Ventil
Das Ventil ist in der Regel das Stellglied, wodurch die Achse geregelt wird. Unter den Stetigventilen wird zwischen:
- Servoventil
- Proportionalventil
- Regelventil
unterschieden.
Servoventil
Diese Ventile steuern über kleine elektrische Signale große Ölströme
- Ein kleiner Torque-Motor regelt das angeschlossene Steueröl, wodurch der Schieber der Hauptstufe verstellt wird.
- Oft mehrstufig ausgelegt
- hohe Reaktionsfähigkeit und Regelbarkeit
Propotionalventil
Ein Spulenstrom erzeugt eine proportionale Kraft, die den Schieber des Ventils gegen die Kraft einer Feder verstellt.
Im Vergleich zum Servoventil:
- Größere Sprungantwortzeit
- Größerer Stromverbrauch
- Größere Hysterese
- Robuster gegenüber Verschmutzung
- Günstiger im Preis
Regelventil:
Ist ein Proportionalventil, bei dem die Schieberposition gemessen und nachgeführt wird, dadurch:
- Kleinere Sprungantwortzeit
- Kleinere Hysterese
- Weniger Lastrückwirkung
- Aufwändiger und teurer als Proportionalventile
- Elektronik auf dem Ventil oder im Schaltschrank
Grundlagen zum Lesen von Ventildatenblättern
Das Stetigventil ist in der Regel das Stellglied vom Regler und von Hersteller zu Hersteller und von Typ zu Typ sehr unterschiedlich gefertigt. Um die Ausgabeskalierung auf die Gegebenheiten dieses Ventils anzupassen muss bei der Inbetriebnahme das Ventildatenblatt des Stetigventils vorliegen. An einem Ventil gibt es verschiedene Hydraulische Anschlüsse. A und B sind die Ventilausgänge wobei A an die Zylinderseite mit der größeren Kolbenfläche und B an die Zylinderseite mit der kleineren Kolbenfläche angeschlossen wird. P und T stellen die Versorgungsanschlüsse darstellen. P ist die Druckleitung und T ist die Rückleitung in den Tank.
In der Hydaulikbibliothek wird unter A-Seite immer die Seite verstanden, die positiv fahrend ist und B-Seite ist die negativ fahrende Seite. |
Häufig muss der Ventilschieber einen gewissen Hub vornehmen, bevor ein Ölfluss zu erkennen ist. Dieser Hub wird im Datenblatt des Ventils unter Überdeckung gelistet.
In einigen Fällen handelt es sich laut Datenblatt um ein überdecktes Ventil, dessen Überdeckung in der Elektronik des Ventils kompensiert wird. |
Die Volumenstromkennlinie gibt die wichtigsten Informationen des Ventils wieder. In der Abbildung oben ist zu erkennen, dass der Kolben selbst eine Überdeckung von 20% aufweist, diese aber in der Elektronik des Ventils auf 5% verringert wurde. Dadurch ist keine Überdeckungskompensation über die Hydraulikbibliothek vorzunehmen.
Nur weil die Überdeckungskompensation im Ventil vorgenommen worden ist, handelt es sich nicht um ein Nullschnittventil und somit ist eine Achse auch hier nur in Grenzen lageregelungsfähig. |
Es ist zu erkennen, dass der Ölstrom in die A-Kammer des Kolbens größer ist als der Ölstrom in die B-Kammer. Diese Asymmetrie ist eine Flächenkompensation im Ventil, in diesem Fall von 11:6.