Einzelsatzbetrieb

ab TwinCAT V2.9 Build 901

Zum Testen eines neuen NC-Programms gibt es die Möglichkeit, die NCI mit dem Funktionsbaustein ItpSingleBlock auf Einzelsatzbetrieb umzuschalten. Bei aktivem Einzelsatzbetrieb wird das NC-Programm nach jeder Zeile gestoppt. Die Ausführung der nächsten Zeile muss vom Anwender bestätigt werden. Dies können Sie tun, indem Sie im System Manager unter dem Reiter Editor auf 'NC Start (F5)' drücken oder im SPS-Funktionsbaustein ItpSingleBlock den Eingang 'bTriggerNext' setzen.

Es werden zwei Modi unterschieden:

Interpreter-Einzelsatzbetrieb

Bei aktivem Interpreter-Einzelsatzbetrieb wird das NC-Programm im Interpreter nach jeder Zeile gestoppt. Dies ist auch dann der Fall, wenn in der Zeile lediglich Berechnungen und kein Geometriesatz programmiert wurden.
Damit ist es zum Beispiel grundsätzlich möglich, R-Parameter neu zu beschreiben.

Die Aktivierung des Interpreter-Einzelsatzbetriebes sollten Sie vor dem Start des NC-Programms durchführen. Ist dies nicht möglich, so können Sie auch eine M-Funktion für die Aktivierung reservieren und diese mit einem Dekodierstopp kombinieren.
Wird der Interpreter-Einzelsatzbetrieb während der Abarbeitung des NC-Programms ohne M-Funktion und Dekodierstopp eingeschaltet, so kann nicht vorausgesagt werden, wann er aktiv sein wird. Theoretisch ist es möglich, dass die Speicher im NC-Kern (SVB & SAF) gefüllt sind und mehr als 100 Geometrie-Einträge beinhalten. Erst wenn diese Speicher komplett abgearbeitet sind, kann der Einzelsatz wirken.

NC-Kern-Einzelsatzbetrieb

Wie im Interpreter-Einzelsatzbetrieb werden im NC-Kern-Einzelsatzbetrieb die NC-Sätze einzeln ausgeführt. Allerdings mit dem Unterschied, dass im NC-Kern-Einzelsatzbetrieb bereits alle Einträge (z.B. Geometrie-Einträge) den Interpreter durchlaufen haben. Hier ist es also nicht möglich, z. B. R-Parameter nachträglich zu überschreiben.

Diese Betriebsart hat den Vorteil, dass der Einzelsatzbetrieb während der Bearbeitung des NC-Programms aktiviert werden kann. Wird während der Aktivierung ein Geometrie-Eintrag ausgeführt (d.h. die Achsen verfahren), so wird am nächstmöglichen Segmentende angehalten. Dies ist in der Regel das aktuelle Segment. Für die Aktivierung nach Programmstart ist hier keine M-Funktion mit Dekodierstopp erforderlich.

Wird der NC-Kern-Einzelsatzbetrieb in Verbindung mit den Verschleifungen eingesetzt, so erfolgt die Satzweiterschaltung in der Verschleifungskugel. Die programmierte Verschleifung wird weiterhin ausgeführt (ab TwinCAT V2.10 Build 1301).

Alternativen zur Aktivierung

Es wird empfohlen, den Einzelsatzbetrieb mit ItpSingleBlock zu aktivieren.

In früheren TwinCAT-Versionen muss der Einzelsatzbetrieb über das zyklische Kanalinterface aktiviert werden.

ab TwinCAT Version 2.7 und 2.8:

Den Einzelsatzbetrieb können Sie im zyklischen Kanalinterface der SPS an- bzw. abwählen. Dazu müssen Sie im Kanalinterface SPS/NC die Variable 'nItpMode' richtig maskieren.

Um den Interpreter-Einzelsatzbetrieb einzuschalten, muss Bit 14 (0x4000) gesetzt werden. Das Zurücksetzen schaltet den Einzelsatzbetrieb wieder aus.

Über dieses Interface ist es auch möglich, den Einzelsatz aus der SPS zu triggern. Dafür muss das Bit 15 gesetzt werden. Die Wirkungsweise ist dabei die gleiche, wie wenn NC-Start im System Manager betätigt wird.