Schnelleinstieg
Die nachfolgende Kurzanleitung beschreibt den Standardweg der TwinCAT‑3‑Lizenzierung:
Einsatz eines TwinCAT-3-Lizenz-Dongle mit für den jeweiligen Lizenz-Dongle bereits aktivierten Lizenzen.
Mit einem TwinCAT-3-Lizenz-Dongle ist die TwinCAT-3-Lizenz unabhängig vom eingesetzten IPC, da alle erforderlichen TwinCAT-3-Lizenzen „an Bord“ des Lizenz-Dongles sind. Ein einfacher Austausch des IPCs bzw. eine einfache Verwendung der TwinCAT-3-Lizenzen auf unterschiedlichen IPCs ist somit möglich. Die TwinCAT-3-Lizenz muss jedoch den TwinCAT-3-Plattform-Level des IPCs abdecken.
Die TwinCAT‑3‑Lizenz‑Dongles stehen in Form eines Lizenz‑USB‑Sticks C9900-L100 oder einer Lizenzklemme EL6070 zur Verfügung. Die für den jeweiligen Lizenz-Dongle bereits in der Beckhoff Produktion aktivierten TwinCAT-3-Lizenzen können ab Stückzahl 1 frei festgelegt werden.

![]() | TwinCAT-3-Lizenzen für Nicht-Beckhoff-IPCs Wenn Sie einen IPC von einem anderen Hersteller als Beckhoff einsetzen (TwinCAT-3-Plattform-Level >= 90), ist für die Lizenzierung von TwinCAT 3 immer ein TwinCAT-3-Lizenz-Dongle erforderlich. |
![]() | Mindestens TwinCAT 3.1 Build 4022 Verwenden Sie beim Einsatz eines TwinCAT-3-Lizenz-Dongles mindestens TwinCAT 3.1 Build 4022, um alle Funktionalitäten nutzen zu können. |
Nutzung von TwinCAT-3-Lizenz-Dongles
Im Projekt muss ein TwinCAT-3-Lizenz-Dongle einmalig für das Masterimage konfiguriert werden. Eine automatische Erkennung und Integration von TwinCAT‑3‑Lizenz‑Dongles steht in der aktuellen TwinCAT‑Version noch nicht zur Verfügung.
Bei der (Serien-)Fertigung der Maschine wird der TwinCAT-3-Lizenz-Dongle dann an diese vorkonfigurierte Position gesteckt, um die Maschine mit den erforderlichen TwinCAT‑3‑Lizenzen auszustatten.
Siehe auch: Konfiguration eines TwinCAT-3-Lizenz-Dongles
Ein IPC mit einem TwinCAT‑3‑Lizenz‑Dongle kann einfach ausgetauscht werden, da alle erforderlichen TwinCAT‑3‑Lizenzen „an Bord“ des Lizenz‑Dongles sind. Beachten Sie, dass der jeweilige TwinCAT-3-Plattform-Level der IPCs von der TwinCAT‑3‑Lizenz abgedeckt ist. Ab TwinCAT 3.1 Build 4022 ist dabei ein Downgrade von TwinCAT‑3‑Standardlizenzen auf kleinere Plattform-Level möglich.
TwinCAT-3-Lizenzverzeichnis
TwinCAT arbeitet nicht direkt mit den Lizenzdateien auf dem Lizenz‑Dongle, sondern mit einer Arbeitskopie auf der Festplatte des IPCs im Lizenzordner c:\twincat\3.1\target\license. Diese wird beim Start der TwinCAT-3-Runtime automatisch vom Lizenz-Dongle auf die Festplatte des IPCs heruntergeladen, wenn sie im Lizenzverzeichnis noch nicht vorliegt.
![]() | Speicherfunktion für Systeme mit Windows Embedded Compact Das automatische Herunterladen der Lizenzdatei wird für Systeme mit Windows Embedded Compact (ehemals Windows CE) erst ab TwinCAT 3.1 Build 4022 unterstützt. |
Bestellung von TwinCAT‑3‑Lizenz-Dongles mit für den jeweiligen Lizenz-Dongle bereits aktivierten TwinCAT‑3‑Lizenzen
Der einfachste Weg ist die Bestellung eines Lizenz-Dongles mit bereits (vor-)aktivierten TwinCAT-3-Lizenzen. Die TwinCAT-3-Lizenzen müssen dann nicht mehr selbst aktiviert werden.
Der Auftrag muss so strukturiert sein, dass eindeutig ist, welche TwinCAT-3-Lizenzen zu welchem TwinCAT‑3‑Lizenz‑Dongle gehören.
Bestellnummern TwinCAT‑3‑Lizenz‑Dongles für voraktivierte TwinCAT‑3‑Lizenzen:
- EL6070-0033 für die EtherCAT-Lizenzklemme
- C9900-L100-0033 für den USB-Lizenz-Stick
Die Kennzeichnung „…-0033“ in der Artikelnummer des TwinCAT-3-Lizenz-Dongles weist darauf hin, dass auf diesem TwinCAT-3-Lizenz-Dongle voraktivierte TwinCAT‑3‑Lizenzen aufgespielt werden sollen.
Bestellnummern voraktivierte TwinCAT‑3‑Lizenzen:
Die dritte Stelle von hinten der TwinCAT‑Bestellnummer zeigt an, ob bereits bei Beckhoff in der Produktion eine Aktivierung für einen TwinCAT-3-Lizenz-Dongle erfolgen soll. Die beiden letzten Stellen der TwinCAT‑Bestellnummer repräsentieren den TwinCAT‑3‑Plattform‑Level (im Beispiel: 50).
Beispiel:
- TC1200-0150
- TF5000-0150
Struktur des Auftrags:
Im Auftrag wird immer zuerst die Hardware aufgeführt, für die die TwinCAT-3-Lizenzen voraktiviert werden sollen. Direkt dahinter werden dann die jeweils zugehörigen TwinCAT‑3‑Lizenzen aufgelistet.
Beispiel:
- 5 Stück EL6070-0033
- 5 Stück TC1200-0150
- 5 Stück TF5000-0150
oder
- 3 Stück C9900-L100-0033
- 3 Stück TC1250-0190
- 3 Stück TF6100-0190
Im Beispiel sind das fünf EtherCAT-Lizenzklemmen EL6070 mit der voraktivierten Lizenz-Konfiguration TC1200 + TF5000 für den Plattform-Level 50, sowie drei Lizenz-USB-Sticks C9900-L100 mit der voraktivierten Lizenzkonfiguration TC1250 + TF6100 für den Plattform-Level 90.
Die Anzahl der jeweiligen Einzellizenzen muss immer exakt der Anzahl der zugehörigen Lizenz-Dongles (bzw. bei Lizenzinstanzen einem Vielfachen davon) entsprechen.
Bestellung von TwinCAT-3-Lizenzen mit Lizenzinstanzen
Einige TwinCAT-3-Lizenzen können nicht nur einmal, sondern mehrfach in einem Projekt erforderlich sein. Beispiel: Lizenzen für TwinCAT 3 HMI Client (TF2010, TF2020, …). Die Anzahl solcher Einzellizenzen im Auftrag muss immer ein vielfaches Ganzes der Anzahl der Lizenz-Dongle sein.
Beispiel:
- 5 Stück EL6070-0033
- 5 Stück TF2000-0150
- 10 Stück TF2020-0150 (= je 2 Client-Lizenzpacks (mit je 3 Lizenzinstanzen) pro Lizenz-Dongle)
Wichtige Informationen:
- Identische Lizenzen, die keine Lizenzinstanzen beinhalten (z. B. TC1200) dürfen nicht mehrfach nacheinander für denselben Lizenz-Dongle aufgeführt werden.
- Alle Lizenzinstanzen eines Lizenzpacks (z. B. TF2040, TC3 HMI Clients Pack 25) sind immer nur für ein einziges License Device einsetzbar und können z. B. nicht auf mehrere Lizenz-Dongles aufgeteilt werden.
Negativ-Beispiele (Aufträge in dieser Form sind nicht erlaubt):
- Mehrfache Einzellizenzen sind verboten:
- 5 Stück EL6070-0033
- 10 Stück TC1200-0150 (VERBOTEN; nur 5 Stück erlaubt)
- 5 Stück TC1200-0150 (VERBOTEN; diese Lizenz darf nicht ein zweites Mal aufgeführt werden.)
- Ein Paket mit Lizenzinstanzen darf nicht aufgeteilt werden:
- 10 Stück EL6070-0033
- 1 Stück TF2030-0150 (TC3 HMI Clients Pack mit 10 Lizenzinstanzen → VERBOTEN!)
Nachbestellung von TwinCAT-3-Lizenzen für TwinCAT-3-Lizenz-Dongles
Wenn zusätzliche TwinCAT‑3‑Lizenzen (z. B. TwinCAT 3 Functions) für einen bereits vorhandenen TwinCAT-3-Lizenz-Dongle bestellt werden, können diese nicht von Beckhoff für den Lizenz-Dongle voraktiviert werden. Dies ist nur möglich, wenn der zugehörige Lizenz-Dongle im gleichen Auftrag enthalten und somit zur Aktivierung physikalisch bei Beckhoff in der Produktion verfügbar ist. Nachbestellte TwinCAT-3-Lizenzen müssen also selbst aktiviert und auf den Lizenz-Dongle kopiert werden.
Siehe auch:
TwinCAT-3-Lizenzen, die nicht von Beckhoff voraktiviert werden sollen, werden in der Bestellnummer mit einer „2“ an der dritten Stelle von hinten gekennzeichnet.
Beispiele:
- TC1200-0250
- TF5000-0250
Nach Erhalt der Auftragsbestätigung können diese TwinCAT-3-Lizenzen sofort aktiviert werden.
Dazu erzeugen Sie ein sogenanntes „License Request File“ mit den gewünschten TwinCAT-3-Lizenzen und schicken dieses per E-Mail an den Beckhoff Lizenzserver.
![]() | E-Mail-Adresse des Beckhoff TwinCAT-3-Lizenzservers E-Mail-Adresse für die Aktivierung von TwinCAT-3-Lizenzen durch den Anwender: tclicense@beckhoff.com |