Sollwertvorgabe des Wirkleistungsreglers
Die Sollwerte für die Wirkleistungsregelung werden über die Eingangs-Prozessdaten in der Struktur Targets definiert (siehe DataAreas), wobei die Parameter der Gruppe ActivePower zur Einstellung herangezogen werden (siehe ActivePower).
Der EZA-Regler verarbeitet Sollwerte nach den in den Normen definierten Prioritäten:
- Netzbetreiber (Operator): Die Vorgabe
fActivePowerLimdient als Begrenzung. - Direktvermarkter (Marketer): Die Vorgabe
fActivePowerSetdient als Sollwert.
Bei widersprüchlichen Vorgaben wird der betragsmäßig kleinere Sollwert verwendet. So werden Vorgaben des Direktvermarkters nur innerhalb der durch den Netzbetreiber definierten Begrenzung umgesetzt.
Netzspezifische Anforderungen
Die Priorisierung der Wirkleistungsvorgaben wird über den Parameter ControllerMode netzspezifisch eingestellt (siehe Plant):
DE_VDE4110_2023für MittelspannungsnetzDE_VDE4120_2018für HochspannungsnetzDE_VDE4130_2018für Höchstspannungsnetz
Durch Auswahl des passenden ControllerMode wird automatisch die für das jeweilige Netz geltende, folgend beschriebene Priorisierung der Wirkleistungsvorgaben angewendet.
- Mittel- und Hochspannungsnetz (VDE-AR-N 4110 / 4120):
- Die Wirkleistungsausgabe des Reglers an die Erzeugungseinheiten ist auf die vom Netzbetreiber vorgegebene Begrenzung als Maximalwert beschränkt.
- Höchstspannungsnetz (VDE-AR-N 4130):
- Im Fall einer Leistungssteigerung infolge eines Unterfrequenzereignisses hat die automatische Netzschutzmaßnahme (z. B. frequenzabhängige Wirkleistungsregelung P(f)) Vorrang und darf die vom Netzbetreiber vorgegebene Begrenzung überschreiten.
Anstiegsbegrenzung der Sollwerte
Die Anpassung der Sollwerte erfolgt mit einer betriebszustandsabhängigen Anstiegsbegrenzung, die über folgende Parameter konfiguriert wird:
ActiveTargetSlopeNormalfür NormalbetriebActiveTargetSlopeCriticalfür kritischer ZustandActiveTargetSlopeRestartfür Restart-PhaseActiveTargetSlopeReconnectfür Reconnect-Phase
Diese differenzierte Anstiegsbegrenzung gewährleistet eine sichere und stabile Anpassung der Sollwerte unter Berücksichtigung der Netzsituation und der Anlagenbetriebszustände.