Baltech

Wenn ein unterstütztes Baltech RFID-Stand-Alone-Gerät verwendet wird, kann die TwinCAT‑RFID‑Bibliothek als Schnittstelle genutzt werden. Eine Alternative ist die Verwendung mit bestimmten Beckhoff Control-Panels oder Panel-PCs. In diesen Geräten kann als Option ein RFID Reader integriert werden. In diesem Fall wird ein SDK mitgeliefert, in dem sich die proprietären Dokumentationen befinden. Der Funktionsumfang der TwinCAT-Bibliothek ist in beiden Fällen derselbe.

Baltech 1:

RFID-Reader-Einstellungen

Für eine reibungslose Kommunikation zwischen Steuerung und RFID Reader müssen manche Einstellungen vor Systemstart vorgenommen werden. Hierzu zählt beispielsweise die Baudrate der seriellen Kommunikation. Um diese Einstellungen auf den RFID Reader zu übertragen, kann das proprietäre Tool „Baltech id-engine explorer“ des RFID-Reader-Herstellers verwendet werden. Ebenso kann mit dem Tool ein Funktionstest gemacht werden, um festzustellen, ob das RFID-Gerät erkannt und die Transponderkarten erkannt werden.

Die folgenden Standardeinstellungen der Datenübertragung haben sich bewährt:

Einstellung

Wert

Baudrate

115200 Baud

Parity Bit

none

Datenbits

8

Stopbit

1

Dies entspricht der Werkseinstellung der unterstützten Baltech RFID-Geräte. Bei Bedarf lassen sich auch andere Parameter einstellen. Diese müssen dann auch in der softwareseitigen Reader‑Anbindung übernommen werden (siehe RFID-Reader-Anbindung).

Die Baudrate der Lesegeräte kann mit dem Tool „Baltech id-engine explorer“ geändert werden (siehe Baltech Dokumentation: IdEngineExplorer.pdf).

Das Tool „Baltech id-engine explorer“ ist nur unter Windows XP lauffähig. Es ist nicht für Windows CE verfügbar. Somit ist die Baudrate unter Windows CE nicht konfigurierbar.

In der SPS wird eine schnelle Task benötigt, um die ankommenden Daten zu verarbeiten. Beim Anschluss des RFID-Gerätes an einen COM Port und einer Baudrate von 115200 Baud ist eine Zykluszeit von 1 ms notwendig (siehe RFID-Reader-Anbindung).

Um die Baudrate aus der SPS zu konfigurieren, kann folgende Bytefolge [0x 1C 00 09 06 00 01 03 00 02 xx xx - wobei xx xx für die Baudrate steht, so beispielsweise 9600 Baud: 96 Einheiten a 100Baud → 0x 00 60] als Rohdatenblock übertragen werden. Näheres wird im Abschnitt Low‑Level‑Kommunikation erläutert. Dies ist auch unter Windows CE möglich, sofern eine Übertragung mit der derzeitig eingestellten Baudrate möglich ist.

Verwendung vom virtuellen seriellen COM Port (USB)

Ist das Gerät mittels USB verbunden, so muss der passende Usb-To-Virtual-Com-Port-Treiber installiert sein. Handelt es sich um einen Beckhoff Panel-PC, so ist der Treiber bereits vorinstalliert. Ebenso beinhaltet das SDK des RFID-Gerätes den Treiber. Der virtuelle COM Port wird im Windows Gerätemanager angezeigt.

Die Kommunikation zum Treiber erfolgt über die Beckhoff TwinCAT Serielle Kommunikation. Jedoch wird kein entsprechendes Gerät im TwinCAT System Manager angelegt und auf eine dortige Verknüpfung verzichtet. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation der SPS-Bibliothek „Serielle Kommunikation“.

RFID-Reader-Handhabung

Die Bibliothek unterstützt die üblichen Standardeinstellungen der Baltech Kommunikation. Als „Operational Mode“ wird der Mode „Host Operation“ unterstützt. Andere Modi werden nicht unterstützt. Der Zugriff erfolgt intern über das BRP (Baltech Reader Protocol) im „Communication Mode“ „Normal Mode“. Wenn Rohdaten über die Low-Level-Kommunikationsmöglichkeit gesendet werden, achten Sie darauf, dass obige Einstellungen korrekt innerhalb des Frames angegeben werden.

Hier sei darauf hingewiesen, dass nicht alle Eigenarten jedes unterstützten RFID‑Reader‑Modells hier genannt werden können. Deshalb wird für detaillierte Informationen auf die herstellereigenen Dokumentationen hingewiesen.

Konfiguration

Wenn mit verschlüsselten Transponderkarten gearbeitet wird, so ist es nötig, dass derselbe Schlüssel auch im RFID-Gerät bekannt ist. Der Baltech RFID Reader wird einmal konfiguriert. Daraufhin muss der Schlüssel nicht mehr angegeben werden. Ebenso kann der Schlüssel aus Sicherheitsgründen nicht aus der Gerätekonfiguration herausgelesen werden. Passend zur Verschlüsselung einer Transponderkarte wird in der Gerätekonfiguration eine VHL-Datei abgespeichert. Es können mehrere solcher VHL-Dateien abgespeichert werden, um auf verschiedene Karten Zugriff ohne Umkonfiguration zu erhalten.

Es gibt drei Möglichkeiten, eine solche VHL-Datei in die Konfiguration des RFID-Gerätes zu übertragen:

Konfigurationsart

Beschreibung

Konfigurationskarte

Eine Konfiguration kann über eine Konfigurationskarte übertragen werden. Dies ist die bevorzugte Variante.

Tool „Baltech id-engine explorer”

Mit dem Tool ist die Übertragung einer Konfiguration in den Speicher des Baltech RFID-Gerätes möglich (siehe Baltech Dokumentation: IdEngineExplorer.pdf).

Die spezifische Konfiguration kann in einfachen Fällen direkt in dem Tool erstellt werden. Alternativ bietet die Firma Baltech Unterstützung bei der Erstellung an und kann eine Datei mit der Konfiguration zusenden.

Das Tool „Baltech id-engine explorer“ ist auf allen Windows Betriebssystemen ab Windows XP lauffähig. Es ist nicht für Windows CE verfügbar.

aus der SPS

Für Mifare-Classic-Karten kann die Übertragung einer VHL-Datei-Konfiguration im SPS-Programmcode programmiert werden. Der Befehl SetConfig überträgt die Konfiguration, die am Eingang in ST_RFID_ConfigIn angegeben ist. Die Struktur einer Mifare-Karte und die möglichen Einstellungen zur Schlüsselvergabe sind auf der Detailseite von ST_RFID_CfgStruct_BaltechMifVHLFile erläutert. (Ausführliche Informationen zu Mifare-Karten finden Sie in dem Baltech Dokument Mifare.pdf im Baltech SDK)

Transponder

Passende Transponderkarten für Baltech RFID-Geräte können von verschiedenen Herstellern bezogen werden. Sollen die Karten mit Verschlüsselung genutzt werden, so bietet die Firma Baltech den Vertrieb von bereits vorkonfigurierten Karten an.

Herstellerkontakt

http://www.baltech.de