Zählwertübertragung

Zur Erläuterung ein allgemeines Modell für die Zählwertübertragung:

Zählwertübertragung 1:

Die Istwerte werden durch Zähler aufsummiert. Die Istwerte können durch einen Umspeicherbefehl, der entweder von der Zentralstation empfangen oder örtlich (lokal in der Unterstation) erzeugt wird, periodisch in umgespeicherte Werte umgespeichert (kopiert) werden. Nach dem Umspeichern wird der erfasste Wert entweder auf Null zurückgesetzt (Erfassen von Inkrementalwerten) oder der Zähler fährt mit seinem Betrieb fort (Erfassen von Zählerständen).

Applikationsobjekte mit Zählwerten werden Gruppen zugeordnet. Die Gruppen werden einzeln umgespeichert (frozen), zurückgesetzt (reset) oder übertragen. Die Zentralstation sendet Zählwertabfragebefehle an die Unterstation. In einem Kennungsfeld des Befehls (QCC) wird die durchzuführende Aktion (FRZ) und Gruppe (RQT) festgelegt.

Die Zuordnung der Applikationsobjekte zu den einzelnen Gruppen (1 bis 4 oder allgemein) wird während der Konfiguration durch den Group-Flagparameter festgelegt. Es gibt vier Betriebsarten für die Erfassung von Zählerständen und Inkrementalwerten. Zu jeder Betriebsart sind einige Hinweise zur Konfiguration der Systemparameter oder der Applikationsobjekte aufgeführt.

Betriebsart A: Örtlich Umspeichern mit Spontanübertragung

Die Unterstation initiiert intern das Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen. Die umgespeicherten Zählwerte werden spontan übertragen, nachdem die Funktion Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen durchgeführt wurde. Die Zentralstation gibt in dieser Betriebsart keine Zählwertabfragebefehle aus.

Konfiguration der Systemparameter:

bPerFRZ := TRUE
tPerFRZCycle := T#60s

Der erste Parameter aktiviert das örtliche Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen. Der zweite Parameter gibt die Zykluszeit an in der das Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen durchgeführt wird (z.B.: alle 60 Sekunden).

Konfiguration der Applikationsobjekte:

IEC870_GRP_SPONTOFF-Groupparameter darf nicht gesetzt werden. Dieser würde die spontane Datenübertragung der Zählwerte verhindern.

Der Zählwert wird umgespeichert wenn IEC870_GRP_LOCFREEZE-Groupparameter gesetzt wurde.

Der Zählwert wird zurückgesetzt wenn IEC870_GRP_LOCRESET-Groupparameter gesetzt wurde.

Das Örtliche Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen wird gleichzeitig für alle Gruppen (1 bis 4 oder allgemein) durchgeführt.

Betriebsart B: Örtliches Umspeichern mit Zählerabfrage

Die Unterstation initiiert intern das Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen. Die umgespeicherten Zählwerte werden durch Zählwertabfragebefehle von der Zentralstation abgefragt. In diesem Fall darf die Zentralstation im Befehlskennungsfeld das Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen nicht benutzen (FRZ=0). Die Zählwerte werden allgemein oder in Gruppen (groups) 1 bis 4 abgefragt.

Konfiguration der Systemparameter:

bPerFRZ := TRUE
tPerFRZCycle := T#60s

Der erste Parameter aktiviert das örtliche Umspeichern oder (und) Rücksetzen. Der zweite Parameter gibt die Zykluszeit an in der das umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen durchgeführt wird (z.B.: alle 60 Sekunden).

Konfiguration der Applikationsobjekte:

IEC870_GRP_SPONTOFF-Groupparameter muss gesetzt werden. Die Zählwerte sollen nicht spontan zur Zentralstation übertragen werden.

Der Zählwert wird umgespeichert wenn IEC870_GRP_LOCFREEZE-Groupparameter gesetzt wurde.

Der Zählwert wird zurückgesetzt wenn IEC870_GRP_LOCRESET-Groupparameter gesetzt wurde.

Das örtliche Umspeichern oder Umspeichern mit Rücksetzen wird gleichzeitig für alle Gruppen (1 bis 4 oder allgemein) durchgeführt.

Betriebsart C: Zentralstation leitet das Umspeichern, Umspeichern mit Rücksetzen oder Rücksetzen ein

Ein Zählwertabfragebefehl wird periodisch von der Zentralstation an die Unterstation ausgegeben, um das Umspeichern oder (und) Rücksetzen zu steuern. Dieser Befehl hat aber noch keine Übertragung der Zählwerte zur Folge. Erst ein nachfolgender Zählwertabfragebefehl wird von der Zentralstation gesendet um die umgespeicherten Zählwerte einzusammeln. Ähnlich, wie bei der Betriebsart B.

Konfiguration der Systemparameter:

bPerFRZ := FALSE
tPerFRZCycle := T#60s

Das örtliche Umspeichern oder (und) Rücksetzen muss deaktiviert werden. Der zweite Parameter wird ignoriert.

Konfiguration der Applikationsobjekte:

IEC870_GRP_SPONTOFF muss gesetzt werden. Die Zählwerte sollen nicht spontan zur Zentralstation übertragen werden.

IEC870_GRP_LOCFREEZE- und IEC870_GRP_LOCRESET-Groupparameter dürfen nicht gesetzt werden. Die Zentralstation leitet das Umspeichern oder (und) Rücksetzen ein.

Die Zählwerte können einzelnen Gruppen (1 bis 4 oder allgemein) zugeordnet und abgefragt werden (IEC870_GRP_REQCOGEN, IEC870_GRP_REQCO1, IEC870_GRP_REQCO2, IEC870_GRP_REQCO3, IEC870_GRP_REQCO4).

Betriebsart D: Zentralstation leitet das Umspeichern und (oder) Rücksetzen ein und die umgespeicherten Werte werden spontan übertragen

Diese Betriebsart ist eine Kombination des Zählwertbefehls von der Zentralstation wie für Betriebsart C mit einer spontanen Übertragung der Zählwerte wie bei der Betriebsart A.

Konfiguration der Systemparameter:

bPerFRZ := FALSE
tPerFRZCycle := T#60s

Das örtliche Umspeichern oder (und) Rücksetzen muss deaktiviert werden. Der zweite Parameter wird ignoriert.

Konfiguration der Applikationsobjekte:

IEC870_GRP_SPONTOFF-Groupparameter darf nicht gesetzt werden. Dieser würde die spontane Datenübertragung der Zählwerte verhindern.

IEC870_GRP_LOCFREEZE- und IEC870_GRP_LOCRESET-Groupparameter dürfen nicht gesetzt werden. Die Zentralstation leitet das Umspeichern oder (und) Rücksetzen ein.

Die Zählwerte können einzelnen Gruppen (1 bis 4 oder allgemein) zugeordnet und abgefragt werden (IEC870_GRP_REQCOGEN, IEC870_GRP_REQCO1, IEC870_GRP_REQCO2, IEC870_GRP_REQCO3, IEC870_GRP_REQCO4).

Das zugehörige Tutorial SPS-Beispiel kann hier heruntergeladen werden.