cp-link3

Verwendung des USB-Buskopplers CPx8xx

In Beckhoff Panel-PCs sind USB-Buskoppler vom Typ CPx8xx integriert. Über diese Buskoppler sind verschiedene I/O Klemmen angebunden. Neben den Standard I/O Kanälen eines Panel-PCs können weitere I/O Klemmen angeschlossen sein, über die z.B. Sondertasten, LEDs, Drehschalter und ähnliches angesteuert werden. Wenn ein Panel-PC als CP-Link 3 Client verwendet wird gibt es verschiedene Möglichkeiten, vom Host-PC auf den im Client integrierten USB Buskoppler zuzugreifen:

Verwendung über den CP-Link 3 Virtual USB Hub
Zugriff über "Virtual USB Interface (Remote)"
via Standard-Ethernet
via RT-Ethernet
Zugriff über Netzwerkvariablen (RT-Ethernet)
Zugriff per ADS auf lokal am Client verknüpfte Task- oder SPS-Variablen
via Standard-Ethernet
via RT-Ethernet


Die Unterschiede der verschiedenen Varianten sind in folgender Tabelle verdeutlicht:

 
Buskoppler logisch verbunden mit
I/O Zugriff vom
RT-Ethernet
Konfigurationsaufwand
Abfallen der Ausgänge möglich (siehe Erläuterung unter der Tabelle)
 
Host-PC
Client-PC
Host-PC
Client-PC
1
X
 
X
 
 
gering
Ja
2.a
 
X
X
 
 
gering-mittel
Ja
2.b
 
X
X
 
X
mittel
Nein
3
 
X
 
X
X
mittel-hoch
Nein
4.a
 
X
 
X
 
hoch
Nein
4.b
 
X
 
X
X
hoch
Nein
 

Mögliches Abfallen der Ausgänge des USB-Buskopplers:

Der im Client verbaute USB-Buskoppler setzt ein bestimmtes Zeitintervall voraus, in dem er Daten zum Schreiben seiner Ausgänge erhält. In der Standardkonfiguration eines CPx8xxx Buskopplers beträgt dieses Zeitintervall 100 ms. Kann dieses Zeitintervall nicht eingehalten werden, fallen die Ausgänge des Buskopplers ab. Je nach Verwendungsvariante des USB-Buskopplers kann es in der Praxis unter bestimmten Umständen vorkommen, dass dieses Zeitintervall nicht eingehalten werden kann und die Ausgänge des Buskopplers abfallen. Dies tritt in der Regel gar nicht bis selten auf, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Gründe hierfür sind die Art der Netzwerkanbindung des im Client integrierten Buskopplers an den Host-PC bzw. die Architektur des Betriebssystems des Host-PCs. Findet der I/O Zugriff vom Host-PC über eine Standard-Ethernet Verbindung statt, müssen beim Datenaustausch mit dem Buskoppler viele kleine Datenpakete pro Zyklus nacheinander über die IP Verbindung geschickt werden. Abhängig von der Netzwerkbelastung und der CPU Auslastung des Clients kann es dazu kommen, dass das Versenden dieser Pakete länger als das definierte Zeitintervall dauert.
Um sicherzustellen, dass die Ausgänge unter keinen Umständen abfallen, muss der I/O Zugriff vom Host-PC über ein RT-Ethernet realisiert werden, oder der I/O Zugriff muss auf dem Client-PC selber geschehen. Findet der I/O Zugriff am Client selber statt erhöht sich jedoch der Konfigurationsaufwand, da so die Ein- und Ausgänge des Buskopplers nicht direkt am Host-PC verwendet werden können, sondern per ADS bzw. Netzwerkvariablen verfügbar gemacht werden müssen.

CP-Link 3 und RT-Ethernet
Wird für CP-Link 3 derselbe Netzwerkadapter verwendet wie für das RT-Ethernet, so beeinflusst das RT-Ethernet den Datendurchsatz von CP-Link 3. Je nach Zykluszeit der Echtzeit-Task kann dieser Einfluss so groß sein, dass die CP-Link 3 Performance sehr stark eingeschränkt wird. Zudem kann es bei der Verwendung von CP-Link 3 über einen RT-Ethernet Adapter unter Umständen zu Verbindungsabbrüchen kommen (Siehe Kapitel Anmerkungen, bzw. Hilfe bei Störungen). Des Weiteren muss für das Übertragungsprotokoll für Grafikdaten TCP/IP ausgewählt werden, da die RT-Ethernet Adapter der Clients keine UDP Multicast Pakete annehmen (Siehe auch Client-Konfiguration).Es kann daher im Einzelfall sinnvoll sein, für das RT-Ethernet einen separaten Netzwerkadapter zu verwenden.
 

Zykluszeit für den Datenaustausch mit dem Buskoppler

Die empfohlene Zykluszeit für den Datenaustausch mit den Klemmen eines USB Buskopplers liegt bei 50 bis 80 Millisekunden. Um diese Zykluszeit beim Datenaustausch mit dem Buskoppler einzuhalten gibt es folgende Möglichkeiten:

Die Tasks, deren Variablen mit den I/O Kanälen des Buskopplers verknüpft werden, werden entsprechend mit einer Zykluszeit von > 50 Millisekunden konfiguriert.
Die Tasks, deren Variablen mit den I/O Kanälen des Buskopplers verknüpft werden, können auch mit einer Zykluszeit < 50 Millisekunden konfiguriert werden. In diesem Fall ist es jedoch notwendig den sogenannten Async Mode für den Buskoppler zu aktivieren:
 
Weiterführende Informationen
Verwendung über den CP-Link 3 Virtual USB Hub
Zugriff über „Virtual USB Interface (Remote)“
Zugriff über Netzwerkvariablen
Zugriff per ADS auf lokal am Client verknüpfte Task- oder SPS-Variablen
Sehen Sie dazu auch
Konfiguration von RT-Ethernet Devices