Spindelsynchronbetrieb
Neben dem Synchronbetrieb von Bahnachsen (Definition, Aktivierung, Deaktivierung) können über den LINK-Befehl auch Master-/ Slavebeziehungen für Spindelachsen definiert werden.
Syntax: |
#SET AX LINK [ <Kopplungsgruppe>, <Slave> = <Master> {, <Slave> = <Master> } ] |
oder alternativ
#AX LINK [NBR] [ <Kopplungsgruppe>, <Slave> = <Master> {, <Slave> = <Master> } ] |
<Kopplungsgruppe> | Nummer der Kopplungsgruppe (1) |
<Slave> | Bezeichnung oder logische Achsnummer der Slavespindel des Kopplungspaares i (2) |
<Master> | Bezeichnung oder logische Achsnummer der Masterspindel des Kopplungspaares i (2) |
NBR | Mit dem Logikschalter NBR wird auf die Auswertung von logischen Achsnummern anstatt von Spindelnamen umgeschaltet. Die Achskopplungen müssen dann über die logischen Achsnummern definiert werden. |
Hierbei gelten ergänzend zum Kapitel Synchronbetrieb folgende Regeln:
- Die Kopplungspaare werden über die Namen bzw. logischen Achsnummern der Spindeln, die im Kanal bekannt sind, definiert. D.h. es können ausschließlich die im Kanal bekannten Spindeln gekoppelt werden.
- Im Kanalparameter [1]-2 kann die Kopplungsgruppe 0 als Defaultgruppe vorbelegt werden. Diese ist nach dem Hochlauf direkt durch #ENABLE AX LINK bzw. #AX LINK ON ansprechbar. Sie kann nicht im NC-Programm neu definiert werden.
Programmierbeispiel
Spindelsynchronbetrieb, Programmierung und An-/Abwahl einer Spindelkopplung
Parametrierung in den Kanalparametern [1]: S (Hauptspindelname für S1), S1, S2, S3. Die Kopplungspaare dürfen mit den Spindelnamen S, S2, S3 gebildet werden.
(1) 1 ... [Max. Anzahl Kopplungsgruppen–1], siehe [6]-2.11
(2) Max. Anzahl Kopplungspaare , siehe [6]-2.12
- In einem #SET AX LINK bzw. #AX LINK Befehl dürfen innerhalb eines Kopplungspaares keine unterschiedlichen Achstypen definiert werden. Die Kopplungspaare dürfen jedoch zusammen mit Kopplungspaaren anderen Achsentyps eine Kopplungsgruppe bilden.
Beispiele:
#SET AX LINK [1, B=S, S2=X] FALSCH
#SET AX LINK [1, B=X, S2=S] ERLAUBT
- Während einer aktiven Kopplungsgruppe darf eine Spindel, die in dieser Gruppe vorhanden ist, nicht mit #MAIN SPINDLE [..] zur Hauptachse deklariert werden, da sonst Inkonsistenzen zwischen Decoder und Interpolator entstehen.
- Des Weiteren muss dem Programmierer bewusst sein, dass durch Anwendung von #MAIN SPINDLE [..] eventuell bereits definierte Kopplungsgruppen nicht mehr aktiviert werden dürfen, weil die Spindelnamen nicht mehr konsistent sind.
- Die Technologie-Information für M03, M04, M05 werden vom NC-Kern sowohl für die Master- als auch die Slavespindel synchronisiert.
- Die externe Bewegungsbeeinflussung der Masterspindel durch FEEDHOLD und OVERRIDE wirkt nicht auf die Slavespindeln. Auch während einer aktiven Kopplung werten die Slavespindeln weiterhin ihre eigenen OVERRIDE- und FEEDHOLD-Schnittstellen aus.
- Master- und Slavespindeln fahren bei M19 auf die gleiche absolute Position. Die Position wird evtl. nicht zeitgleich erreicht, wenn die Startposition oder die dynamischen Daten der Spindeln unterschiedlich sind.
- Bei einem Programmabbruch wird die Kopplung aufgehoben.
- Wenn eine Spindel als Master oder als Slave aktiv ist, darf sie nur von dem Kanal, der den Link aktiviert hat, beauftragt werden.
Kanalparametersatz [1]: