläche [Remove Selected] auf der linken Hälfte sorgt dafür, dass das selektierte PDO gelöscht wird.

Die Schaltfläche [Remove Selected] auf der rechten Hälfte sorgt dafür, dass die selektierte Variable aus der PDO Definition entfernt wird.

Show Variables – Easy View / Technical View

Die Darstellung der Variablenliste lässt sich umschalten. In der [Easy View]-Darstellung werden alle dem PDO zugeordneten Variablen untereinander aufgelistet. In der [Technical View]-Darstellung wird eine codierte Darstellung angezeigt, so wie sie im Objektverzeichnis des TwinCAT EAP Gerätes gespeichert wird.

Das Properties-Fenster

Mit Hilfe des Properties-Fensters können die wichtigsten Konfigurationseigenschaften des aktuell selektierten Elements aus der Bedienoberfläche definiert werden. Es gibt zu jedem Elementtyp eine individuelle Liste von Eigenschaften. Allen Listen gemein ist die Eigenschaft Data State. Der Data State dient nur der Information und kann im Properties-Fenster nicht verändert werden. Er zeigt den aktuellen Konfigurationszustand des betreffenden EAP Geräteobjektes an.

  • None
    Es wurden keine Veränderungen an der Konfiguration vorgenommen.
  • Changed
    Es wurde mindestens eine Veränderung an der Konfiguration vorgenommen.
  • Written
    Die aktuelle Konfiguration wurde erfolgreich an das TwinCAT EAP Gerät übertragen.
  • Error
    Es ist ein Fehler aufgetreten. (Z.B. bei der Übertragung der Konfiguration zum TwinCAT EAP Gerät.)

Das EAP Geräteobjekt

Beim EAP Geräteobjekt können die folgenden Eigenschaften über das Properties-Fenster überprüft bzw. verändert werden (siehe Abbildung)

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 7:

AMS Port

Diese Eigenschaft ist reserviert und hat noch keine Funktion.

EAP Device Info File

Diese Eigenschaft ist reserviert und hat noch keine Funktion.

Filename

Diese Eigenschaft dient nur der Information, welche Datei inklusive vollständigen Speicherpfad zu diesem EAP Geräteobjekt gehört. Diese Datei wird beim Öffnen der Bedienoberfläche geladen, und in dieser Datei werden die Konfigurationsänderungen auch wieder gespeichert.

Local AoE Net ID

Bei der Local AoE Net ID muss die AMS NetID des TwinCAT EAP Gerätes eingetragen werden. Sie ist notwendig für die Kommunikation mit dem gewünschten TwinCAT EAP Gerät.

Diese Adresse wird für die Kommunikation verwendet, die zwischen dem EAP Configurator und dem TwinCAT EAP Gerät stattfindet. Die Kommunikation ist notwendig, um einerseits die aktive Konfiguration eines TwinCAT EAP Gerätes zu lesen und andererseits eine neue Konfiguration vom TwinCAT EAP Configurator in das TwinCAT EAP Gerät zu schreiben. Wenn keine gültige NetID eingetragen ist, kann auch keine Kommunikation mit einem TwinCAT EAP Gerät stattfinden.

Die Local AoE Net ID ist in den ersten vier Stellen immer identisch zur Router AoE Net ID. Die letzten beiden Stellen der Local AoE Net ID können niemals .1.1 sein, da diese für die AMS NetID des PC selbst reserviert sind (vgl. Router AoE Net ID).

Local IP

Die Locale IP wird beim Lesen einer aktiven EAP Konfiguration gesetzt. Sie kann auch manuell gesetzt bzw. verändert werden. Die IP wird zum einen verwendet, wenn der TwinCAT EAP Configurator per AoE über UDP/IP kommuniziert. Zum anderen benötigt der TwinCAT EAP Configurator diese Information, um zu ermitteln, welches EAP Geräteobjekt von einem konfigurierten TxFrame mit einer IP-Adresse als Zieladresse erreicht werden kann.

Local MAC

Die Local MAC wird – wie die Local IP – ebenfalls beim Lesen einer aktiven EAP Konfiguration gesetzt. Auch sie kann manuell gesetzt bzw. verändert werden. Der TwinCAT EAP Configurator benötigt diese Information, um zu ermitteln, welches EAP Geräteobjekt von einem konfigurierten TxFrame mit einer MAC-Adresse als Zieladresse erreicht werden kann.

Name

Diese Eigenschaft dient nur der Information, welche Datei zu diesem EAP Geräteobjekt gehört.

Operation State

Der Operation State zeigt an, welche Operation aktuell vom EAP Configurator bei diesem Geräteobjekt durchgeführt wird. Mögliche Zustände sind

Process Data

Mit Hilfe der Eigenschaft Process Data können PDO-Elemente erzeugt werden. Bei der Auswahl dieser Eigenschaft wird eine Schaltfläche sichtbar, die angeklickt werden kann, um den entsprechenden Konfigurationsdialog zu öffnen (vgl. Kapitel Process Data Objects erzeugen).

Router AoE Net ID

Die Router AoE Net ID wird beim Lesen einer aktiven EAP Konfiguration gesetzt. Sie dient in erster Linie nur der Information. Die Router AoE Net ID und die Local AoE Net ID sind in den ersten vier Stellen identisch. Die letzten beiden Stellen der Router AoE Net ID haben immer die Kennung .1.1.

Protocol

Das Protocol definiert das Kommunikationsprotokoll, welches zur Übertragung der Konfigurationsdaten vom bzw. zum TwinCAT EAP Gerät verwendet wird. Zur Auswahl stehen ADS und UDP. Dabei bedeutet UDP, dass automatisch das Protokoll AoE per UDP/IP verwendet wird (vgl. Das Funktionsprinzip des TwinCAT EAP Configurators).

Der Frame

Beim Frame können die folgenden Eigenschaften über das Properties-Fenster überprüft bzw. verändert werden (vgl. Abbildung).

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 8:

Enabled

Die Eigenschaft Enabled dient dazu, den Frame zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.

Index

Der Index wird automatisch angelegt und ist nur zu Informationszwecken in der Liste der Eigenschaften mit aufgeführt. Er indiziert das Frameobjekt im EAP Objektverzeichnis und darf nicht manuell verändert werden.

Name

Die Eigenschaft Name wird ebenfalls automatisch definiert, kann aber nach Belieben verändert werden. Die maximale Länge ist dabei auf 255 Zeichen begrenzt.

Subscriber Monitoring

Die Eigenschaft Subscriber Monitoring kann ein- oder ausgeschaltet werden. Je nachdem, welche Auswahl bei der Eigenschaft Option getroffen wird (siehe unten), ist das Subscriber Monitoring standardmäßig aktiviert oder deaktiviert. Das Subscriber Monitoring dient der Überwachung, ob ein Empfänger im Netzwerk noch erreichbar ist. Diese Überwachung ist jedoch nur dann sinnvoll und möglich, wenn der Frame als Unicast, also an einen Empfänger, adressiert ist.

Option

Mit Hilfe dieser Eigenschaft wird die Art der Adressierung des Frames festgelegt. Es stehen drei Adressierungsarten zur Auswahl. Voreingestellt ist die Adressierung per AMS NetID, die nur einen Unicast ermöglicht. Des Weiteren gibt es noch die Wahl zwischen MAC oder UDP/IP. Beide Arten ermöglichen einen Unicast, sowie auch einen Broadcast oder einen Multicast (vgl. Kommunikationsmethoden).

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 9:

Das ADS/AMS Protokoll unterstützt nur Unicast Kommunikation

Die Automation Massage Specification (AMS) sieht keine speziellen Adressen in Form einer Broadcast oder Multicast AMS NetID vor, so dass bei einer Adressierung per AMS NetID ausschließlich Unicast Kommunikation möglich ist.

Target (AMS Net ID / MAC / IP)

Bei der Eigenschaft Target (AMS Net ID / MAC / IP) wird die Zieladresse definiert. Die AMS NetID ist eine 6 Byte lange Adresse. Die Bytes werden mit einem Punkt getrennt. Die MAC-Adresse ist ebenfalls 6 Byte lang, getrennt durch Doppelpunkte. Die IP ist eine 4 Byte lange Adresse, getrennt durch Punkte. Sowohl bei der Adressierungsart MAC, als auch bei IP kann über das zusätzlich eingeblendete Eigenschaftsfeld Type festgelegt werden, ob es ein Unicast, Multicast oder Broadcast sein soll.

Die Art der konfigurierten Adressierung legt fest, welches Transportprotokoll verwendet wird, um die EAP Nachrichten zu versenden (vgl. Kommunikationsmethoden).

Type

Legt die Verbindungsart eines MAC-adressierten oder eines IP-adressierten Frames fest (vgl. Kommunikationsmethoden).

  • Unicast:
    Bei der Target MAC bzw. Target IP wird die Adresse eines bestimmten Empfängers eingetragen.
  • Multicast:
    Bei der Target MAC wird automatisch die TwinCAT Multicast MAC-Adresse für Netzwerkvariablen (01:01:05:04:00:00) eingetragen. Es kann jedoch auch eine beliebige andere multicast-gültige MAC-Adresse eingetragen werden.
    Bei der Target IP wird automatisch eine Multicast IP-Adresse (nämlich 224.0.0.0) eingetragen. Es kann jedoch auch eine beliebige andere multicast-gültige IP-Adresse eingetragen werden.
  • Broadcast:
    Bei der Target MAC wird die Broadcast MAC FF:FF:FF:FF:FF:FF automatisch eingetragen.
    Bei der Target IP wird die Broadcast IP 255.255.255.255 automatisch eingetragen.

VLAN Enabled

Die Eigenschaft VLAN Enabled erlaubt es, einen Frame für ein Virtual LAN zu konfigurieren. Die Eigenschaft kann ein- oder ausgeschaltet werden. Bei eingeschaltetem VLAN wird die EAP Nachricht mit einem VLAN-Header versehen. Entsprechend gibt es zwei weitere Eigenschaften, um das gewünschte VLAN zu bestimmen und eine Priorität für die Verarbeitung der Nachricht innerhalb des virtuellen Netzwerks festzulegen:

  • VLAN Info ID: Definiert die ID des VLANs (Wertebereich von 0 bis 4095), in welches die Nachricht geschickt werden soll und
  • VLAN Info Priority: Definiert eine Priorität für die Nachricht im VLAN (hoch Prior = 7, nieder Prior = 0).

Das TxData

Beim TxData können die folgenden Eigenschaften über das Properties-Fenster überprüft bzw. verändert werden (vgl. Abbildung).

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 10:

Index

Der Index wird automatisch angelegt und ist nur zu Informationszwecken in der Liste der Eigenschaften mit aufgeführt. Er indiziert das TxData Objekt im EAP Objektverzeichnis und darf nicht manuell verändert werden.

Name

Die Eigenschaft Name wird ebenfalls automatisch definiert, kann aber nach Belieben verändert werden. Die maximale Länge ist dabei auf 255 Zeichen begrenzt.

Enabled

Die Eigenschaft Enabled dient dazu, das TxData zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.

ID

Mit Hilfe der Eigenschaft ID soll dem TxData eine netzwerkweit eindeutige Identifikationsnummer aus dem Wertebereich von 0 bis 65535 zugeordnet werden. Die ID wird bei jedem Anlegen eines neuen TxData automatisch vergeben. Ein RxData eines Subscribers, welches die Daten dieses TxData empfangen soll, muss die gleiche ID eingestellt haben.

Length

Die Eigenschaft Length ist zu Informationszwecken in der Liste enthalten. Sie zeigt an, wie viele Bytes der Datensatz des referenzierten PDOs (siehe PDO Number) umfasst. Wenn kein PDO referenziert ist, wird auch keine Größe angegeben. Die Length des TxData und des dazugehörigen RxData beim Empfänger (Subscriber) muss identisch sein. Andernfalls werden die Daten nicht empfangen.

PDO Content

Mit Hilfe der Eigenschaft PDO Content können TxPDO-Elemente erzeugt werden. Bei der Auswahl dieser Eigenschaft wird eine Schaltfläche sichtbar, die angeklickt werden kann, um den entsprechenden Konfigurationsdialog zu öffnen (vgl. Kapitel Process Data Objects erzeugen).

PDO Number

Mit Hilfe der Eigenschaft PDO Number wird festgelegt, welches PDO von dem TxData referenziert wird. Eine Auswahlbox zeigt alle verfügbaren TxPDOs an.

Version

Die Eigenschaft Version ist standardmäßig auf den Wert 0 voreingestellt. Die Version dient dazu, dem TxData eine Versionsnummer zu geben. Die Versionsnummer sollte vom Anwender genau dann erhöht werden, wenn er die Konfiguration des TxData verändert, so dass sich die Struktur der Nutzdaten zur vorherigen Version unterscheidet. So kann der Subscriber beim Empfang anhand der Versionsnummer erkennen, dass die empfangenen Nutzdaten nicht mehr zu der Datenstruktur passen, die er erwartet. Denn im Normalbetrieb vergleicht er die beim RxData definierte Versionsnummer mit der vom Publisher gesendeten Versionsnummer. Bei Nichtübereinstimmung werden die Daten verworfen und somit nicht empfangen. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass bei einer einseitigen Änderung der EAP Variablen ungültige Daten empfangen werden. Eine einseitige Änderung liegt dann vor, wenn eine Änderung der Konfiguration entweder nur am TxData des Publishers oder nur am RxData des Subscribers vorgenommen wird.

Trigger Condition

Für ein TxData wird einer von drei Mechanismen eingestellt, der definiert, wie das Versenden der Daten ausgelöst werden soll (Auslöser = engl. Trigger). Die vordefinierte Trigger Condition ist die Cycle Time. Die Daten werden dann zyklisch in einem definierten Zeitintervall gesendet. Das Zeitintervall wird unter der Eigenschaft Cycle Time definiert.

Des Weiteren kann der Mechanismus Change of State (CoS) gewählt werden. Die Daten werden in diesem Fall nur dann gesendet, wenn sie sich seit dem letzten Taskzyklus verändert haben. Bei diesem Mechanismus werden mit Hilfe der Eigenschaften CoS Change Timeout Time und CoS Inhibit Time zwei Wartezeiten definiert, um den Mechanismus zu steuern (vgl. Kapitel Der EAP Sendemechanismus).

Letztlich gibt es noch den Mechanismus Polled. Dabei muss die Eigenschaft Poll Request Rx PD definiert werden. In dieser Konfiguration nimmt das TxData die Rolle eines Clients in einem Client/Server Modell ein. Das TxData wird als Anfrage (Request) an einen Server gesendet. Die Eigenschaft Poll Request Rx PD definiert dann den Empfangspuffer für die erwartete Antwort vom Server.

Cycle Time

Die Eigenschaft Cycle Time (Zykluszeit) definiert das zeitliche Intervall, mit dem die Daten versendet werden, in Mikrosekunden [µs]. Wenn eine Zeit von 10000 µs eingetragen worden ist, werden die Daten alle 10000 µs = 10 ms = 0,01 s versendet. Die kleinstmögliche Zykluszeit richtet sich dabei nach der Zykluszeit der Task, von der das EAP Gerät getrieben wird. Daraus ergeben sich dann auch die zulässigen Zykluszeiten, die immer ein ganzzahliges Vielfaches von der Taskzykluszeit sein sollten.

CoS Change Timeout Time

Mit Hilfe dieser Eigenschaft wird beim Mechanismus Change of State eine maximale Wartezeit definiert. Sie legt fest, in welchem Zeitintervall das TxData gesendet wird, wenn sich die Daten der Prozessvariablen, die diesem TxData zugeordnet sind, innerhalb des Zeitintervalls nicht verändert haben.

CoS Inhibit Time

Mit Hilfe dieser Eigenschaft wird beim Mechanismus Change of State eine minimale Wartezeit definiert. Sie legt eine Dauer fest, wie lange das Senden des TxData unterbrochen wird, obwohl sich die Daten der Prozessvariablen, die diesem TxData zugeordnet sind, innerhalb dieser Dauer verändert haben. Per Definition kann die Inhibit Time (minimale Wartezeit) niemals größer als die Change Timeout Time (maximale Wartezeit) sein.

Poll Request Rx PD

Mit Hilfe dieser Eigenschaft wird beim Mechanismus Polled der Index desjenigen RxData definiert, welches als Empfangspuffer dienen soll.

Das RxData

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 11:

Filter AMS Net ID

Die Filter AMS Net ID dient dazu, beim RxData zu konfigurieren, dass der Empfang einer EAP Variablen nur dann zugelassen wird, wenn diese von dem EAP Gerät gesendet worden ist, welches die definierte AMS Net ID besitzt.

Index

Der Index wird automatisch angelegt und ist nur zu Informationszwecken in der Liste der Eigenschaften mit aufgeführt. Er indiziert das RxData Objekt im EAP Objektverzeichnis und darf nicht manuell verändert werden.

Multicast MAC Address

Die Eigenschaft Multicast MAC Address kann dazu verwendet werden, eine Multicast MAC Adresse beim EAP Gerät einzurichten (vgl. Kapitel Kommunikationsmethoden).

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 12:

Multicast MAC Adresse

Bei TwinCAT ist für ein EAP Gerät generell die Multicast MAC Adresse 01:01:05:04:00:00 voreingestellt. Weitere Adressen können nur mit Hilfe von TwinCAT 3 bei Inbetriebnahme des TwinCAT Systems konfiguriert werden. Es besteht keine Möglichkeit, zusätzlich Multicast Adressen bei einem TwinCAT EAP Gerät mit Hilfe des TwinCAT EAP Configurators zu konfigurieren, da dieser die Konfiguration am EAP Gerät vornimmt, nachdem das TwinCAT System bereits in Betrieb gesetzt worden ist (Run Mode).

Multicast IP Address

Die Eigenschaft Multicast IP Address kann dazu verwendet werden, eine Multicast IP Adresse beim EAP Gerät einzurichten. Bei dieser Eigenschaft gelten die gleichen Einschränkungen wie für die Multicast MAC Address. Multicast IP Adressen sind nur dann notwendig, wenn die Kommunikation über die Subnetzgrenze hinaus, also per Router in andere Subnetze erfolgen soll.

Die Konfiguration eines EAP Geräteobjektes 13:

Multicast IP Adresse

Ein EAP Publisher, bei dem in TwinCAT 3 für die Zieladresse eine Multicast IP Adresse konfiguriert wird, bekommt voreingestellt die Multicast IP Adresse 224.0.0.0 zugewiesen. Es darf aber auch jede beliebige andere Multicast IP Adresse verwendet werden. TwinCAT generiert zu jeder konfigurierten Multicast IP Adresse eine konforme Multicast MAC Adresse, die bei der Inbetriebsetzung von TwinCAT (also beim Schalten in den Run Mode) verwendet wird.

Auch hier gilt, dass keine Möglichkeit besteht, zusätzliche Multicast IP Adressen bei einem TwinCAT EAP Gerät mit Hilfe des TwinCAT EAP Configurators zu konfigurieren, da dieser die Konfiguration am EAP Gerät erst dann vornimmt, wenn das TwinCAT System bereits in Betrieb gesetzt worden ist (Run Mode).

Name

Die Eigenschaft Name wird ebenfalls automatisch definiert, kann aber nach Belieben verändert werden. Die maximale Länge ist dabei auf 255 Zeichen begrenzt.

Enabled

Die Eigenschaft Enabled dient dazu, das RxData zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.

Ignore Version

Mit Hilfe der Eigenschaft Ignore Version kann definiert werden, ob beim Empfang der EAP Variablen die Version auf Übereinstimmung geprüft werden soll oder nicht. Wenn Ignore Version auf den Wert TRUE gesetzt wird, wird eine EAP Variable auch dann empfangen, wenn dessen Versionsnummer ungleich der hier definierten Versionsnummer ist.

Poll Request Tx PD

Die Eigenschaft Poll Request Tx PD muss nur dann definiert werden, wenn das RxData für den Polled Mechanismus verwendet werden soll. Andernfalls muss der eingetragene Wert 0 bleiben.

Im Polled Mechanismus nimmt das RxData die Rolle eines Servers in einem Client/Server Modell ein. Das RxData nimmt dann eine Anfrage (Request) eines Clients entgegen. Die Eigenschaft Poll Request Tx PD definiert dann, welches TxData als Antwort unmittelbar auf den Request gesendet wird. Dazu wird der Index des gewünschten TxData definiert.

ID

Mit Hilfe der Eigenschaft ID soll dem RxData eine netzwerkweit eindeutige Identifikationsnummer aus dem Wertebereich von 0 bis 65535 zugeordnet werden. Die ID wird bei jedem Anlegen eines neuen RxData automatisch vergeben. Das RxData, welches die Daten eines TxData empfangen soll, muss die gleiche ID eingestellt haben, wie das sendende TxData.

Length

Die Eigenschaft Length ist zu Informationszwecken in der Liste enthalten. Sie zeigt an, wie viel Bytes der Datensatz des referenzierten PDOs (siehe PDO Number) umfasst. Wenn kein PDO referenziert ist, wird auch keine Größe angegeben. Die Length des RxData und die Länge des dazugehörigen TxData beim Sender (Publisher) müssen identisch sein. Andernfalls werden die Daten vom Empfänger (Subscriber) nicht empfangen.

PDO Content

Mit Hilfe der Eigenschaft PDO Content können RxPDO-Elemente erzeugt werden. Bei der Auswahl dieser Eigenschaft wird eine Schaltfläche sichtbar, die angeklickt werden kann, um den entsprechenden Konfigurationsdialog zu öffnen (vgl. Kapitel Process Data Objects erzeugen).

PDO Number

Mit Hilfe der Eigenschaft PDO Number wird festgelegt, welches PDO von dem RxData referenziert wird. Eine Auswahlbox zeigt alle verfügbaren RxPDOs an.

Version

Die Eigenschaft Version ist standardmäßig auf den Wert 0 voreingestellt. Die Version dient dazu, dem RxData eine Versionsnummer zu geben. Die Versionsnummer sollte vom Anwender genau dann erhöht werden, wenn er die Konfiguration des RxData verändert, so dass sich die Struktur der Nutzdaten zur vorherigen Version unterscheidet. So kann der Subscriber beim Empfang anhand der Versionsnummer erkennen, dass die empfangenen Nutzdaten nicht mehr zu der Datenstruktur passen, die er erwartet. Denn im Normalbetrieb vergleicht er diese Versionsnummer mit der definierten Versionsnummer. Bei Nichtübereinstimmung werden die Daten verworfen und somit nicht empfangen. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass bei einer einseitigen Änderung der EAP Variablen ungültige Daten empfangen werden. Eine einseitige Änderung liegt dann vor, wenn eine Änderung der Konfiguration entweder nur am TxData des Publishers oder nur am RxData des Subscribers vorgenommen wird.