SPS-Projekt lokalisieren

Sie können Ihr Projekt in unterschiedlichen Landessprachen darstellen, wenn Sie entsprechende Lokalisierungsdateien erstellen und einbinden. Die Lokalisierungsdateien entsprechen denen des GNU gettext-Systems. Die Lokalisierungsvorlagendateien sind also *pot-Dateien (Portable Object Template), aus denen nach der Übersetzung Lokalisierungsdateien im *.po-Dateien (Portable Object) erzeugt werden.

SPS-Projekt lokalisieren 1:

Das Projekt kann in verschiedenen Landessprachen dargestellt werden. Editieren ist jedoch nur in der Originalversion möglich.

Sie konfigurieren, welche Kategorien von Textinformationen im Projekt Sie lokalisieren möchten. Dann exportieren Sie diese Texte in eine Übersetzungsvorlage. Diese Vorlage ist eine Datei des Formats pot (beispielsweise „project_1.pot“). Mit einem entsprechenden externen Übersetzungstool oder auch händisch mithilfe eines einfachen Texteditors erzeugen Sie daraus Lokalisierungsdateien des Formats po (beispielsweise „de.po“, „en.po“, „es.po“). Die po-Dateien können Sie dann wieder in TwinCAT importieren und zur Lokalisierung verwenden. Die Befehle zum Handhaben der Projektlokalisierung finden Sie im Menü PLC > Project Localization.

Lokalisierungsvorlage erzeugen

Ein Projekt ist geöffnet.
1. Wählen Sie im Menü PLC > Project Localization den Befehl Lokalisierungsvorlage erzeugen.
Der Dialog Lokalisierungsvorlage erzeugen… öffnet sich.
2. Aktivieren Sie die Kategorien von Textinformationen, die Sie in die Lokalisierungsvorlage aufnehmen möchten.
3. Auch „Positionsinformationen“ können in die Vorlage mit aufgenommen werden. Sie geben für jeden zu übersetzenden Text an, wo er im Projekt vorliegt. Wählen Sie hier aus, ob nur die erste gefundene Position des Texts, alle gefundenen Positionen oder gar keine in der Übersetzungsvorlage angezeigt werden sollen.
4. Klicken Sie auf die Schaltfläche Erzeugen.
Der Dialog zum Speichern einer Datei des Formats pot im Dateisystem öffnet sich. Speichern Sie die Lokalisierungsvorlage. Danach können Sie die Datei in einem entsprechenden Übersetzungstool bearbeiten und Lokalisierungsdateien <Sprache>.po in den gewünschten Sprachen erzeugen.

Format der Lokalisierungsvorlage (Datei *.pot))

In der ersten Zeile ist angegeben, welche Textkategorien beim Erzeugen der Vorlage für die Übersetzung ausgewählt wurden:

Beispiel:

#: Content:Comments|Identifiers|Names|Strings: Alle 4 Kategorien wurden ausgewählt.

Danach folgt für jeden zu übersetzenden Text ein Abschnitt in der Form wie im folgenden Beispiel zu sehen:

Beispiel:

#: D:\Projects\p1.project\Project_Settings:1
msgid "Project Settings"
msgstr ""

Zeile 1: Positionsinformation als Quellcode-Referenz: Wird nur angezeigt, wenn dies beim Erzeugen der Übersetzungsdatei so konfiguriert wurde.

Zeile 2: Unübersetzter Text als Eintrag msgid. Beispiel: msgid "Project Settings".

Zeile 3: Platzhalter für die Übersetzung: msgstr "". Zwischen den Hochkommas muss dann in der po-Datei die Übersetzung in der jeweiligen Sprache eingefügt werden.

Format der Lokalisierungsdatei (Datei *-<Sprache>.po)

Eine po-Datei können Sie mithilfe eines Übersetzungstools oder händisch mithilfe eines neutralen Texteditors auf Basis der pot-Datei erzeugen. Sie könnten also die pot-Datei in eine po-Datei umbenennen und entsprechend des po-Standardformats bearbeiten. Geben Sie unbedingt der Landessprache in Form der üblichen Kulturkürzel in den Metadaten der Datei an.

Beispiel: "Language: de" für Deutsch.

Die Übersetzungen der einzelnen Texte fügen Sie jeweils bei den msgstr ""-Einträgen zwischen den Hochkommas ein.

Beispiel:

"Language: de\n"
#: Content:Names
#: D:\projects\p1.project\Project_Settings:1
msgid "Project Settings"
msgstr "Projekteinstellungen"

Importieren der Lokalisierungsdateien (Lokalisieren des Projekts)

Für Ihr Projekt wurden auf Basis der Übersetzungsvorlage *.pot Lokalisierungsdateien <Sprache>.po erzeugt. Das Projekt ist geöffnet.
1. Wählen Sie im Menü PLC > Project Localization den Befehl Lokalisierungen verwalten…
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen.
Der Dialog Lokalisierungsdatei öffnen zum Auswählen einer Datei des Formats po aus dem Dateisystem erscheint.
3. Wählen Sie eine der Lokalisierungsdateien, beispielsweise „<Projektname>-de.po“.
4. Der Dialog schließt sich und im Projekt erscheinen nun die betroffenen Texte in der entsprechenden Landessprache. Wenn Sie beispielsweise für den Bausteinnamen
MAIN in der deutschen Lokalisierungsdatei die Übersetzung msgstr "Hauptprogramm" eingetragen haben, erscheint nun im SPS-Projektbaum der Objektname Hauptprogramm.
5. Importieren Sie auf gleiche Weise die Lokalisierungsdateien für die anderen Sprachen, in die übersetzt wurde.

Lokalisierung wechseln (Lokalisierungsdateien hinzufügen und entfernen)

Alle gewünschten Landessprachen sind durch Importieren der entsprechenden po-Dateien im Projekt hinterlegt.
Das Projekt ist geöffnet.
1. Wählen Sie im Menü Projekt > Project Localization den Befehl Lokalisierung verwalten….
Der Dialog Lokalisierung verwalten öffnet sich. Unter Dateien erscheinen alle hinterlegten Lokalisierungsdateien *-<Sprache>.po, sowie der Eintrag <Originalversion>.
2. Wählen Sie die gewünschte Sprache und klicken auf die Schaltfläche Lokalisierung wechseln.
Das Projekt erscheint in der gewählten Sprache. Wenn Sie <Originalversion> gewählt haben, erscheint das Projekt in der nicht-lokalisierten ursprünglichen Fassung und kann wieder editiert werden.

Optional eine Standardlokalisierung festlegen (Lokalisierung umschalten)

Selektieren Sie eine der verfügbaren Lokalisierungen und aktivieren Sie die Option Standardlokalisierung.

Mit dem Befehl Lokalisierung umschalten im Menü PLC > Project Localization wechseln Sie nun die Lokalisierung immer zwischen der Standardlokalisierung und der Originalversion. Der Befehl ist standardmäßig auch über die Schaltfläche SPS-Projekt lokalisieren 2: in der Werkzeugleiste verfügbar.

Siehe auch: