Prozessdaten
Inhaltsverzeichnis |
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• Interpretation Value- & Status-Variable |
Die EL31xx-Klemmen bieten je Analogkanal zwei verschiedene Prozessdaten zur Übertragung an: den Analogwert Value (16 Bit) und Statusinformationen (16 Bit). Die Übertragung einzelner Statusinformationen wie auch einzelner Kanäle können im Reiter ProcessData deaktiviert werden, diese Änderungen sind nach Aktivierung und EtherCAT-Neustart bzw. einem Reload wirksam.
Zwei Prozessdatenarten stehen bei der EL31xx zur Auswahl:
- Standard: Standardeinstellung, je Kanal werden Value (16 Bit) und Statusinformationen (8 bzw.16 Bit) übertragen
- Compact: je Kanal wird nur der Value (16 Bit) übertragen
Am Beispiel der EL3102 (zwei Kanäle ±10 V) werden im Folgenden die Einstellungen erläutert. Die Angaben sind gültig für TwinCAT 2.11 ab Build 1544 und XML-Revision ab EL31xx-0000-0016.
Interpretation Value- und Status-Variable
Die Klartextdarstellung der Bitbedeutungen des Status-Word ist insbesondere bei der Inbetriebnahme, aber auch zur Verlinkung mit dem PLC-Programm hilfreich.
Durch Rechtsklick auf die Statusvariable im Konfigurationsbaum (A) kann die Struktur zur Verlinkung geöffnet werden (B).
Um in der Online-Anzeige (C) ebenfalls die Bitbedeutungen in Klartext lesen zu können, können mit dem Button
allgemein alle Untervariablen angezeigt werden, so auch die Strukturinhalte des Status-Word, siehe Abb. Anzeige Untervariablen der EL3102-0000-0016 ab TwinCAT 2.11 build 1544
Control/Status-Wort
Status-Wort
Das Status-Wort (SW) befindet sich im Eingangsprozessabbild und wird von der Klemme zur Steuerung übertragen.
Bit | SW.15 | SW.14 | SW.13 | SW.12 | SW.11 | SW.10 | SW.9 | SW.8 |
Name | TxPDO Toggle | TxPDO State | Sync error | - | - | - | - | - |
Bit | SW.7 | SW.6 | SW.5 | SW.4 | SW.3 | SW.2 | SW.1 | SW.0 |
Name | - | ERROR | Limit 2 | Limit 1 | Overrange | Underrange |
Legende
Bit | Name | Beschreibung | |
---|---|---|---|
SW.15 | TxPDO Toggle | 1bin | Toggelt mit jedem neuen analogen Prozesswert |
SW.14 | TxPDO State | 1bin | TRUE bei internem Fehler |
SW.13* | Sync error | 1bin | TRUE (DC mode): im abgelaufenen Zyklus ist ein Synchronisierungsfehler aufgetreten. |
SW.6 | ERROR | 1bin | Allgemeines Fehlerbit, wird zusammen mit Overrange und Underrange gesetzt |
SW.5 | Limit 2 | 1bin | Siehe Limit |
SW.4 | 1bin | ||
SW.3 | Limit 1 | 1bin | Siehe Limit |
SW.2 | 1bin | ||
SW.1 | Overrange | 1bin | Analoges Eingangssignal liegt über der oberen zul. Schwelle für diese Klemme |
SW.0 | Underrange | 1bin | Analoges Eingangssignal liegt unter der oberen zul. Schwelle für diese Klemme |
*) ab Rev. EL31xx-0000-0016
Control-Wort
Die EL31xx haben kein Control-Wort
Umschaltung Prozessdatensätze
Die zu übertragenden Prozessdaten (PDO, ProcessDataObjects) können durch den Benutzer
- komplett für alle Kanäle über den Auswahldialog "Predefined PDO Assignment" (alle TwinCAT Versionen)
- selektiv für einzelne PDO unter Berücksichtigung der ausgeschlossenen Elemente ausgewählt werden.
Auswahldialog "Predefined PDO Assignment" (ab TwinCAT 2.11 build 1544)
Soweit in der XML-Beschreibung vorhanden, können definierte PDO-Sätze vorgewählt werden.
Dadurch werden gleichzeitig alle Kanäle der EL31x2 auf Legacy, Legacy compact, Standard- oder Compact-Prozessabbild eingestellt.
Selektive PDO-Auswahl
Alle TwinCAT-Versionen unterstützen die selektive Auswahl einzelner PDOs, wie in der XML-Beschreibung definiert. Ausschlusskriterien verhindern irreguläre Kombinationen.
Erläuterungen zu Selektive PDO Auswahl: Im Karteireiter "Process Data" ist unter (A) ersichtlich, dass diese EL3102 mehrere unterschiedliche PDOs zur Übertragung anbietet, und zwar für jeden Kanal
- "Legacy" aus dem CoE-Index 0x1A00/0x1A01: Status-Wort und Kanal-Messwert, 3 Byte
- "Legacy compact" aus dem CoE-Index 0x1A10: nur Kanal-Messwert für 2 Kanäle, 4 Byte
- "AI Standard" aus dem CoE-Index 0x1A02/0x1A04: Kanal-Messwert und Status, 4 Byte
- "AI Compact" unter CoE-Index 0x1A03/0x1A05: nur der Kanal-Messwert, 2 Byte
Legacy PDO Zuordnung Die Legacy PDO Zuordnung ist ein Kompatibilitätsmodus zu früheren 2 kanaligen 16 Bit Eingangsklemmen (EL31x2) und sollte nicht für neue Konfigurationserstellungen verwendet werden. Dieser Modus stellt einen komplikationsfreien Austausch älterer gegen neue EL31x2 sicher. Siehe auch nachfolgendes Kapitel. |
Durch Auswahl des benötigten Input-SyncManager in (B) kann die PDO-Zuordnung/Assignment unter (C) manuell vorgenommen werden. Die Prozessdaten können dann im TwinCAT-Baum (D) verlinkt werden.
Hinweis zum 1-Byte-Status früherer EtherCAT Klemmen
Bisherige Analoge Eingangsklemmen von Beckhoff (z. B. EL31x2) verfügten über ein Status-Byte statt des nun implementierten Status-Word und damit ein 3-Byte-Interface. Erweiterte Diagnosemöglichkeiten bieten nun 8 zusätzliche Bits, wodurch das Default-Prozessabbild der EL31xx nun 4 Byte umfasst, Status-Word und Value-Word. Die Bitbedeutungen des LowByte blieben erhalten, Limit1 und Limit2 als 2-Bit-Typen werden bei den EL31xx eingeblendet.
Ist in bestehenden PLC-Projekten das 3-Byte-Interface zur Verlinkung mit dem analogen Eingangskanal implementiert, bietet der TwinCAT Systemmanager dennoch die Möglichkeit, die EL31xx mit 4-Byte-Interface zu verlinken.
Öffnen Sie dazu den Link-Dialog wie üblich durch Doppelklick auf die Variable und aktivieren Sie die Checkbox AllTypes. Dadurch werden auch Variablen mit differierender Größe zur Verlinkung angeboten. Wählen Sie die entsprechende 1-Byte-Eingangsvariable Ihrer Applikation, im folgenden SizeMismatch-Dialog wird die Überdeckung von 8 Bit bestätigt, Abb. Element-orientiertes Prozessabbild unter TwinCAT 2.10.
Hinweis zu TwinCAT 2.10
Die strukturierte Darstellung der EL31xx ab Revision EL31xx-0000-0016 wie in Abb. Selektive PDO Auswahl gezeigt ist bedingt durch eine entsprechende Interpretation der Variablenbezeichnungen. Diese Funktion ist unter TwinCAT 2.10 noch nicht gegeben, weshalb dort nur die elementweise Verknüpfung möglich ist.
Passwortschutz für Anwenderdaten
Einige Anwenderdaten sind durch ein zusätzliches Passwort, das in CoE 0xF009 einzutragen ist, vor dem unerwünschten oder irrtümlichen beschreiben geschützt:
- CoE-Schreibzugriffe durch den Anwender, PLC- oder Startup-Einträge im Single- oder CompleteAccess-Zugriff
- Überschreiben der Werte durch RestoreDefaultParameter Zugriff auf 0x80n0 (bzw. 0x80nD, falls vorhanden)
Der Passwortschutz gilt für folgende Anwenderdaten
Schutzfähiges CoE Objekt | Klemmen |
---|---|
0x80n0:17 (User Calibration Offset) 0x80n0:18 (User Calibration Gain) | EL31xx, ELX31xx |
0x80nD:17, (Low Range Error) 0x80nD:18 (High Range Error) | EL3172, EL3174, EL3174-00xx, EL318x, ELX3181 |
Verwendung von CoE 0xF009
- Eintragen von 0x12345678 aktiviert den Passwortschutz → Objekt zeigt "1" (eingeschaltet) an
Geschützte Objekte können nun nicht mehr geändert werden, bei einem Schreibzugriff kommt keine Fehlermeldung! - Eintragen von 0x11223344 deaktiviert den Passwortschutz → Objekt zeigt "0" (ausgeschaltet) an
Code word Index 0xF008 Dieses CoE-Objekt hat lediglich eine herstellerspezifische Funktion und ist nicht für den Anwender vorgesehen. |
Diese Funktion ist verfügbar nach untenstehender Tabelle
Klemme | ab FW |
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EL31x1 | FW02 |
EL3104 | FW04 |
EL3114 | FW07 |
EL3124 | FW05 |
EL3144 | FW05 |
EL3154 | FW05 |
EL3164 | FW04 |
EL3172 | FW01 |
EL3174 | FW03 |
EL3174-0002, EL3174-0032 | FW02 |
EL3174-0042 | FW01 |
EL3174-0090 | FW04 |