CANopen Verkabelung
Kapitelübersicht
Buslänge
BK5151, EL6751, FC51xx, CX805x, CX-B/M510: D-Sub 9polig
BK51x0/BX5100: 5-poliger Open Style Connector
LC5100 Busanschluss
Feldbus Box: M 12 CAN Buchse
Hinweise für die Überprüfung der CAN-Verdrahtung finden sich im Kapitel Fehlersuche / Trouble Shooting.
CAN-Topologie
CAN-Topologie
CAN ist ein 2-Draht-Bussystem, an dem alle Teilnehmer parallel (d.h. mit kurzen Stichleitungen) angeschlossen werden. Der Bus muss an jedem Ende mit einem Abschlusswiderstand von 120 (bzw. 121) Ohm abgeschlossen werden, um Reflexionen zu vermeiden. Dies ist auch bei sehr kurzen Leitungslängen erforderlich!
Da die CAN-Signale als Differenzpegel auf dem Bus dargestellt werden, ist die CAN-Leitung vergleichsweise unempfindlich gegen eingeprägte Störungen (EMI). Es sind jeweils beide Leitungen betroffen, somit verändert die Störung den Differenzpegel kaum.
Buslänge
Buslänge
Die maximale Buslänge wird bei CAN vorwiegend durch die Signallaufzeit beschränkt. Das Multi-Master-Buszugriffsverfahren (Arbitrierung) erfordert, dass die Signale quasi gleichzeitig (vor der Abtastung innerhalb einer Bitzeit) an allen Knoten anliegen. Da die Signallaufzeit in den CAN-Anschaltungen (Transceiver, Optokoppler, CAN-Controller) nahezu konstant sind, muss die Leitungslänge an die Baud-Rate angepasst werden.
Baud-Rate |
Buslänge |
---|---|
1 MBit/s |
< 20 m* |
500 kBit/s |
< 100 m |
250 kBit/s |
< 250 m |
125 kBit/s |
< 500 m |
50 kBit/s |
< 1000 m |
20 kBit/s |
< 2500 m |
10 kBit/s |
< 5000 m |
*) Häufig findet man in der Literatur für CAN die Angabe 40 m bei 1 MBit/s. Dies gilt jedoch nicht für Netze mit optoentkoppelten CAN-Controllern. Die worst case Berechnung mit Optokopplern ergibt bei 1 MBit/s eine maximale Buslänge von 5m - erfahrungsgemäß sind jedoch 20 m problemlos erreichbar.
Bei Buslängen über 1000 m kann der Einsatz von Repeatern notwendig werden.
Stichleitungen
Stichleitungen
Stichleitungen ("drop lines") sind nach Möglichkeit zu vermeiden, da sie grundsätzlich zu Signalreflexionen führen. Die durch Stichleitungen hervorgerufenen Reflexionen sind jedoch in der Regel unkritisch, wenn sie vor dem Abtastzeitpunkt vollständig abgeklungen sind. Bei den in den Buskopplern gewählten Bit-Timing-Einstellungen kann dies angenommen werden, wenn folgende Stichleitungslängen nicht überschritten werden:
Baud-Rate |
Länge Stichleitung |
gesamte Länge aller Stichleitungen |
---|---|---|
1 MBit/s |
< 1m |
< 5 m |
500 kBit/s |
< 5 m |
< 25 m |
250 kBit/s |
< 10m |
< 50 m |
125 kBit/s |
< 20m |
< 100 m |
50 kBit/s |
< 50m |
< 250 m |
Stichleitungen dürfen nicht mit Abschlusswiderständen versehen werden.
Sternverteiler (Multiport Tap)
Sternverteiler (Multiport Tap)
Beim Einsatz von passiven Verteilern ("Multiport Taps"), z.B. der Beckhoff Verteilerbox ZS5052-4500 sind kürzere Stichleitungslängen einzuhalten. Die folgende Tabelle gibt die maximalen Stichleitungslängen und die maximale Länge der Trunk Line (ohne Stichleitungen) an:
Baud-Rate |
Länge Stichleitung bei Multiport Topologie |
Länge Trunk Line (ohne Stichleitungen) |
---|---|---|
1 MBit/s |
< 0,3 m |
< 25 m |
500 kBit/s |
< 1,2 m |
< 66 m |
250 kBit/s |
< 2,4 m |
< 120 m |
125 kBit/s |
< 4,8 m |
< 310 m |
CAN-Kabel
CAN-Kabel
Für die CAN-Verdrahtung wird die Verwendung von paarig verdrillten, geschirmten Kabeln (2x2) mit einem Wellenwiderstand von 108...132 Ohm empfohlen. Wenn das Bezugspotential der CAN-Transceiver (CAN-Ground) nicht verbunden werden soll, so kann auf das zweite Adernpaar verzichtet werden (nur bei kleinen Netzausdehnungen mit gemeinsamer Speisung aller Teilnehmer empfehlenswert).
ZB5100 CAN-Kabel
ZB5100
Beckhoff hat ein hochwertiges CAN-Kabel mit folgenden Eigenschaften im Programm:
- 2 x 2 x 0,25 mm² (AWG 24) paarig verseilt, Kabelfarben: rot/schwarz + weiß/schwarz
- doppelt geschirmt
- Schirmgeflecht mit Beilauflitze (kann direkt auf Pin3 der 5-pol Anschlussklemme aufgelegt werden),
- flexibel (Mindestbiegeradius 35mm bei einmaligem Biegen, 70mm bei mehrmaligem Biegen)
- Wellenwiderstand (60kHz): 120 Ohm
- Leiterwiderstand < 80 Ohm/km
- Mantel: PVC grau, Außendurchmesser 7,3 +/- 0,4 mm
- Gewicht: 64 kg/km.
- Bedruckt mit "Beckhoff ZB5100 CAN-BUS 2x2x0.25" und Metermarkierung (Längenangaben, alle 20cm)
ZB5200 CAN/DeviceNet-Kabel
ZB5200
Das Kabelmaterial ZB5200 entspricht der DeviceNet Spezifikation und eignet sich ebenso für CANopen Systeme. Aus diesem Kabelmaterial sind auch die vorkonfektionierten Busleitungen ZK1052-xxxx-xxxx für die Feldbus Box Baugruppen gefertigt. Es hat folgende Spezifikation:
- 2 x 2 x 0,34 mm² (AWG 22) paarig verseilt
- doppelt geschirmt · Schirmgeflecht mit Beilauflitze
- Wellenwiderstand (1 MHz): 126 Ohm
- Leiterwiderstand 54 Ohm/km
- Mantel: PVC grau, Außendurchmesser 7,3 mm
- Bedruckt mit "InterlinkBT DeviceNet Type 572" sowie UL und CSA Ratings
- Litzenfarben entsprechen DeviceNet Spezifikation
- UL anerkanntes AWM Type 2476 Rating
- CSA AWM I/II A/B 80°C 300V FT1
- Entspricht DeviceNet "Thin Cable" Spezifikation
Schirmung
Schirmung
Der Schirm ist über das gesamte Buskabel zu verbinden und nur an
einer Stelle galvanisch zu erden um Masseschleifen zu
vermeiden.
Das Schirmungskonzept mit HF-Ableitung von Störungen über
R/C-Glieder auf die Tragschiene geht davon aus, dass die
Tragschiene entsprechend geerdet und störungsfrei ist. Sollte dies
nicht der Fall sein, so kann es vorkommen, dass HF-Störpegel über
die Tragschiene auf den Schirm des Buskabels übertragen werden. In
diesem Fall sollte der Schirm an den Kopplern nicht aufgelegt
werden - aber dennoch komplett durchverbunden sein.
Hinweise für die Überprüfung der CAN-Verdrahtung finden sich im Kapitel Fehlersuche / Trouble Shooting.
Kabelfarben
Kabelfarben
Vorschlag für die Verwendung der Beckhoff CAN-Kabel an Busklemme und Feldbus Box:
Pin BK51x0 |
Pin BK5151 CX8050, CX8051, |
Pin Feldbus Box |
Pin FC51xx |
Funktion |
Kabelfarbe ZB5100 |
Kabelfarbe ZB5200 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
3 |
3 |
3 |
CAN Ground |
schwarz /(rot) |
schwarz |
2 |
2 |
5 |
2 |
CAN Low |
schwarz |
blau |
3 |
5 |
1 |
5 |
Schirm |
Beilauflitze |
Beilauflitze |
4 |
7 |
4 |
7 |
CAN high |
weiß |
weiß |
5 |
9 |
2 |
9 |
nicht benutzt |
(rot) |
(rot) |
BK5151, FC51xx, CX mit CAN Interface und EL6751: D-Sub 9polig
BK5151, FC51xx, CX mit CAN Interface und EL6751: D-Sub 9polig
Die CAN Busleitung wird an die FC51x1, FC51x2 CANopen Karten und bei der EL6751 CANopen Master-/Slaveklemme über 9polige Sub-D-Buchsen mit folgender Steckerbelegung angeschlossen.
Pin |
Belegung |
---|---|
2 |
CAN low (CAN-) |
3 |
CAN Ground (intern verbunden mit Pin 6) |
6 |
CAN Ground (intern verbunden mit Pin 3) |
7 |
CAN high (CAN+) |
Die nicht aufgeführten Pins sind nicht verbunden.
Die Hutschienenkontaktfeder und der Steckerschirm sind
durchverbunden.
Hinweis: an Pin 9 darf eine Hilfsspannung bis 30 VDC angeschlossen sein (wird von manchen CAN Geräten zur Versorgung der Transceiver genutzt).
BK5151 |
EL6751 |
|
|
FC51x2:
BK51x0/BX5100: 5poliger Open Style Connector
BK51x0/BX5100: 5poliger Open Style Connector
Bei den BK51x0/BX5100 (X510) Buskopplern befindet sich auf der
linken Seite eine abgesenkte Frontfläche mit einem 5poligen
Stecker.
Hier kann die mitgelieferte CANopen- Verbindungsbuchse eingesteckt
werden.
Das linke Bild zeigt die Buchse im Buskoppler BK51x0/BX5100. Pin 5 ist dabei der oberste Pin auf der Steckerleiste. Pin 5 ist nicht benutzt. Pin 4 ist die CAN-High-Leitung, Pin 2 die CAN-Low-Leitung und an Pin 3 wird der Schirm aufgelegt (ist über eine R/C-Schaltung mit der Tragschiene verbunden). Optional kann am Pin 1 CAN-GND angeschlossen werden. Wenn alle CAN-Ground Pins verbunden sind ergibt dies ein gemeinsames Bezugspotential für die CAN Transceiver im Netz. Es empfiehlt sich, CAN-GND an einer Stelle zu erden, damit das gemeinsame CAN Bezugspotential nahe beim Versorgungs-Potential liegt. Da die CANopen Buskoppler BK51X0/BX5100 über eine vollständige galvanische Trennung des Busanschlusses verfügen, kann u.U. auf die Verdrahtung von CAN-Ground verzichtet werden.
Businterface Connector ZS1052-3000
Businterface Connector ZS1052-3000
Alternativ zum mitgelieferten Stecker kann der CAN Interface Connector ZS1052-3000 eingesetzt werden. Dieser vereinfacht die Verdrahtung erheblich. Für die ankommenden und abgehenden Leitungen stehen separate Klemmen zur Verfügung, der Schirm wird durch die Zugentlastung großflächig angeschlossen. Der integrierte Abschlusswiderstand kann von außen zugeschaltet werden. Ist er eingeschaltet, so wird die abgehende Busleitung elektrisch abgetrennt - damit lassen sich Verdrahtungsfehler schnell lokalisieren, und es ist gewährleistet, dass nicht mehr als zwei Widerstände im Netz aktiv sind.
LC5100: Busanschluss über Federkraftklemmen
LC5100: Busanschluss
Beim Low-Cost-Koppler LC5100 wird die CAN-Leitung direkt auf die Klemmstellen 1 (CAN-H, gekennzeichnet mit C+) bzw. 5 (CAN-L, gekennzeichnet mit C-) aufgelegt. Der Schirm kann optional auf die Klemmstellen 4 bzw. 8 aufgelegt werden, diese sind über eine R/C-Schaltung mit der Tragschiene verbunden.
Durch die nicht vorhandenen galvanische Trennung kann durch unsachgemäßer Verkabelung der CAN Treiber zerstört oder geschädigt werden. Verkabeln sie immer im ausgeschalteten Zustand, verkabeln Sie erst die Spannungsversorgung und legen sie erst dann den CAN auf. Überprüfen Sie die Verkabelung und schalten dann erst die Spannung ein.
Feldbus Box: M12 CAN Buchse
Feldbus Box
Bei der Feldbus Box IPxxxx-B510, IL230x-B510 und IL230x-C510 wird der Busanschluss mit 5poligen M12 Steckverbindern ausgeführt.
Für das Feldbus Box System bietet Beckhoff feldkonfektionierbare Stecker, Passivverteiler, Abschlusswiderstände sowie eine große Auswahl an vorkonfektionierten Kabeln an. Details finden sich im Katalog oder unter www.beckhoff.de.