ModbusRtuMaster_KL6x5B
Der Funktionsbaustein ModbusRtuMaster_KL6x5B realisiert einen Modbus-Master, der über eine serielle Busklemme KL6001, KL6011 oder KL6021 kommuniziert. Der Baustein wird nicht in seiner Grundform aufgerufen, sondern es werden in einem SPS-Programm einzelne Aktionen des Funktionsbausteins verwendet. Jede Modbus-Funktion ist als Aktion realisiert.
Ein Beispielprogramm für einen Buscontroller BC verdeutlicht die Funktionsweise.
Unterstüzte Modbus-Funktionen (Aktionen
- ModbusMaster.ReadCoils
Modbus-Funktion 1 = Read Coils
Liest binäre Ausgänge (Coils) von einem angeschlossenen Slave. Die Daten werden im komprimierter Form (8 Bit pro Byte) ab der angegebenen Adresse pMemoryAddr abgelegt. - ModbusMaster.ReadInputStatus
Modbus-Funktion 2 = Read Input Status
Liest binäre Eingänge von einem angeschlossenen Slave. Die Daten werden im komprimierter Form (8 Bit pro Byte) ab der angegebenen Adresse pMemoryAddr abgelegt. - ModbusMaster.ReadRegs
Modbus-Funktion 3 = Read Holding Registers
Liest Daten von einem angeschlossenen Slave. - ModbusMaster.ReadInputRegs
Modbus-Funktion 4 = Read Input Registers
Liest Eingangsregister von einem angeschlossenen Slave. - ModbusMaster.WriteSingleCoil
Modbus-Funktion 5 = Write Single Coil
Sendet einen binären Ausgang (Coil) an einen angeschlossenen Slave. Die Daten müssen in komprimierter Form (8 Bit pro Byte) ab der angegebenen Adresse pMemoryAddr zum Senden bereit liegen. - ModbusMaster.WriteSingleRegister
Modbus-Funktion 6 = Write Single Register
Sendet ein einzelnes Datenwort an einen angeschlossenen Slave - ModbusMaster.WriteMultipleCoils
Modbus-Funktion 15 = Write Multiple Coils
Sendet binäre Ausgänge (Coils) an einen angeschlossenen Slave. Die Daten müssen in komprimierter Form (8 Bit pro Byte) ab der angegebenen Adresse pMemoryAddr zum Senden bereit liegen. - ModbusMaster.WriteRegs
Modbus-Funktion 16 = Preset Multiple Registers
Sendet Daten an einen angeschlossenen Slave - ModbusMaster.Diagnostics
Modbus-Funktion 8 = Diagnostics
Sendet eine Diagnoseanforderung mit einem von Anwender angegebenen Funktionscode (subfunction code) an den Slave. Da bei dieser Funktion kein Speicher adressiert wird, wird hier der Funktionscode im Datenwort MBAddr übergeben. Eventuelle für die Funktion notwendige Daten werden über pMemoryAddr mitgegeben.
VAR_INPUT
VAR_INPUT
UnitID : BYTE;
Quantity : WORD;
MBAddr : WORD;
cbLength : UINT;
pMemoryAddr : DWORD;
Execute : BOOL;
Timeout : TIME;
END_VAR
UnitID: Modbus Stationsadresse (1..247). Der Modbus-Slave antwortet nur, wenn er Telegramme mit seiner eigenen Stationsadresse empfängt. Optional können hier auch Sammeladressen eingestellt werden um auf beliebige Anfragen zu antworten. Die Adresse 0 ist für Broadcast-Telegramme reserviert und somit keine gültige Stationsadresse.
Quantity: Anzahl der zu lesenden oder zu schreibenden Datenworte bei Wort-orientierten Modbus-Funktionen. Bei Bit-orientierten Modbus-Funktionen gibt Quantity die Anzahl der Bits (Inputs oder Coils) an.
MBAddr: Modbus-Datenadresse, von der die Daten aus dem Endgerät (Slave) gelesen werden. Diese Adresse wird unverändert zum Slave übertragen und wird dort als Datenadresse interpretiert.
Bei der Diagnostics-Funktion (8) wird hier der Funktionscode (subfunction code) übergeben.
cbLength : Größe der verwendeten Datenvariable für Sende- oder Lese-Aktionen in Bytes. cbLength muss größer oder gleich der durch Quantity bestimmten übertragenen Datenmenge sein. Bei Wortzugriffen gilt z. B.: [cbLength >= Quantity * 2]. cbLength kann mit SIZEOF(ModbusDaten) berechnet werden.
pMemoryAddr: Speicheradresse in der SPS, die mit ADR(ModbusDaten) berechnet wird. Bei Leseaktionen werden die gelesenen Daten in der adressierten Variablen abgelegt. Bei Sende-Aktionen werden die Daten aus der adressierten Variablen zum Endgerät übertragen.
Execute : Startsignal. Mit steigender Flanke am Eingang Execute wird die Aktion ausgelöst.
Timeout : Timeout-Wert für das Warten auf eine Reaktion des angesprochenen Slaves.
VAR_OUTPUT
VAR_OUTPUT
BUSY : BOOL;
Error : BOOL;
ErrorId : MODBUS_ERRORS;
cbRead : UINT;
END_VAR
Busy: Zeigt an, dass der Funktionsbaustein aktiv ist. Busy wird mit steigender Flanke an Execute TRUE und wird wieder FALSE nachdem die gestartete Aktion beendet ist. Es kann immer nur eine Aktion gleichzeitig aktiv sein.
Error: Zeigt an, dass bei der Bearbeitung einer Aktion ein Fehler aufgetreten ist.
ErrorId: Zeigt eine Fehlernummer im Falle einer gestörten oder fehlerhaften Kommunikation an.
cbRead: Liefert die Anzahl der gelesenen Datenbytes bei einer Lese-Aktion
Verbindung zur Hardware
Die zur Verknüpfung mit dem Kommunikationsport notwendigen Datenstrukturen sind im Funktionsbaustein enthalten. Auf einem PC erfolgt die Zuweisung im TwinCAT System Manager analog zur Beschreibung im Kapitel Serielle Busklemme. Auf einem Buscontroller BC müssen die I/O-Adressen manuell zugewiesen werden. Siehe Hardwarezuordnung am Buscontroller BC.
Voraussetzungen
Entwicklungsumgebung | Zielplattform | Einzubindende SPS Bibliotheken |
---|---|---|
TwinCAT ab V2.8 | PC (i386), CX1000 | ModbusRTU.lib (ab Version 2.2) |
TwinCAT ab V2.8 | Buscontroller BC | ModbusRTU.lb6 (ab Version 2.2) |