Grundlagen

Jeder MTO-Kanal (Multi-Timestamp-Output) hat Inputs und Outputs im zyklischen Prozessabbild, die mit der PLC/Task zu verlinken sind.

Grundlagen 1:
Eingänge und Ausgänge im Projektbaum
Grundlagen 2:

zusätzliche PDO ab FW03/Rev 0017

Ab FW03 verfügt das CtrlWord über die Funktion EnableManualOperation. Diese Funktion liegt auf Bitposition 4 des CtrlWord und ist nur wirksam wenn Sie mit TRUE belegt wird, die Bitposition war vorher unbenutzt.
Deshalb können entsprechend der Beckhoff IO Kompatiblitätsregel auch neuere EL1259/EL2258 in der Applikation gesetzt werden, wenn eine Vorgänger Revision (z. B. 0016) in der Konfiguration verwendet wird. Umgekehrt dürfen natürlich keine älteren Klemmen < FW03 in der Applikation eingesetzt werden, wenn diese Funktion genutzt werden soll.

Generell sollten Variablen/Bits die als Platzhalter/reserved fungieren und noch keine Funktion tragen applikationsseitig nicht mit Werten ungleich dem Default-Wert beschrieben werden. Somit können die Platzhalter wie in diesem Fall geschehen später noch mit Funktion belegt werden.

MTO Inputs liefert für jeden Kanal Diagnosedaten in Echtzeit zurück:

- Status

MTO Outputs übergibt in jedem Zyklus dem Kanal die auszugebenden Events mit Schaltzustand 0/1 und Schaltzeit (Zeitstempel)

- Ctrl

  1. Im CoE kann das Objekt 0x80n1:02 EnableManualOperation auf TRUE gesetzt werden. Dadurch wird der Timestamp-Betrieb für diesen Kanal deaktiviert. Der Kanal kann nur noch durch das Bit "Manual output state" geschaltet werden.
  2. Im Prozessabbild wird das Bit "Enable manual operation" gesetzt. Der Ausgang nimmt damit den Zustand an, der über das Bit "Manual output state" vorgegeben wurde. Im Gegensatz zu zur obigen Betriebsart läuft die Abarbeitung der Timestamps im Hintergrund weiter. Sobald das Bit "Enable manual operation" wieder auf false gesetzt wird, wechselt der Ausgang auf den Status, der ihm durch die Abarbeitung der Timestamps vorgegeben wurde.

- Output Bit Array: bitweise Ausgangszustände als Array zu den korrespondierenden Zeitstempel

Bit 0: Ausgangswert Zeitstempel 1
Bit 1: Ausgangswert Zeitstempel 2
usw.

- Output event time x: Liste der 32 Bit Zeitstempel der jeweiligen Signalflanke.

Zur Betriebsartenwahl hat jeder Kanal im CoE ab 0x80n1 entsprechende Einstellungen:

Grundlagen 3:
Betriebsartenwahl im CoE ab 0x80n1

0x80n1:0 MTO Settings Ch. n=0...7

Name

Eintrag

Beschreibung

80n1:01

Use as +24 V power supply

 

Schaltet den gewählten Ausgang im OP-Mode als 24 V Spannungsversorgung

0x80n1:01 FALSE

 

Eingang als Spannungsversorgung deaktiviert

0x80n1:01 TRUE

 

Eingang als Spannungsversorgung aktiviert

80n1:02

Enable manual operation

 

Manuelles Setzen der Eingänge (ohne Zeitstempel) wird ermöglicht. Dies kann zu Testzwecken von Aktoren oder manuellen Verfahren genutzt werden.

0x80n1:02 FALSE

 

Manuelles Setzen der Eingänge geblockt

0x80n1:02 TRUE

 

Manuelles Setzen der Eingänge möglich

80n1:03

Enable time check

Siehe Abbildung EnableTimeCheck Mode 1-3

Output-Events müssen chronologisch übergeben werden. Wird ein Event mit "veraltetem" Timestamp an ein Kanal übergeben, so wird wie folgt entschieden:

Mode1: Enable time check = 0, Force order = ohne Bedeutung: Es werden keine "veralteten" Events übergeben, es wird gewartet ggf. inklusive Überlauf (4,29 s), dann wird der Schaltauftrag ausgeführt.

Wenn EnableTimeCheck aktiviert wird, wird die Zeitstempelbreite von 4,29 Sekunden in: 2,15 Sekunden Vergangenheit & 2,15 Sekunden Zukunft aufgeteilt. Somit dürfen hier die Schaltaufträge nur bis zu 2.15 Sek. in der Zukunft liegen. Über das Bit ForceOrder, welches als PDO im Statusregister für jeden Kanal zur Verfügung steht, wird entschieden, wie mit dem "veraltetem" Zeitstempel umgegangen werden soll.
Mode2: Enable time check = 1, Force order = 0: "veraltetes" Event wird verworfen
Mode3:Enable time check = 1, Force order = 1: "veraltetes" Event wird sofort ausgegeben, quasi verspätet.

0x80n1:03 FALSE

0x80n1:03 TRUE

80n1:11

Buffer reset behaviour

 

Resetverhalten bei einem Resetsignal im Statusregister (PDO)

0x80n1:11 Entry FALSE

Reset on rising edge

Reset wird bei steigender Flanke durchgeführt, direkt danach können neue Daten gebuffert werden

0x80n1:11 Entry TRUE

Reset on high level

Buffer wird solange im Reset gehalten, wie das Signal ansteht. Bei hohen Zykluszeiten können dadurch Daten verloren gehen.

80n1:12

Buffer overflow behaviour

 

Konfiguration des Verhaltens bei mehr als 32 zu speichernden Events pro Kanal

0x80n1:12 Entry FALSE

Lock buffer

Das Überschreiben der Daten wird gesperrt, neue Events gehen verloren

0x80n1:12 Entry TRUE

Overwrite oldest event

Überschreiben der ältesten Daten, neue Events bleiben erhalten

Grundlagen 4:
EnableTimeCeck Mode 1-3