Verkettung von Koordinatensystemen

Durch Kombination von ACS und CS lassen sich neue Koordinatentransformationen bilden.

Verkettung von Koordinatensystemen 1:
Abbildung 16-7: Durch die Kombination von ACS und CS wird die Bearbeitung an einer schiefen Ebene bei schief liegendem Werkstück ermöglicht

Mehrere ACS und CS werden jeweils getrennt in der Reihenfolge ihrer Anwahl relativ verknüpft. Das resultierende ACS wird dann mit dem resultierenden CS zur Gesamttransformation verknüpft. Die Verknüpfung erfolgt unabhängig von der Programmierung immer beginnend mit dem ACS (die maximale Anzahl der ACS und CS zur Bildung einer Verknüpfung wird konfiguriert [6]-5.7)

Die Abwahl der einzelnen ACS erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wie die Anwahl, gleiches gilt für die CS. Um dies zu vereinfachen wird mit #(A)CS OFF kein ID-Parameter programmiert (siehe Abbildung 16-5, Abbildung 16-6).

Programmierbeispiel

Verknüpfung

N100 #CS ON [1] ( CS[1]) 
N110 #ACS ON [2] (ACS[2] o CS[1])
N120 #ACS ON [1] (ACS[2] o ACS[1] o CS[1])
N130#CS ON [2] (ACS[2] o ACS[1] o CS[1] o CS[2])
N140 #ACS OFF (ACS[2] o CS[1] o CS[2])
N140 #CS OFF (ACS[2] o CS[1])
N150 #ACS OFF ( CS[1])
N160 #CS OFF
M30
Verkettung von Koordinatensystemen 2:
Abbildung 16-8: Aktivierung oder Änderung der Aufspannlagenkorrektur ohne daß bereits aktive Koordinatensysteme abgewählt werden müssen

Bei der relativen Verknüpfung von ACS oder CS ist zu beachten, daß eine geänderte Reihenfolge der Anwahl im allgemeinen unterschiedliche Ergebnisse zur Folge hat (Abbildung 16-9).

Verkettung von Koordinatensystemen 3:
Abbildung 16-9: Ergebnis einer CS-Verknüpfung in Abhängigkeit von der Anwahlreihen-folge (CS[1] - CS[2] bzw CS[2] - CS[1]).

Das CS (oder ACS) mit der gleichen ID kann auch mehrfach angewählt und mit sich selbst verkettet werden.

Programmierbeispiel

N10 #CS DEF[1][0,0,0,0,0,20] 
N20 LL TEILEPRG (Kontur im System X-Y)
N30 #CS ON[1]
N40 LL TEILEPRG (X'-Y')
N50 #CS ON[1]
N60 LL TEILEPRG (X''-Y'')
N70 #CS OFF
N80 #CS OFF
M30
Verkettung von Koordinatensystemen 4:

Über folgende NC-Befehle kann die aktuell aktive Gesamttransformation gespeichert werden:

#CS DEF ACT [ <CS_ID> ] 
#ACS DEF ACT [ <ACS_ID> ]

Mit folgenden NC-Befehlen lassen sich, im Gegensatz zur sequenziellen Abwahl der (A)CS über (A)CS OFF, die aus der Verknüpfung von CS bzw. ACS gebildeten Teiltransformationen direkt abwählen.

#CS OFF ALL  Abwahl aller CS
#ACS OFF ALL Abwahl aller ACS

Programmierbeispiel

N10 #CS ON[3] 
N20 #CS ON[4]
N30 #CS DEF ACT[5] (Speicherung CS[3] o CS[4] unter CS[5])
N31 #CS OFF ALL (Abwahl aller CS)
N32 #ACS ON[3]
N33 #ACS ON[4]
N34 #ACS DEF ACT[5] (Speicherung ACS[3] o ACS[4] unter CS[5])
N35 #ACS OFF ALL (Abwahl aller ACS)
N36 X0 Y0 Z0
N360 #CS ON [5]
N370 #ACS ON[5]
N380 #CS DEF ACT[1] (Speicherung ACS[5] o CS[5] unter CS[1])
N390 #ACS OFF ALL
N400 #CS OFF ALL
N500 #CS ON (Anwahl CS[1])
N510 #CS OFF
M30