Grundlagen
Jeder MTO-Kanal (Multi-Timestamp-Output) hat Inputs und Outputs im zyklischen Prozessabbild, die mit der PLC/Task zu verlinken sind.
zusätzliche PDO ab FW03/Rev 0017 Ab FW03 verfügt das CtrlWord über die Funktion EnableManualOperation. Diese Funktion liegt auf Bitposition 4 des CtrlWord und ist nur wirksam wenn Sie mit TRUE belegt wird, die Bitposition war vorher unbenutzt. |
MTO Inputs liefert für jeden Kanal Diagnosedaten in Echtzeit zurück:
- Status
- OutputShortCircuit: Es liegt ein Kurzschluss am Kanal an.
- OutputBufferOverflow = TRUE: zeigt an, dass mehr Events am Ausgang übergeben werden sollten als im Buffer gespeichert werden können. Im CoE 0x80n1:12 kann für diesen Fall eingestellt werden, ob am Ausgang neue Events
- nicht mehr in den Buffer aufgenommen werden (Default)
- oder aufgenommen werden und dafür ältere Events gelöscht werden - OutputState: Zustand des Ausgangs 0/1 zur Übergabe an die Prozessdaten über EtherCAT. Dies entspricht dem klassischen Bool-Ausgang und kann ebenso verwendet werden.
- InputCycleCounter: Der 2-Bit Zähler dient zur Input-Prozessdatenüberwachung. Dieser wird mit jedem Prozessdatenaustausch der Klemme um eins erhöht und läuft nach seinem Maximalwert von drei auf Null über.
- EventsInInputBuffer: Anzahl der im Buffer verbliebenen gespeicherten Events, nachdem die für den aktuellen Zyklus übertragenen Events entnommen wurden.
- OutputOrderFeedback: Spiegelt den OutputOrderCounter, dadurch kann erkannt werden, ob der OutputOrderCounter von der Klemme empfangen und verarbeitet wurde.
MTO Outputs übergibt in jedem Zyklus dem Kanal die auszugebenden Events mit Schaltzustand 0/1 und Schaltzeit (Zeitstempel)
- Ctrl
- OutputBufferReset =TRUE: der Kanal-Buffer wird gelöscht. Dies kann z.B. bei einem gemeldeten OutputBufferOverflow sinnvoll sein, wenn die Applikation dies erfordert.
- ManualOutputState und EnableManualOperation: Über dieses Bit kann der Ausgang des Kanals manuell geschaltet werden.
Dazu kann zwischen zwei Betriebsarten unterschieden werden
- Im CoE kann das Objekt 0x80n1:02 EnableManualOperation auf TRUE gesetzt werden. Dadurch wird der Timestamp-Betrieb für diesen Kanal deaktiviert. Der Kanal kann nur noch durch das Bit "Manual output state" geschaltet werden.
- Im Prozessabbild wird das Bit "Enable manual operation" gesetzt. Der Ausgang nimmt damit den Zustand an, der über das Bit "Manual output state" vorgegeben wurde. Im Gegensatz zu zur obigen Betriebsart läuft die Abarbeitung der Timestamps im Hintergrund weiter. Sobald das Bit "Enable manual operation" wieder auf false gesetzt wird, wechselt der Ausgang auf den Status, der ihm durch die Abarbeitung der Timestamps vorgegeben wurde.
- ForceOrder: Im Defaultzustand (=FALSE) werden lediglich Events die in der Zukunft liegen bearbeitet. Sollte ein Event in der Vergangenheit liegen, so kann über das Setzen dieses PDOs (=TRUE) bestimmt werden, dass das Event trotzdem ausgeführt wird. Dieses PDO erhält erst an Bedeutung, wenn im CoE das Objekt 0x80n1:03 EnableTimeCheck aktiviert wird.
- OutputOrderCounter: Erst wenn der Zähler von der Steuerung inkrementiert wird, werden neue Schaltaufträge in das Prozessabbild eingetragen.
- NoOfOutputEvents: Anzahl der auszugebenden Events in diesem Prozessdatenzyklus
- Output Bit Array: bitweise Ausgangszustände als Array zu den korrespondierenden Zeitstempel
Bit 0: Ausgangswert Zeitstempel 1
Bit 1: Ausgangswert Zeitstempel 2
usw.
- Output event time x: Liste der 32 Bit Zeitstempel der jeweiligen Signalflanke.
Zur Betriebsartenwahl hat jeder Kanal im CoE ab 0x80n1 entsprechende Einstellungen:
0x80n1:0 MTO Settings Ch. n=0...7 |
Name |
Eintrag |
Beschreibung |
---|---|---|---|
80n1:01 |
Use as +24 V power supply |
|
Schaltet den gewählten Ausgang im OP-Mode als 24 V Spannungsversorgung |
0x80n1:01 FALSE |
|
Eingang als Spannungsversorgung deaktiviert | |
0x80n1:01 TRUE |
|
Eingang als Spannungsversorgung aktiviert | |
80n1:02 |
Enable manual operation |
|
Manuelles Setzen der Eingänge (ohne Zeitstempel) wird ermöglicht. Dies kann zu Testzwecken von Aktoren oder manuellen Verfahren genutzt werden. |
0x80n1:02 FALSE |
|
Manuelles Setzen der Eingänge geblockt | |
0x80n1:02 TRUE |
|
Manuelles Setzen der Eingänge möglich | |
80n1:03 |
Enable time check |
Siehe Abbildung EnableTimeCheck Mode 1-3 |
Output-Events müssen chronologisch übergeben werden. Wird ein Event mit "veraltetem" Timestamp an ein Kanal übergeben, so wird wie folgt entschieden: Mode1: Enable time check = 0, Force order = ohne Bedeutung: Es werden keine "veralteten" Events übergeben, es wird gewartet ggf. inklusive Überlauf (4,29 s), dann wird der Schaltauftrag ausgeführt. Wenn EnableTimeCheck aktiviert wird, wird die Zeitstempelbreite von 4,29 Sekunden in: 2,15 Sekunden Vergangenheit & 2,15 Sekunden Zukunft aufgeteilt. Somit dürfen hier die Schaltaufträge nur bis zu 2.15 Sek. in der Zukunft liegen. Über das Bit ForceOrder, welches als PDO im Statusregister für jeden Kanal zur Verfügung steht, wird entschieden, wie mit dem "veraltetem" Zeitstempel umgegangen werden soll. |
0x80n1:03 FALSE | |||
0x80n1:03 TRUE | |||
80n1:11 |
Buffer reset behaviour |
|
Resetverhalten bei einem Resetsignal im Statusregister (PDO) |
0x80n1:11 Entry FALSE |
Reset on rising edge |
Reset wird bei steigender Flanke durchgeführt, direkt danach können neue Daten gebuffert werden | |
0x80n1:11 Entry TRUE |
Reset on high level |
Buffer wird solange im Reset gehalten, wie das Signal ansteht. Bei hohen Zykluszeiten können dadurch Daten verloren gehen. | |
80n1:12 |
Buffer overflow behaviour |
|
Konfiguration des Verhaltens bei mehr als 32 zu speichernden Events pro Kanal |
0x80n1:12 Entry FALSE |
Lock buffer |
Das Überschreiben der Daten wird gesperrt, neue Events gehen verloren | |
0x80n1:12 Entry TRUE |
Overwrite oldest event |
Überschreiben der ältesten Daten, neue Events bleiben erhalten |