Wiederherstellungspunkt

Wiederherstellungspunkte dienen dazu, einen alten Systemstand wiederherzustellen, wenn TwinCAT/BSD nach einer größeren Systemänderung oder einer Fehlkonfiguration ein unerwünschtes Verhalten aufweist und sich dieses Verhalten nicht leicht beheben lässt. Der Vorteil von Wiederherstellungspunkten ist, dass auf diese Weise Konfigurationsfehler einfach und schnell rückgängig gemacht werden, ohne TwinCAT/BSD neu zu installieren.

Den Zeitpunkt für die Erstellung eines Wiederherstellungspunktes legen Sie fest, wenn Sie beispielsweise eine größere Systemänderung vornehmen oder Programme von Drittanbietern installieren. Wiederherstellungspunkte ersetzen jedoch kein vollständiges Backup und schützen nicht vor Datenverlust. Regelmäßige Backups sind eine weitere Schutzmaßnahme, mit der Sie sich beispielsweise vor Datenverlust durch defekte Speichermedien schützen können (siehe: Backup erstellen).

Die Wiederherstellungspunkte werden in der Konsole mit dem Programm restorepoint erstellt und verwaltet. Folgende Modi werden vom Programm unterstützt:

• status: Listet alle verfügbaren Wiederherstellungspunkte auf. Bei Auslieferung ist ein Wiederherstellungspunkt mit dem Namen factoryreset, die Beckhoff Werkseinstellungen, verfügbar.
• create: Erstellt einen neuen Wiederherstellungspunkt. Der Name des Wiederherstellungspunkts kann als Argument festgelegt werden. Wenn kein Name angegeben wird, wird ein automatisch generierter Name verwendet.
• rollback: Rückkehr zu einem bestimmten Wiederherstellungspunkt. Beachten Sie, dass alle Daten, die nach dem Wiederherstellungspunkt erstellt wurden, zerstört werden. Wenn kein Wiederherstellungspunkt als Argument angegeben wird, wird der Benutzer mit einem interaktiven Dialog gefragt.
• destroy: Der angegebene Wiederherstellungspunkt wird zerstört. In diesem Modus bleiben alle vorhandenen Daten erhalten, der Wiederherstellungspunkt selbst wird aber gelöscht.

Wiederherstellungspunkte unter TwinCAT/BSD basieren auf ZFS-Snapshots. Dadurch verbrauchen sie bei ihrer Erstellung kaum Speicherplatz. Jede Änderung des gespeicherten Wiederherstellungspunktes zum aktuellen Live-System, mit dem der Anwender arbeitet, spiegelt sich im verbrauchten Speicherplatz des Wiederherstellungspunktes wieder. Lassen sie sich mit zfs list -t snap alle Snapshots des Systems anzeigen.

Die Spalte USED zeigt den real verbrauchten Speicherplatz des Snapshots, die Spalte REFER zeigt den Speicherplatz, auf den der Snapshot verweist, der aber real in anderen Datasets gespeichert ist. Es empfiehlt sich also immer vor einer Änderung im System einen Wiederherstellungspunkt zu erstellen, da dies kaum Systemressourcen kostet. Nach einiger Zeit und vielen Änderungen zwischen Wiederherstellungspunkt und Live-System empfiehlt es sich nicht mehr benötigte Wiederherstellungspunkten zu löschen, um den anwachsenden Speicherplatz der Wiederherstellungspunkte wieder freizugeben.