IEC 60870-5-104

TF6500 implementiert zwei Schnittstellen über die einzelne IEC 60870-5-104 ASDUs (Dienstdateneinheiten der Anwendungsschicht) verschickt und empfangen werden können.

"High level"-Schnittstelle:

Bei dieser Schnittstelle handelt es sich um eine sogenannte "Ein-Baustein-Lösung". Alle Funktionalitäten sind in einem SPS-Baustein gekapselt. Der Baustein implementiert die wichtigsten Dienste und Funktionen. Diese Implementierung ist für über 90% der Anwendungen ausreichend.

Pro: Sehr kleiner SPS-Programmieraufwand um eine laufende Applikation zu erhalten; Alle Dienste wie Generalabfrage, Zählerabfrage, Uhrzeitsynchronisation, Befehlsausführung, spontane Datenübertragung usw. sind bereits in dem Baustein implementiert und werden automatisch ausgeführt; Das Mapping der IEC<->SPS Prozessdaten und das der Datenpunkte wird über Funktionsaufrufe konfiguriert; Der SPS-Programmierer muss nicht sehr gut mit der Protokollnorm vertraut sein;

Contra: Die SPS-Applikation hat nur einen geringen Einfluss auf die Protokollausführung; Kein Einfluss auf die Ausführung der Dienste, diese werden intern automatisch ausgeführt; Zeitstempel werden von dem Baustein automatisch generiert und können nicht verändert (von extern übergeben) werden; Es ist z.B. nur die direkte Befehlsausführung möglich; Schlechtere Performance bei vielen Datenpunkten.

Diese Schnittstelle empfiehlt sich wenn Sie:

"Low level"-Schnittstelle:

Diese Schnittstelle setzt bei dem Protokollstack tiefer an und ermöglicht das Versenden und/oder Empfangen einzelner Frames (ASDU's). Innerhalb der Protokollstruktur liegt diese Schnittstelle oberhalb der Transportschicht (4) und implementiert bereits die APCI-Funktionen (Protokollsteuerinformationen der Anwendungsschicht, siehe untere Tabelle). Anwendungsfunktionen wie z.B. Generalabfrage und Zählerabfrage sind in der Schnittstelle nicht implementiert, der Anwender kann aber mit Hilfe der Schnittstelle diese Anwendungsfunktionen selber implementieren.

Pro: Sehr flexibel; Alle Eigenschaften im ASDU-Frame können manipuliert werden (z.B. ein eigener Zeitstempel, Select/Execute oder eine besondere Befehlsausführung usw.); Weil nur die benötigten Dienste implementiert werden kann eine hohe Performance erreicht werden; Hohe Performace bei vielen Datenpunkten;

Contra: Größerer Programmieraufwand; Alle Dienste wie Generalabfrage, Zählerabfrage, Uhrzeitsynchronisation, Befehlsausführung, spontane Datenübertragung usw. müssen von dem SPS-Programmierer selbst implementiert (ausprogrammiert) werden; Der SPS-Programmierer muss mit der Protokollnorm vertraut sein.

Diese Schnittstelle empfiehlt sich wenn Sie:

Protokollstruktur des Endsystems:

Protokollstruktur des Endsystems:

Auswahl von Anwendungsfunktionen aus IEC 60870-5-5 nach IEC 60870-5-101

Anwenderprozess

Auswahl von ASDU (Dienstdateneinheiten der Anwendungsschicht) aus IEC 60870-5-101 und IEC 60870-5-104

Anwendungsschicht (7)

APCI (Protokollsteuerinformation der Anwendungsschicht)
Transportschnittstelle (Anwender zur TCP-Schnittstelle)

Auswahl aus der TCP/IP-Protokollsammlung (RFC 2200)

Transportschicht (4)

Vermittlungsschicht (3)

Verbindungsschicht (2)

Physikalische Schicht (1)

IEC 60870-5-104 1:

Die Schichten 5 und 6 werden nicht benutzt.