Configure Mode

Dieses Kapitel ist eine Zusammenstellung aller nötigen Informationen, um den Konfigurationsmodus (Configure Mode) des TwinCAT Database Servers zu nutzen. Es behandelt folgende Themen:

Configure Mode

Im Configure Mode ist der Hauptteil der Arbeit im Konfigurator zu verrichten. Hier muss die Konfiguration für die gewünschte Datenbank und für die AutoLog-Gruppe eingestellt werden. Für die Konfiguration der AutoLog-Gruppe kann der Target Browser genutzt werden, um online auf ein Zielsystem zuzugreifen und die zu kommunizierenden Variablen auszuwählen. Nutzt der Anwender die Option AutoStart, so wird die Kommunikation mit der konfigurierten Datenbank direkt mit dem Aufstarten des TwinCAT-Systems aufgenommen. Wird die Option Manual gewählt, muss die Kommunikation durch den Funktionsbaustein FB_PLCDBAutoLog oder für den Autolog View angesteuert werden.

Projekt erstellen

Durch die TwinCAT-Connectivity-Erweiterung für Visual Studio steht eine neue Projektvorlage zur Verfügung. Beim Erstellen eines neuen Projektes erscheint nun die Kategorie TwinCAT Connectivity Project in der Auswahl.

Um ein neues TwinCAT-Connectivity-Projekt zu erstellen, wählen Sie das Empty TwinCAT Connectivity Project, legen den Projektnamen und den Speicherort fest und fügen es mit OK der Solution hinzu. TwinCAT-Connectivity-Projekte bzw. TwinCAT-Database-Server-Projekte können so komfortabel neben TwinCAT- oder anderen Visual-Studio-Projekten angelegt werden.

Configure Mode 1:

In der Solution erscheint ein neuer Projektknoten. Unterhalb des Connectivity-Projektknotens können Sie Subprojekte der unterstützten Connectivity-Funktionen ergänzen.

Mit Add können Sie dem TwinCAT-Connectivity-Projekt ein neues TwinCAT-Database-Server-Projekt hinzufügen. Das TwinCAT-Database-Server-Projekt befindet sich in der Auflistung der vorhandenen Item Templates.

Configure Mode 2:

Unterhalb des TwinCAT-Connectivity-Knotens wird ein neues TwinCAT-Database-Server-Projekt angelegt.

Configure Mode 3:

Dieses dient nun als Basis für die anstehende Konfiguration eines TwinCAT Database Servers. Das Dokument können Sie sowohl über die Eigenschaften im Eigenschaftsfenster, als auch über einen Editor bearbeiten.

Einem Connectivity-Projekt können Sie beliebig viele TwinCAT-Database-Server-Projekte oder andere Projekte hinzufügen, und damit auch mehrere Konfigurationen in einem Connectivity-Projekt einstellen.

Editor für Server-Einstellungen

Configure Mode 4:

Im Editor Server Settings können Sie die Einstellungen für den TwinCAT Database Server bearbeiten. Diese Einstellungen betreffen den entsprechenden Server im Allgemeinen. Im Drop‑down‑Menü (1) können Sie das Zielsystem über die Ams-NetId angegeben. Dafür müssen Sie über TwinCAT eine Route zum Zielsystem anlegen. Wird eine fertige Konfiguration übertragen, werden die Einstellungen auf den TwinCAT Database Server dieses Zielsystems gespeichert.

In den Log settings konfigurieren Sie Einstellungen zum Aufzeichnen von Fehlerfällen. In einem Fehlerfall erzeugt der Database Server einen detaillierten Eintrag in einer Logdatei. Diese können Sie mit dem Information Log Viewer auslesen. In den Log Settings geben Sie einen Pfad zum Ablageort und die maximale Größe der Datei an. Zusätzlich können Sie die Genauigkeit des Logs beeinflussen. Wir empfehlen, aus Performancegründen, das Loggen nach erfolgter Fehleranalyse wieder abzuschalten, wenn es nicht mehr benötigt wird.

Bei Netzwerkzugriff auf dateibasierende Datenbanken wie Access Datenbanken oder SQL Compact Datenbanken müssen Sie die Option Impersonate setzen, damit sich der TwinCAT Database Server mit dem Netzwerklaufwerk verbinden kann. Diese Funktion wird zurzeit nicht unter Windows CE unterstützt.

Sie können weitere Einstellungen konfigurieren, um das Lesen aus der Datenbank zu steuern. Diese Einstellungen beziehen sich auf den TwinCAT Database Server auf dem Zielsystem:

MaxStringLength

Maximale String-Länge der Variablen in der SPS

MaxByteArrayLength

Maximale Byte-Array-Länge der Variablen in der SPS

DBNullAllowed

Gibt an, ob NULL-Werte im TwinCAT Database Server angenommen werden.

DBConnectionTimeout

Gibt die Zeit an, wann der TwinCAT Database Server bei einem Verbindungsaufbau von einem Verbindungsfehler ausgeht.

DBCommandTimeout

Gibt die Zeit an, wann der TwinCAT Database Server bei einem abgesendeten Kommando von einem Verbindungsfehler ausgeht. Bei hohen Datenmengen kann, je nach Datenbank und Infrastruktur ein Befehl durchaus sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Unterstützte Datenbanktypen

Configure Mode 5:

Die installierten Datenbanktypen können in den Server Einstellungen ausgewählt werden. Standardmäßig sind alle installierten Datenbanken angewählt. Der TwinCAT 3 Database Server wird die entsprechenden Datenbankschnittstellen laden. Auf diese Weise können nicht genutzte Datenbanken auf dem Zielsystem abgewählt werden.

Eine neue Datenbankkonfiguration hinzufügen

Die Datenbankkonfiguration wird benötigt, um dem Database Server alle nötigen Informationen zur Datenbankverbindung mitzuteilen.

Eine neue Datenbankkonfiguration können Sie mithilfe des Kommandos Add new Database über das Kontextmenü eines Database-Server-Projektes oder das entsprechende Kommando in der Toolbar hinzufügen.

Configure Mode 6:

Eine neue Datenbankkonfiguration wird als Datei auf im Projektordner hinzugefügt und in das Projekt eingebunden. Wie bei allen Visual-Studio-Projekten, werden die Informationen über die neuen Dateien im Connectivity-Projekt hinterlegt.

Editor für Datenbankkonfigurationen

Configure Mode 7:

Im oberen Teil des Editors wird die Datenbank ID angezeigt (1), die für einige Funktionsbausteine in der SPS benötigt wird. Den Datenbanktyp der Zieldatenbank können Sie aus dem Drop-down-Menü auswählen (2). Hier können Sie auch die Odbc-Schnittstelle für eine Datenbank nutzen, die noch nicht unterstützt wird. Beachten Sie, dass je nach Datenbank nicht alle Funktionen des TwinCAT Database Servers gewährleistet werden.

Außerdem können Sie optional eine sogenannte FailOver-Datenbank (3) auswählen, welche im ‚Configure‘-Mode beim Fehlerfall einspringt. Bei einem Verbindungsabbruch zum Netzwerk kann in einem solchen Fall automatisch gewährleistet werden, dass keine Daten verloren gehen und an anderer Stelle gespeichert werden.

Für jede Datenbank stehen zusätzlich weitere einstellbare Parameter zur Verfügung. Je nach Datenbank wird ein Connection String (5) erstellt, welcher die Verbindung zur Datenbank beschreibt. Diese Anzeige dient zur Transparenz Ihrer eingestellten Parameter.

Über die Schaltfläche CREATE (4) können Sie eine neue Datenbank erstellen. Diese Funktion wird nur angezeigt, wenn sie von der jeweiligen Datenbank unterstützt wird.

Configure Mode 8:

Sie können auch unbekannte Datenbanken mit einer ODBC-Schnittstelle konfigurieren. Dafür wählen Sie im in der Drop-down-Liste ODBC Type den Eintrag „Unknown Database“ und fügen über die Befehle im Kontextmenü Parameter hinzu. Diese können auch Passwörter beinhalten, welche dann verschlüsselt abgespeichert werden. Daraus kann der gewünschte Connection String zusammengestellt werden. Beachten Sie, dass nur begrenzte Funktionen des TwinCAT Database Servers genutzt werden können. Nur die expliziten Funktionsbausteine des SQL Expert Modes werden unterstützt.

Configure Mode 9:

Failover Datenbank

Der TwinCAT 3 Database Server verfügt über die Funktion von Failover Datenbanken. Diese Funktion bietet die Möglichkeit, um bei Verbindungsverlust oder anderen Problemen mit der eingerichteten Datenbank auf eine andere Datenbank umzusteigen, um möglichen Datenverlust zu vermeiden. Diese Funktion wird nur vom ‚Configure Mode‘ unterstützt. Beim automatischen Wegschreiben, wird im Fehlerfall die entsprechend andere Datenbank genutzt. Die Tabelle der ersten Datenbank muss dafür der zweiten gleichen.

Eine neue Autologgruppe hinzufügen

In den Autologgruppen befinden sich die Informationen, welche Variablen der SPS mit welchen Variablen aus den Datenbanken synchronisiert werden sollen. Zusätzlich werden hier Informationen über die Synchronisationszeitpunkte und der Art der Synchronisation hinterlegt.

Eine neue AutoLog-Gruppe für die Datenbankkonfiguration können Sie mithilfe des Kommandos Add new AutologGroup im Kontextmenü einer Datenbankkonfiguration oder über die Toolbar hinzufügen. Diese AutoLog-Gruppen beziehen sich auf die übergeordnete Datenbank.

Configure Mode 10:

Eine neue AutoLog-Gruppe sowie die dazugehörigen Komponenten werden als Dateien im Projektordner hinzugefügt und im Projekt eingebunden. Dazu gehören das Ads Device, die Symbolgruppen und die Tabelleneinstellungen. Um diese Dateien im Projekt zu speichern, sollten Sie die TwinCAT-Connectivity-Projektdatei speichern. Diese Dateien können Sie dann in Editoren oder im Eigenschaftenfenster bearbeiten.

Configure Mode 11:

StartUp

Der AutoLog-Modus kann über den manuellen Weg (durch einen Befehl in der SPS oder aus dem Konfigurator) oder automatisch beim Systemstart eingeschaltet werden.

Direction

Das eingestellte ADS-Gerät dient als Datenziel oder als Datenquelle.

Write Mode

Die Daten können in einer Datenbank zeilenweise angehängt, auf zeitlicher Basis oder nach Anzahl in einem Ringpuffer gehalten oder einfach an der entsprechenden Position aktualisiert werden.

Ringbuffer Parameter

Je nach Einstellung stellt dieser Parameter die Zeit oder die Zyklen dar, nach der der Ringbuffer aktualisiert wird.

Log Mode

Entweder wird die Variable nach Ablauf eines gewissen Zyklus oder auf Änderung geschrieben.

Cycle Time

Zykluszeit, nach welcher die Variable geschrieben wird.

Ads Device konfigurieren

Das Ads Device wird automatisch unter eine AutoLog-Gruppe angelegt. Das Ads Device ist im häufigsten genutzten Anwendungsfall die SPS-Laufzeit. Folgende Einstellungen können im Editor getroffen werden:

Configure Mode 12:

ADS Device

Bezeichnung des ADS-Zielgeräts.

AMS NetID

Adresse des Zielgeräts im TwinCAT-Netzwerk.

AMS Port

Port des Zielgeräts im TwinCAT-Netzwerk.

Timeout

Zeit, nach der von einem Verbindungsabbruch zum Zielgerät ausgegangen wird.

Connection Type

bySymbolName: Verbindung wird anhand des Namens des Symbols hergestellt.

byIndexGroup: Verbindung wird anhand des Speicherindex hergestellt.

Symbole konfigurieren

Je nachdem, ob das ADS-Gerät Datenziel oder Datenquelle ist, werden die Symbole, die Sie hier einstellen, in die Datenbank geschrieben oder aus der Datenbank ausgelesen. Für einen komfortablen Zugriff können Sie den TwinCAT Target Browser verwenden. Hier können die Symbole auf dem Target gesucht und per drag-and-drop zwischen den beiden Tools kommuniziert werden.

Configure Mode 13:

Sie könne Symbole auch manuell zur Symbolgruppe hinzufügen oder bearbeiten. Je nachdem, ob im ADS-Gerät der Verbindungstyp über die Symbolnamen oder die Index-Gruppen ausgewählt wurden, werden entsprechende Informationen benötigt. Dabei wird immer vom ADS-Gerät ausgegangen.

Configure Mode 14:

SymbolName

ausgehend vom einstellten ADS-Gerät wird das Symbol angesprochen

Symboldatabasename

Name der Variable in der Datenbanktabelle

DataType

SPS-Datentyp des Symbols

BitSize

Bit-Größe des Symbols (wird bei automatisch für die Datentypen eingestellt)

IndexGroup

Indexgruppe im TwinCAT-System

IndexOffset

Indexoffset im TwinCAT-System

Tabelle konfigurieren

Die Tabelle in einer Datenbank kann nach einer Standardtabellenstruktur oder nach einer individuellen Struktur aufgebaut sein.

Die entsprechende Tabelle können Sie aus einer Liste möglicher Tabellen auswählen. Ist die Tabelle noch nicht vorhanden, können Sie diese mithilfe des SQL Query Editors erzeugen. Falls Sie die Standardtabellenstruktur auswählen, zeigt Ihnen ein blauer Haken an, ob die ausgewählte Tabelle dieser Struktur entspricht.

Configure Mode 15:

Der spezifische Tabellentyp bietet Ihnen die Möglichkeit, die einzelnen Symbole, welche in der Symbolgruppe eingestellt wurden, auf die Tabellenspalten in der Datenbank beliebig zu verteilen. Wird ein Datensatz nun während des AutoLog-Modus in die Datenbank geschrieben, werden die aktuellen Werte der Symbolgruppe zum Abtastzeitpunkt in der entsprechenden Spalte der Tabelle gespeichert.

Configure Mode 16:

Projekt aktivieren

Um ein konfiguriertes Projekt auf dem TwinCAT Database Server zu aktivieren, verwenden Sie im Kontextmenü des TwinCAT-Database-Server-Projektes das Kommando Activate Configuration.

Configure Mode 17:

Je nachdem, welches Aufstartverhalten in der AutoLog-Gruppe angewiesen wurde, startet nun das Loggen der Variable mit dem Aufstarten des TwinCAT System. Manuell können Sie den Modus mithilfe des nachfolgenden AutologViewers oder mit dem entsprechenden Funktionsbaustein aus der SPS starten.

AutoLog Viewer

Der AutoLog Viewer des TwinCAT Database Server ist ein Tool, um den AutoLog-Modus zu steuern und zu überwachen. Ähnlich wie bei der TwinCAT SPS können Sie sich auf ein Zielsystem einloggen. Im eingeloggten Zustand kann der AutoLog-Modus gestartet oder gestoppt werden. Im unteren Bereich des Fensters werden Informationen über den aktuellen Zustands des Loggens mitgeteilt. Durch das Selektieren einer AutoLog-Gruppe werden weitere Informationen über die geloggten Symbole angezeigt.

Configure Mode 18:

ID

Bezeichnung

Funktion

1

Zielsystem

Auswahl des Zielsystems mit installiertem TwinCAT Database Server

2

Start

Manueller Start des AutoLog-Modus

3

Einloggen

Einloggen auf den aktiven AutoLog-Prozess

4

Ausloggen

Ausloggen aus dem aktiven AutoLog-Prozess

5

Stopp

Manueller Stopp des AutoLog-Modus

6

Autologgruppen

Auflistung konfigurierter Autolog-Gruppen auf dem Zielsystem

7

Symbole

Auflistung konfigurierter Symbole der ausgewählten AutoLog-Gruppe

Mit dem Autolog Viewer kann die konfigurierte Applikation gestartet und überwacht werden. Je nach Einstellung ist nach dem Einloggen und Starten der hochzählende Zykluszähler der AutoLog-Gruppen entsprechend der Aktualisierungszeiten sichtbar. Auch Fehler beim Aktualisieren können Sie hier feststellen. Zur detaillierteren Behandlung empfehlen wir den InformationLog View.

Nähere Fehlerbehandlung mit dem InformationLog View

Der InformationLog View ist ein Tool, um die Logdateien vom TwinCAT Database Server auszulesen. Protokollierte Informationen werden mit einem Zeitstempel, IDs und Fehlermeldungen im Klartext angezeigt.

Die Log-Dateien können nicht nur über den direkten Dateizugriff eingesehen oder geleert werden, sondern auch direkt über das Target. Gerade für verteilte Database Server im Netzwerk ist dies vorteilhaft, um einen schnellen und einfachen Zugriff auf die Logdatei zu erlangen. Für diesen Zugriff muss eine Route zum Zielgerät bestehen.

Configure Mode 19: