Oversampling
Grundlagen
Bei Betrieb ohne Oversampling werden Prozessdaten genau einmal pro EtherCAT-Zyklus übertragen. Dadurch ist im Umkehrschluss die zeitliche Auflösung eines Prozessdatums direkt von der Kommunikationszykluszeit abhängig. Höhere zeitliche Auflösungen sind nur durch Verringerung der Zykluszeit möglich – was natürlich praktischen Grenzen unterliegt.
Oversampling ermöglicht die mehrfache Abtastung einer Eingangsgröße innerhalb eines EtherCAT-Zyklus und die anschließende Übertragung der Messwerte in einem Array. Der Oversampling-Faktor beschreibt dabei die Anzahl der Abtastungen innerhalb eines EtherCAT-Zyklus und ist daher ganzzahlig.
Voraussetzungen
- Der EtherCAT-Master ist echtzeitfähig.
- Distributed Clocks ist aktiviert, siehe Kapitel Distributed Clocks.
- Die Zykluszeit beträgt höchstens 10 ms (empfohlen).
- Die EtherCAT-Zykluszeit muss ein ganzzahliges Vielfaches der Abtastzeit (1/ODR) sein. Das ganzzahlige Vielfache ist der Oversampling-Faktor. Zulässige Oversampling-Faktoren sind: 2, 4, 8, 10, 16, 20 und 40.
Oversampling-Faktor auswählen
Die folgende Tabelle zeigt die Oversampling-Faktoren für alle zulässigen Kombinationen von EtherCAT-Zykluszeit und Sampling-Rate (ODR) gemäß den o.g. Voraussetzungen. Stellen Sie den Oversampling-Faktor ein, indem sie das entsprechende Predefined PDO Assignment auswählen. Siehe Kapitel Einstellen eines Predefined PDO Assignment.
EtherCAT- | Sampling-Rate (ODR) | ||||
---|---|---|---|---|---|
4000 Hz | 2000 Hz | 1000 Hz | 200 Hz | 100 Hz | |
0,5 ms | 2 | -- | -- | -- | -- |
1 ms | 4 | 2 | -- | -- | -- |
2 ms | 8 | 4 | 2 | -- | -- |
2,5 ms | 10 | -- | -- | -- | -- |
4 ms | 16 | -- | 4 | -- | -- |
5 ms | 20 | 8 | -- | -- | -- |
8 ms | -- | 16 | 8 | -- | -- |
10 ms | 40 | 20 | 10 | 2 | -- |