Fünfachsbearbeitung
Bei der Fünfachsbearbeitung wird zusätzlich zur Positionierbewegung des Werkzeugs dessen Orientierung geändert. Abhängig von der Konturbeschreibung können dann abwechselnd größere Bewegungsanteile in den Orientierungsachsen oder Positionierachsen auftreten. Der Stetigkeitsbegriff bzgl. der Konturbeschreibung ist hier weiter zu fassen. Ein in der ersten Ableitung stetiger Satzübergang (Geschwindigkeit) in der x-y-Ebene ist bei in dieser Ebene normal zur Kontur orientiertem Werkzeug i.a. unstetig. Z. B. ergibt sich bei Bewegungen mit tangentialen Satzübergängen Kreis-> Gerade, Gerade -> Kreis oder Kreis -> Kreis mit unterschiedlichen Radien ein Geschwindigkeitssprung in den Orientierungsachsen.
Für eine möglichst hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit sollte also neben dem harmonischer Verlauf der Konturbeschreibung auch der Orientierungsverlauf des Werkzeugs harmonisch verlaufen. Ist dies nicht der Fall, ist bei Verwendung der Spline-Verfahren zu berücksichtigen, dass die Erzeugung von Splinekurven bei alleiniger Bewegung der Mitschleppachsen deaktiviert wird. Ein Satzübergang, bei dem sich im ersten Bewegungssatz Bahnposition und Orientierung ändern und im zweiten Bewegungssatz nur die Orientierung verändert wird, läßt sich also mit diesen Verfahren nicht verschleifen!
Mit den Polynomüberschleifverfahren können solche Satzübergänge verschliffen werden.
Eine andere Möglichkeit ist die Hauptachsbewegung im CAD/CAM-System zu segmentieren, und dabei die Hauptachsbewegung stufenweise auszuhängen.