Datenhandling
Das Konzept für das Datenhandling der Plastic Application teilt sich auf mehrere Ebenen auf.

Im Wesentlichen implementiert die Plastic Base Application drei Ebenen zum Laden von Parametern und weiteren Daten. Diese Ebenen werden während der Hochlaufphase nacheinander durchlaufen und können teils auch nach dem Start erneut ausgeführt werden.
Standard-Parametrierung (in Code)– ParamInit()
Nach erfolgreicher Ausführung der Init() Methode werden die im Code definierten Standard-Parameter geladen. Daher gilt diese Ebene als Grundlage, kann aber von jeder folgenden Instanz überschrieben werden.
Konstruktions-\Inbetriebnahme abhängige Daten in einer Binärdatei – MachineData (Maschinendaten)
Unter den Maschinendaten werden solche Daten zusammengefasst, die nur einmalig während der Konstruktion, Inbetriebnahme oder Änderung der Maschine eingestellt werden. Da diese Daten Einfluss auf das Maschinenverhalten haben können, wird die Datei im Binärformat abgespeichert und durch eine CRC-Checksumme gegen externe Manipulierung grob absichert. Die Verwaltung der Maschinendaten wird vollständig über die SPS gelöst, kann aber durch die HMI eingestellt und/oder geladen/gespeichert werden.
Das implementierte Maschinendaten-Handling basiert auf den TF8560 Utilities. Dabei teilt sich der SPS-Code-Teil auf zwei Klassen auf: Container und Komponenten.
Die Container sind in viele Objekte der Plastic Base Application integriert und dienen als Sammelobjekt für die Daten einer Datei. Eine Klasse, die Maschinendaten enthält, hat entweder einen eigenen Container oder verfügt über eine Komponente, welche einem Container hinzugefügt werden kann. Die Klassen mit einem eigenen Container erben von der Klasse FB_BaseMd und stellen ein Interface auf diesen zur Verfügung. In der Vererbungsstruktur werden dem Container mehrere Komponenten (pro Vererbungsstufe) hinzugefügt. Dadurch kann auch in der Endapplikation der Umfang der Maschinendaten weiter erweitert werden.
Da die Indices der Parameter hierfür nicht willkürlich gewählt werden dürfen, werden in der Plastic Base Application die Parameter nach einem definierten Schema gespeichert. Dadurch kann ebenfalls gewährleistet werden, dass die Parameter in einem in Zukunft bereitgestellten Programm außerhalb der Steuerung vorbereitet werden können.
Produktdaten / Maschinendaten – HMI-Recipe
Die für die Variation des Fertigungsprozesses regelmäßig neu einzustellenden Parameter fassen sich unter den Rezeptdaten zusammen. Hierzu zählen beispielsweise die Solltemperaturen der Temperaturzonen, Timings, Fertigungsgeschwindigkeiten, etc… Die Rezeptdaten werden gesammelt durch das HMI verwaltet und können im Engineering beliebig erweitert werden. Nähere Erläuterungen zur Rezeptverwaltung finden Sie im Kapitel Rezeptverwaltung.