PROFINET-RT-Device-Schnittstelle (X101, X102)

Die PROFINET-Kommunikation erfolgt über die geswitchten Ethernet-Schnittstellen X101 und X102. Die IP-Adressierung bzw. PROFINET-Namensauflösung erfolgt über die DIP-Schalter. Die IP-Adresse kann nicht am Betriebssystem angemeldet werden. Damit sind alle anderen Dienste, außer PROFINET, nicht über diese Schnittstelle möglich.

PROFINET-RT-Device-Schnittstelle (X101, X102) 1:Abb.4: PROFINET-RT-Device-Schnittstelle (X101, X102).
PROFINET-RT-Device-Schnittstelle (X101, X102), PIN-Belegung.

PIN

Signal

Beschreibung

1

TD +

Transmit +

2

TD -

Transmit -

3

RD +

Receive +

4

connected

reserviert

5

6

RD -

Receive -

7

connected

reserviert

8

Gigabit-Switch: Konfiguration und verlustfreie Datenübertragung

Der Embedded-PC CX7293 verfügt über einen integrierten 2-Port-Ethernet-Switch, der Übertragungsraten von 10/100/1000 Mbit/s unterstützt.

Die Baudrate jedes Ports kann über PROFINET fest eingestellt werden. Standardmäßig ist Autonegotiation aktiv. Der Switch verwendet das Cut-Through-Verfahren, um Frames mit minimaler Latenz zu übertragen.

Für optimale Leistung sollten beide Ports mit derselben Baudrate betrieben werden. Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten passt der Switch automatisch auf das Store-and-Forward-Verfahren an. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Datenrate an die niedrigere Geschwindigkeit anzupassen, um Frame-Verluste zu vermeiden.

1. Beispiel: Unterschiedliche Baudraten mit Datenverlust

Ein an Port 2 angeschlossener Industrie-PC sendet große Datenmengen an einen Industrie-PC, der an Port 1 des Switches angeschlossen ist. Aufgrund unterschiedlicher Portgeschwindigkeiten kann der Switch nicht im Cut-Through-Modus arbeiten und muss die Frames puffern. Die Pufferkapazität (z. B. in der EL6633) reicht jedoch nicht für die anfallende Datenmenge.

Ergebnis: Frames werden verworfen → Wiederholungen durch das Protokoll → erhöhte Netzwerklast → geringere Gesamtleistung.

2. Beispiel: Unterschiedliche Baudraten ohne Probleme

Ein reines PROFINET-Netzwerk ohne weitere Ethernet-Dienste:

Da die Daten vom langsameren (100 Mbit/s) auf das schnellere (1000 Mbit/s) Netzwerk-Segment übertragen werden – also vom PROFINET-Controller zu verschiedenen PROFINET-Geräten – entstehen keine Engpässe. Die Netzwerklast wird bereits vom 100-Mbit/s-Segment begrenzt. Beispiel: Eine Auslastung von 25 % bei 100 Mbit/s entspricht nur 2,5 % Auslastung auf der Gigabit-Seite.

Einstellung einer festen Baudrate

Die Baudrate wird über den PROFINET-Controller im Projektierungstool des Herstellers festgelegt. Dafür muss die Funktion „Adjustable MauType“ unterstützt werden; ob dies der Fall ist, sollte beim Hersteller des PROFINET-Controllers geprüft werden.

Empfehlung: Standardeinstellung Autonegotiation beibehalten.

Baudraten-Konfiguration und Verhalten des Switches.

Port 1 (Mbit/s)

Port 2 (Mbit/s)

Übertragungsrichtung

Verfahren

Mögliche Auswirkungen

Empfehlung

100

100

beide Richtungen

Cut-Through

Optimale Leistung, keine Pufferprobleme

OK

1000

1000

beide Richtungen

Cut-Through

Optimale Leistung, keine Pufferprobleme

OK

100 *)

1000

100 → 1000

Store-and-Forward

Keine Engpässe, Last wird vom langsameren Port begrenzt

OK

1000

100

1000 → 100

Store-and-Forward

Pufferüberlauf möglich → Frame-Verluste → höhere Netzwerklast

Geschwindigkeiten angleichen oder Datenrate begrenzen

10

beliebig

beide Richtungen

Autonegotiation erforderlich

Sehr geringe Geschwindigkeit, potenzieller Engpass

Nicht empfohlen

beliebig

10

beide Richtungen

Autonegotiation erforderlich

Sehr geringe Geschwindigkeit, potenzieller Engpass

Nicht empfohlen

*) Der PROFINET Controller ist an Port 1 angeschlossen (ggf. über zusätzliche Switches). Hinweis: Diese Konfiguration gilt nur, wenn ausschließlich PROFINET verwendet wird, keine weiteren Protokolle.