Definition einer Achskonfiguration (#AX DEF)

Mit diesem NC-Befehl kann eine neue Achskonfiguration festgelegt werden, welche die vorhandene Achskonfiguration ersetzt. Nur genau die Achsen, die im NC-Befehl programmiert sind, bilden also die neue Achskonfiguration im NC-Kanal.

Syntax:

#AX DEF [NAM, NBR, IDX] [<Achstauschsequenz> {,<Optionen>} ]

                                                { [<Achstauschsequenz> {,<Optionen>} ] }

NAM, NBR, IDX

Logikschalter zur Behandlung von Konflikten:

NAM: Behandlung redundanter Achsnamen

NBR: Behandlung redundanter Achsnummern

IDX: Behandlung redundanter Achsindizes

Die Logikschalter können einzeln oder in Kombination programmiert werden!

<Achstauschsequenz> bestehend aus:

 

<Achsname>

Für die Achsbezeichnung sind Strings mit den Anfangsbuchstaben A, B, C, Q, U, V, W, X, Y und Z zulässig.

Bei Konflikten innerhalb der programmierten Achstauschsequenz:

Redundante Achsnamen → FEHLER, Programmabbruch.

Bei Konflikten zu bereits im NC-Kanal vorhandenen Achsen:

Achsnamen gleich, Achsnummern verschieden → FEHLER, Programmabbruch

Bei gesetztem Logikschalter NAM wird Konflikt wie folgt bereinigt:

Die Achse bekommt den Standardachsnamen aus ihrer Achsparameterliste P-AXIS-00297. Die eindeutige Vergabe der Standardachsnamen in den Listen ist durch den Anwender sicherzustellen.

<Achsnummer>

Die physikalische Zuordnung der Achsen erfolgt über die logische Achsnummer. Zulässig sind mathematische Ausdrücke. Die logische Achsnummer muss in der Achsverwaltung bekannt sein.

Bei Konflikten innerhalb der programmierten Achstauschsequenz:

Redundante Achsnummern → FEHLER, Programmabbruch.

Bei Konflikten zu bereits im NC-Kanal vorhandenen Achsen:

Achsnummer im Kanal bereits vorhanden → WARNING

Bei gesetztem Logikschalter NBR wird Konflikt wie folgt bereinigt:

Die Achsanforderung wird ignoriert, d.h. sie wird nicht ausgeführt!

<Achsindex>

Der Achsindex legt den Platz der Achse innerhalb der Achsgruppe des NC-Kanals fest. Er definiert damit die Haupt- und Mitschleppachsen (siehe folgende Tabelle). Zulässig sind mathematische Ausdrücke, deren Ergebnisse im Wertebereich [0 ... Maximale Achsanzahl-1] liegen. Der Achsindex darf noch nicht mit einer Achse belegt sein.

0: 1. Hauptachse in der Bearbeitungsebene.

1: 2. Hauptachse in der Bearbeitungsebene.

2: 3. Hauptachse, i.a. senkrecht zur Bearbeitungsebene.

3: 1. Mitschleppachse.

…n: (n-2). Mitschleppachse.

Hinweis

Zur Erleichterung der Programmierung ist es möglich, für Mitschleppachsen die Angabe des Achsindex leer zu lassen. In diesem Fall wird dann automatisch der nächste freie Platz ab Index 3 an diese Mitschleppachse vergeben. Zu beachten ist jedoch, dass für verschiedene Funktionalitäten der Index einer Mitschleppachse eine Bedeutung hat. Zum Beispiel müssen bei der kinematischen Transformation (RTCP) alle Trafo-Achsen lückenlos nach den Hauptachsen angeordnet werden. In diesen Fällen ist es deshalb notwendig, den Achsindex auch für die Mitschleppachsen explizit zu programmieren.

Bei Konflikten innerhalb der programmierten Achstauschsequenz:

Redundante Achsindizes → FEHLER, Programmabbruch.

Bei Konflikten zu bereits im NC-Kanal vorhandenen Achsen:

Achsindex im Kanal bereits belegt, Achsnamen verschieden → FEHLER, Programmabbruch.

Bei gesetztem Logikschalter IDX wird Konflikt wie folgt bereinigt:

Für die Achse wird automatisch der nächste freie Index in der Achskonfiguration des NC-Kanals bestimmt.

<Optionen>

Versatzmaße werden achsspezifisch gehalten. Mit den folgenden Kennungen kann beim Anfordern von Achsen die Übernahme der verschiedenen Versätze gesteuert werden:

---: keine Übernahme der Versätze (Standard)

ALL: Übernahme aller Versätze *

BPV: Übernahme der Bezugspunktverschiebung

PZV: Übernahme des Platzversatzes

WZV: Übernahme der Werkzeugverschiebung *

NPV: Übernahme der Nullpunktverschiebung

MOFFS: Übernahme des Messoffsets

SOFFS: Übernahme des Sollwert/Handbetriebsoffsets

PSET: Übernahme der Istwertverschiebung

Hinweis

* Bei angewähltem Werkzeug ist bei der Übernahme von Werkzeugverschiebungen bei #AX DEF folgendes zu beachten:

Es wird daher empfohlen, #AX DEF bei abgewähltem Werkzeug durchzuführen und die korrekte Zuordnung von Werkzeugversätzen durch die entsprechende Parametrierung im Datensatz eines neu anzuwählenden Werkzeuges sicherzustellen!

Beispiel

Index der Werkzeugversätze in den Werkzeugdaten

[0]

[1]

[2]

[3]

Parametrierte Werkzeugversätze z.B. für T1

50

0

70

20

Achskonfiguration bei Programmstart

X

Y

Z

---

Eingerechnete Werkzeugversätze nach Anwahl T1

50

0

70

---

"Interner" #AX DEF {Z, X, Y}:

Z

X

Y

---

Werkzeugversätze werden mitgetauscht oder

70

50

0

---

"Externer" #AX DEF {Z, X, Y, B}:

Z

X

Y

B

Werkzeugversätze werden wieder gemäß T1 neu eingerechnet

50

0

70

20