Aktualisierung des Prozessabbilds
Funktion
Der Start des K-Bus-Zyklusses (IP-Link) kann zyklisch (Prozessabbildaktualisierung: freilaufend) oder synchron zum Empfang des DP-Data_Exchange-Telegramms (Prozessabbildaktualisierung: zyklussynchron) erfolgen. Wenn die Prozessabbildaktualisierung auf zyklussynchron eingestellt ist, wird nach dem Empfang des Data_Exchange-Telegramms der K-Bus-Zyklus gestartet, anderenfalls wird der K-Bus-Zyklus (IP-Link) unabhängig von den Data_Exchange-Telegrammen gestartet. Nachfolgend ist schematisch die zyklussynchrone bzw. freilaufende Prozessabbildaktualisierung dargestellt.
Free Run
Bild: Free-Run-Mode
Synchron
Bild: Schema Prozessabbildaktualisierung
Byte | Bit | Beschreibung |
---|---|---|
9 | 6 | Prozessabbildaktualisierung |
Hinweis Bei der Parametrierung der Funktion Prozessabbildaktualisierung sind insbesondere die Lauf- und Reaktionszeiten des Gesamtsystems zu beachten. |
Fast- Free- Run
Im Fast- Free-Run Mode wird die Priorität des K-Busses / IP-Link höher gesetzt. Damit wird der interne Bus öfter angestoßen. Damit verbunden werden die Schnittstellen (wie KS2000 oder DPV-1) nicht mehr so schnell bearbeitet. Der Fast-Free-Run Mode ist nur im asynchronen Mode gestattet.
Bild: Fast-Free-Mode
Byte |
Bit |
Beschreibung |
---|---|---|
9 |
4 |
Fast-Free-Run-Mode |
Die Übertragung der Signale von den Eingängen in die Steuerung und von der Steuerung zu den Ausgängen benötigt eine Laufzeit. Sie setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen:
- Übertragung von der Steuerung in den Profibus Master
- Übertragung über den Profibus und (siehe Profibus-Reaktionszeit)
- Übertragung von der Profibus-Box zu den Ausgängen (siehe K-Bus-Reaktionszeit) / (siehe IP-Link Zykluszeit)
Für den Rückweg gilt das in umgekehrter Weise.
Die Reaktionszeit von der Steuerung zum Profibus-Master entnehmen Sie bitte den Angaben des Profibus Masterherstellers. Die Zeiten sind vergleichsweise klein und müssen im Normalfall nicht berücksichtigt werden.
PROFIBUS-Reaktionszeit
PROFIBUS-Reaktionszeit
Die Reaktionszeit tDP auf dem Profibus setzt sich wie folgt zusammen. Die Konstanten A, B und TBYTE sind von der Baud-Rate abhängig.
t = DP |
Konstante A |
|
|
+ (Konstante B + (Zahl der E/A-Byte x TBYTE)) |
[Slave 1] |
|
+ (Konstante B + (Zahl der E/A-Byte x TBYTE)) |
[Slave 2] |
|
+ (Konstante B + (Zahl der E/A-Byte x TBYTE)) |
[Slave 3] |
|
+(Konstante B + (Zahl der E/A-Byte x TBYTE)) |
[Slave n] |
Baud-Rate |
Konstante A (in ms) |
Konstante B (in ms) |
TBYTE (in ms) |
---|---|---|---|
9,6 kBaud |
64,5 |
25,6 |
1,15 |
19,2 kBaud |
32,3 |
12,8 |
0,573 |
93,75 kBaud |
6,6 |
2,62 |
0,118 |
187,5 kBaud |
3,3 |
1,31 |
0,059 |
500 kBaud |
1,6 |
0,49 |
0,022 |
1,5 MBaud |
0,67 |
0,164 |
0,00733 |
3 MBaud |
0,436 |
0,085 |
0,00367 |
6 MBaud |
0,27 |
0,044 |
0,00183 |
12 MBaud |
0,191 |
0,024 |
0,00092 |
K-Bus-Reaktionszeit (K-Bus)
K-Bus-Reaktionszeit (K-Bus)
Die Reaktionszeit auf dem K-Bus (interner Bus der Kompakt Box) wird durch das Schieben und Sichern der Daten bestimmt. Die folgende Tabelle enthält Messwerte für typische Aufbauten. Die Hochrechnung auf größere Anzahlen ist möglich.
Kompaktbox (Zahlen sind Anzahl der Kanäle) | Laufzeit auf dem K-Bus | ||
---|---|---|---|
Digital OUT | Digital IN | Analog IN/OUT | T_Zyklus (µs) |
4 | 0 | 0 | 150 |
8 | 0 | 0 | 170 |
12 | 0 | 0 | 170 |
16 | 0 | 0 | 200 |
20 | 0 | 0 | 200 |
24 | 0 | 0 | 220 |
28 | 0 | 0 | 220 |
32 | 0 | 0 | 245 |
0 | 4 | 0 | 150 |
0 | 8 | 0 | 180 |
0 | 12 | 0 | 180 |
0 | 16 | 0 | 200 |
0 | 20 | 0 | 200 |
0 | 24 | 0 | 230 |
0 | 28 | 0 | 230 |
0 | 32 | 0 | 250 |
4 | 4 | 0 | 170 |
8 | 8 | 0 | 195 |
12 | 12 | 0 | 220 |
16 | 16 | 0 | 250 |
20 | 20 | 0 | 275 |
24 | 24 | 0 | 300 |
28 | 28 | 0 | 325 |
32 | 32 | 0 | 350 |
4 | 4 | 1 | 630 |
4 | 4 | 2 | 700 |
Hinweis Der K-Bus-Zyklus beträgt physikalisch bedingt mindestens cirka 90 µs. Das bedeutet, dass die Lauf- bzw. Zykluszeit des Gesamtsystems, insbesondere jedoch die Zykluszeit der SPS-Task, größer als die Laufzeit des K-Bus-Zyklusses sein muss. Anderenfalls kann es zu instabilen Zuständen an den Ein- und Ausgangsklemmen der Profibus-Slaves kommen. |
IP-Link-Reaktionszeit
IP-Link-Reaktionszeit
Die Reaktionszeit auf dem IP-Link wird durch das Schieben und Sichern der Daten bestimmt. Die folgende Tabelle enthält Messwerte für typische Aufbauten. Die Hochrechnung auf größere Anzahlen ist möglich.
Erweiterungs-Box, mit Koppler Box verbunden |
Laufzeit auf dem IP-Link | ||
---|---|---|---|
Digital OUT (Bit) |
Digital IN (Bit) |
Analog IN/OUT (Kanäle) |
T_Zyklus (µs) |
24 |
16 |
0 |
420 |
48 |
16 |
0 |
450 |
24 |
16 |
4 |
1500 |
48 |
16 |
16 |
2360 |
48 |
16 |
28 |
3500 |
48 |
16 |
40 |
4000 |
Die Einstellungen zur Funktion Prozessabbildaktualisierung befinden sich im Byte 9 der User_Prm_Data (Defaulteinstellungen sind fett gekennzeichnet):
Bit-Nr. |
Beschreibung |
Wird unterstützt von |
---|---|---|
Bit 6 |
Prozessabbildaktualisierung |
IP10xx, IP15xx; IP20xx, IP23xx, IP25xx, IP31xx, IP41xx, IP50xx, IP51xx, IP60xx |
In TwinCAT können die Einstellungen Synchronisierung Profibus DP-/K-Bus-Zyklus mit ADSRead und ADSWrite (ADS: Automation Device Spezifikation) übertragen werden. Dazu sind diese in den User_Prm_Data zu aktivieren.
Die Einstellungen zur Funktion Prozessabbildaktualisierung befinden sich im TwinCAT System-Manager im Karteireiter PrmData der entsprechenden Busbox.