Ausblenden von Programmsequenzen (#OPTIONAL EXECUTION)
Im NC-Programm kann über den Programmierbefehl #OPTIONAL EXECUTION ON/OFF Sequenz markiert werden, die beim Rückwärtsfahren oder simulierten Fahren ausgelassen werden soll.
Aktiviert wird das Auslassen über die SPS. Der markierte Programmabschnitt wird ausgelassen, wenn
- Rückwärtsrichtung aktiv ist (Control Unit „Rückwärtsfahren“)
- Oder bei simulierter Fahrt (Control Unit „Simuliertes Fahren“)
Der markierte Bereich wird dann auf Interpolatorebene ausgelassen. Es erfolgt jedoch keine Neuberechnung von Übergangsbedingungen zwischen den Sätzen vor und nach dem ausgelassenen Bereich.
![]() | Für die Nutzung der Funktionalität muss der P-STUP-00033 parametriert sein |
Syntax : |
#OPTIONAL EXECUTION [ [ON] [ [ SIMULATE | SIMULATE MASK=.. ] ] ] | OFF |
ON | Ausblenden aktivieren |
OFF | Ausblenden deaktivieren |
Nachfolgende Syntax ist verfügbar ab CNC-Version V3.3107.12 | |
SIMULATE | Die programmierte Sequenz zwischen #OPTIONAL EXECUTION ON und OFF wird nur ausgelassen, wenn das Signal der Control Unit „Simuliertes Fahren“ aktiv ist. |
SIMULATE MASK=.. | 64-Bit Maske für die Angabe. Die Sequenz zwischen #OPTIONAL EXECUTION ON und OFF wird nur ausgelassen, wenn das Signal der Control Unit „Simuliertes Fahren“ aktiv ist und die programmierte Maske mit der Maske der Control Unit „Maske für simulierte Fahrt“ bitweise Übereinstimmungen aufweist. |
Um einen diskontinuierlichen Übergang von Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung zwischen diesen Sätzen zu vermeiden, muss der Interpolatorkontext insbesondere in Bezug auf Achspositionen unverändert sein.
![]() | Achspositionen müssen vor und nach der auszublendenden Sequenz identisch sein. Bei veränderten Achspositionen wird der Fehler ID 50452 ausgegeben. |
Synchronisation von M-/ H-Funktionen bei #OPTIONAL EXECUTION
Die mit #OPTIONAL EXECUTION ON/OFF markierten Sequenzen werden nur bei aktivem Rückwärtsfahren oder bei „Simuliertem Fahren“ ausgelassen. Eine Ausgabe der M/H-Funktionen erfolgt nicht.
Das Verhalten/ die Möglichkeiten bei M- oder H-Funktionen außerhalb der Sequenz werden in [FCT-C7//„M-/ H-Funktion Handshake mit der SPS“] beschrieben.
Bei Verwendung des Befehls #OPTIONAL EXECUTION ON [SIMULATE] muss für das Auslassen der Sequenz zwingend die Control Unit „Simuliertes Fahren“ aktiv sein. Ein Auslassen der Sequenz bei Rückwärtsfahrt erfordert somit ein aktives Rückwärtsfahren und „Simuliertes Fahren“.
Programmierbeispiel
Ausblenden von Programmsequenzen
Die CNC prüft und überwacht nur den kontinuierlichen Positionsverlauf der Achsen mit oder ohne Ausblenden von Sätzen. Die Einhaltung aller anderen Bedingungen muss vom Anwender gewährleistet sein, da diese von der CNC nicht geprüft werden.
Die Schachtelung von ausgeblendeten Bereichen wird nicht berücksichtigt.
Ein OPTIONAL EXECUTION muss vor dem Verlassen (M17, M29) der Programmebene, in der es angewählt wurde (ON), auch wieder abgewählt (OFF) werden. Dies gilt auch beim Verlassen der Hauptprogrammebene (M30). Wird die Programmebene ohne die Abwahl verlassen, so wird der Fehler ID 21719 ausgegeben.
Es können nur komplette Bereiche ausgelassen werden. Erfolgt bei Programmausführung innerhalb eines OPTIONAL EXECUTION-Bereichs die Aktivierung von Rückwärtsfahren oder „Simuliertem Fahren“, so wird der Bereich nicht ausgelassen.
![]() | Der NC-Befehl #OPTIONAL EXECUTION ist mit konturverändernden Funktionalitäten wie z.B. Werkzeugradiuskorrektur oder Polynomüberschleifen nicht sinnvoll nutzbar. |
Programmierbeispiel
Ausblenden von Programmsequenzen mit „SIMULATE MASK“
Im nachfolgenden NC-Programm werden 3 auszublendende Sequenzen markiert, die jeweils mit einer Kennung in Form einer binären Bitmaske versehen sind. Diese Sequenzen werden jeweils nur bei aktiver Control Unit „Simuliertem Fahren“ ausgelassen, wenn zusätzlich die programmierte Maske mit der Maske der Control Unit „Maske für das simulierte Fahren“ bitweise Übereinstimmungen aufweist.