MC_AxRtPosPiControllerEx_BkPlcMc (ab V3.0.40)
Der Funktionsbaustein kann alternativ zum Default-Lageregler genutzt werden. Dazu wird er nach dem MC_AxRuntime_BkPlcMc() Baustein (Sollwertgenerator und Default-Lageregler) aufgerufen. Durch diese Anordnung überschreibt er die Reaktionen des Default-Lagereglers.
Eingänge
VAR_INPUT
Reset: BOOL:=FALSE;
I_Enable: BOOL:=FALSE;
END_VAR
Name | Typ | Beschreibung |
---|---|---|
Reset | BOOL | Dieser Eingang löscht alle internen und externen Regler-Reaktionen. |
I_Enable | BOOL | Dieser Eingang kontrolliert die Aktivität des I_Anteils. |
Ein-/Ausgänge
VAR_INOUT
Axis: Axis_Ref_BkPlcMc;
END_VAR
Name | Typ | Beschreibung |
---|---|---|
Axis | Axis_Ref_BkPlcMc | Hier ist die Adresse einer Variablen vom Typ Axis_Ref_BkPlcMc zu übergeben. |
Ausgänge
VAR_OUTPUT
SetPos: LREAL;
SetVelo: LREAL;
Response: LREAL;
InWindup: BOOL;
END_VAR
Name | Typ | Beschreibung |
---|---|---|
SetPos | LREAL | [mm] Die am internen Regler wirksam werdende Sollposition. |
SetVelo | LREAL | [mm/s] Die am internen Regler wirksam werdende Sollgeschwindigkeit. |
Response | LREAL | [mm/s] Die Regler-Reaktion. |
InWindup | BOOL | Hier wird die aktiv gewordene Begrenzung des I-Anteils signalisiert. |
Aufgabe des Bausteins
Der im MC_AxRuntime_BkPlcMc() Baustein integrierte Default-Lageregler kann mit seiner einfachen Struktur die regelungstechnischen Ansprüche einiger Applikationen nicht erfüllen. Für diese Einsatzfälle steht der MC_AxRtPosPiControllerEx_BkPlcMc() Baustein zur Verfügung. Er unterstützt folgende regelungstechnische Komponenten:
- Positions-P-Regler
- Positions-I-Regler mit Schwellwert und Windup-Limit
- Positions-D-Regler (realisiert als Geschwindigkeits-P-Regler) mit Dämpfungs-Zeit
- Zustandsrückführung für die Ist-Geschwindigkeit
- Zustandsrückführung für die Ist-Beschleunigung
- Kompensation der statischen Wirkung der Zustandsrückführung für die Ist-Geschwindigkeit
Die Aufschaltung einer Geschwindigkeits-Vorsteuerung erfolgt nach dem Regler. Gleiches gilt für eventuell aktivierte Linearisierungen.
Der Regler ist mit V3.0.40 freigegeben. Die erweiterten Parameter werden durch den mit dieser Version freigegebenen PlcMcManager unterstützt. |
Struktur des Reglers
Die mit * gekennzeichnete Komponente bereitet bei weggesteuerter Sollwertgenerierung den Sollwert für den I-Anteil des Reglers auf. Dies wird dadurch erforderlich, dass die vom Sollwertgenerator bereitgestellte Sollposition beim Erreichen der Bremsstrecke auf die Zielposition springt. Bei zeitgesteuerter Sollwertgenerierung ist die Komponente transparent.
Hier nicht dargestellt: Ein TRUE an Reset oder eine fehlende Reglerfreigabe der Achse löscht sowohl den I-Anteil als auch den Ausgang des Reglers. |
Der I-Anteil verfügt über einen Schwellwert Dx, der eine Reaktion auf kleine Abweichungen unterbindet. Dieser Parameter wird aus technischen Gründen auf mindestens 2/3 Inkrementgewichtung des Encoders begrenzt. Soll der I-Anteil inaktiv sein ist Ti auf Null zu stellen.
Die Implementation des D-Anteils nutzt die Tatsache aus, dass die differenzierte Sollposition vom Sollwertgenerator bereitgestellt wird. Eine Istgeschwindigkeit wird durch Differenzieren der Istposition ermittelt. Unter dieser Voraussetzung wirkt die Differentiations-Zeitkonstante Td als Proportionalitätsfaktor. Soll der D-Anteil inaktiv sein ist die Zeitkonstante Td auf Null zu stellen.
In der Zustandsrückführung (Condition Feedback) sind drei Zweige implementiert:
- Geschwindigkeitsaufschaltung: Die Ist-Geschwindigkeit wird gefiltert und mit einem Gewichtungsfaktor aufgeschaltet. Da sie subtrahiert wird erzeugt sie eine dämpfende Wirkung. Soll die Aufschaltung inaktiv sein ist KCfb_V auf Null zu setzen.
- Beschleunigungsaufschaltung: Die Ist-Geschwindigkeit wird differenziert, gefiltert und mit einem Gewichtungsfaktor aufgeschaltet. Da sie subtrahiert wird erzeugt sie eine dämpfende Wirkung. Soll die Aufschaltung inaktiv sein ist KCfb_A auf Null zu setzen.
- Eine Geschwindigkeitsaufschaltung erzeugt eine statisch wirksame Reduzierung der Geschwindigkeitsvorsteuerung. Bei weggesteuerter Positionierung erzeugt das eine erkennbare Geschwindigkeitsabweichung. Die ständig aktive Lageregelung bei zeitgesteuerter Positionierung kompensiert dies so weit möglich durch die Regelung. Diese unerwünschte Nebenwirkung der Geschwindigkeitsrückführung wird durch eine automatische Anpassung der Vorsteuerung behoben. Ein inaktiv stellen der Aufschaltung inaktiviert auch diese Kompensation.
Die Aufschaltung einer Geschwindigkeits-Vorsteuerung erfolgt nach dem Regler. Die Gewichtung ist bei weggesteuerter Sollwertgenerierung fest auf 1.0 gesetzt und kann nicht reduziert werden.
Eine eventuell aktivierte Linearisierung erfolgt nach dem Regler und wird hier nicht dargestellt.