Arbeits- und Schutzräume definieren
Zeitpunkt der Definition
Bei Hochlauf der Steuerung sind keine Arbeits-/ Schutzräume vordefiniert. Eine Definition in den Konfigurationslisten ist derzeit nicht möglich. Arbeits-/ Schutzräume werden ausschließlich direkt im NC-Programm definiert.
Der NC-Befehl zur Definition eines Überwachungsraumes umfaßt die Syntaxelemente:
#CONTROL AREA START | END [ ID <expr> WORK | PROTPOLY | CIRC MIN_EXCUR <expr> MAX_EXCUR <expr> ] (modal)
ID <expr> | Eindeutige Kennung zum Identifizieren der unterschiedlichen Arbeits- und Schutzräume. |
WORK|PROT | Unterscheidung, ob es sich um die Definition eines Arbeitsraumes (WORK) oder Schutzraumes (PROT) handelt. |
POLY | CIRC | Unterscheidung, ob die geometrische Grundform des Arbeits- oder Schutzraumes polygonförmig (POLY) oder kreisförmig (CIRC) ist. |
MIN_EXCUR<expr> | Untere Grenze der Ausdehnung in der dritten Dimension. |
MAX_EXCUR <expr> | Obere Grenze der Ausdehnung in der dritten Dimension. |
Sequenz der NC-Befehle zur Definition eines Arbeits-/Schutzraumes
Jede Überwachungsraumdefinition beginnt mit #CONTROL AREA START und muß mit #CONTROL AREA END abgeschlossen sein. Zwischen diesen diesen Befehlen wird die geometrische Grundform des Arbeits- oder Schutzraumes durch DIN 66025 Fahrbefehle programmiert. Dabei muss ein gültiger Vorschub (F-Wort) aktiv sein.
Je nach konfigurierter geometrischer Form wird bei zylindrischen Überwachungsräumen ein G02 oder G03 und bei einem polygonförmigen ein G01 mit entsprechenden Fahrsätzen erwartet.
VORSICHT | |
Alle Positionsangaben bei der Definition des Überwachungsraums müssen absolut (G90) programmiert werden! |
Polygonförmige Überwachungsräume "POLY"
Durch eine Folge von linearen NC-Fahrbefehlen wird ein zwei dimensionales Polygon definiert. Die Punktfolge wird auf einen konvexen Verlauf geprüft. Das heißt, Verbindungen zwischen zwei nebenanderliegenden Punkten dürfen sich nicht schneiden. Für die dritte Dimension (dritte Hauptachse) wird die minimale und maximale Begrenzung beim Startbefehl definiert.
Erster und letzer Punkt identisch Bei der Definition von polygonförmigen Überwachungsräumen ist zu beachten, dass der erste und der letzte Punkt identisch sein müssen. Durch diesen Regel wird sichergestellt, dass eine geschlossene Kontur als Polygon angegeben wurde. |
Definition eines polygonförmigen Arbeitsraumes:
Programmierbeispiel
N10 #CONTROL AREA START [ID3 WORK POLY MIN_EXCUR=-50 MAX_EXCUR=50]
N20 G01 F1000 G90 X-150 Y75 (Startpunkt)
N30 X-50 Y150
N40 X50 Y150
N50 X150 Y75
N60 X150 Y0
N70 X50 Y0
N80 X50 Y75
N90 X-50 Y75
N100 X-50 Y0
N120 X-150 Y0
N130 X-150 Y75 (Endpunkt identisch mit Startpunkt)
N140 #CONTROL AREA END
Zylindrische Überwachungsräume "CIRC"
Bei der Definition von zylindrischen Überwachungsräumen werden entsprechend DIN 66025 zwei NC-Fahrbefehle benötigt. Der erste Fahrbefehl definiert den Startpunkt des Vollkreises und damit die absolute Position des Überwachungsraumes. Als zweiter Fahrbefehl wird zwingend ein zirkularer NC-Fahrbefehl (G02/G03) erwartet. Für die dritte Dimension (dritte Hauptachse) wird die minimale und maximale Begrenzung beim Startbefehl definiert.
Programmierbeispiel: Definition eines zylindrischen Schutzraumes
N10 #CONTROL AREA START [ID4 PROT CIRC MIN_EXCUR=-70 MAX_EXCUR=70]
N20 G01 X100 Y0 F10000 (Startpunkt für zylindrischen Schutzraum)
N30 G02 G162 I50 J0
N40 #CONTROL AREA END
Überwachungsräume überschreiben
Ein Überwachungsraum kann durch erneutes Programmieren der gleichen ID überschrieben werden. Vorraussetzung ist allerdings, dass der Überwachungsraum mit dieser ID zu diesem Zeitpunkt nicht aktiviert ist.