Wandlungsmodus
Der so genannte Wandlungsmodus bestimmt die Geschwindigkeit und Latenz der analogen Messung in der EL3356. Die Charakteristika:
Modus | Bedeutung | typ. Latenz | EL3356 | EL3356-0010, EL3356-0090 | Stromaufnahme typ. |
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0 | High precision Analoge Wandlung mit 10,5 kSps (Samples per second) Langsame Wandlung und damit hohe Genauigkeit | 7,2 ms | x | x | 70% (bez. Nennwert, s. Technische Daten) |
1 | High speed / low latency Analoge Wandlung mit 105,5 kSps (Samples per second) schnelle Wandlung bei geringer Latenz | 0,72 ms | - | x | 100% (bez. Nennwert, s. Technische Daten) |
Das Wandlungsprinzip der EL3356 bedingt, dass erst nach einer definierten Zeit die analoge Spannung als Digitalwert zur Verfügung steht. Dies veranschaulicht Abb. Latenz des Analog-Digital-Wandlers.
Es wird ein Sprungsignal 0 ->1 auf den Eingang gegeben. Je nach Wandlungsmodus 0/1 ist nach 7,2 bzw. 0,72 ms der Messwert innerhalb der definierten Genauigkeit erreicht und auslesbar. Zu diesem Zeitpunkt wird auch im Distributed Clocks-Betrieb der Zeitstempel gewonnen. Im realen Betrieb wird üblicherweise kein sprungbehaftetes sondern ein höherfrequentes, wenn auch stetiges Signal angeschlossen. Dann bildet die EL3356 das Eingangssignal mit der entsprechenden Latenz zur Weiterverarbeitung ab, weshalb auch eine schnellere Abfrage der Abtasteinheit in kürzeren Abständen als die Latenzzeit (EL3356-0010 ermöglicht bis 100 µs und EL3356-0090 ermöglicht bis 150 µs) zur detailgetreuen Abbildung des analogen Eingangssignals sinnvoll ist.

Eine Veränderung der angegebenen Latenzzeit ist nicht möglich.
Darüber hinaus sind in jedem Modus über CoE einzeln einstellbar
- Aktivierung Averager
- Aktivierung Filter
- Filterart

Die EL3356 verfügt nur über Modus 0, die EL3356-0010 und EL3356-0090 über Modus 0 + 1.
Moduswechsel (nur EL3356-0010, EL3356-0090)
Insbesondere für dynamische Wägevorgänge kann es sinnvoll sein, während des Wägevorgangs die Messcharakteristik erheblich zu verändern. Wenn z. B. ein Schüttgut sackweise innerhalb 5 Sekunden abgefüllt wird, sollte zu Anfang ein sehr offener Filter eingesetzt werden, damit der Messwert schnell dem Füllungsgrad folgt. Dass der Messwert dabei sehr ungenau ist und hohen Schwankungen unterliegt, spielt während dieser Phase keine Rolle. Wenn der Sack dann zu >90% befüllt ist, muss die Befüllung verlangsamt und mit hoher Genauigkeit die Beladung verfolgt werden, der Filter ist nun „zuzuziehen“. Deshalb können in der EL3356-0010 und in der EL3356-0090 die beiden Wandlungsmodi über das Prozessdatenbit „Sample mode“ in Bezug auf die Analogwertverarbeitung umgeschaltet werden.
Der Moduswechsel dauert ca. 30 ms, in dieser Zeit sind die Messwerte ungültig und zeigen dies durch das Statusbyte an.
