Kanalparameter
Für die Programmierung von Spindeln im NC-Programm sind spezifische Parametrierungen [1] notwendig.
Jede Spindel, die von einem Kanal aus angesprochen werden soll, muss in diesem auch bekannt gemacht werden. Dazu wird für jede Spindel ein String (Achsbezeichnung) und die entsprechende logische Achsnummer definiert. Die Achsbezeichnungen der Spindeln sind frei wählbar, sie müssen jedoch immer mit “S“ beginnen (z.B. S, S_MAIN, S1, SPINDEL_1).
Für die Spindel-M-Funktionen (M3, M4, M5, M19) sowie für das S-Wort müssen zusätzlich die Synchronisationsarten spindelspezifisch parametriert werden. Dazu muss die Bedeutung von M3, M4, M5 und M19 entsprechend geschaltet sein (P-CHAN-00098).
![]() | Die Synchronisationsart der S-Funktion ist wirkungslos, wenn im NC-Satz eine Spindel M-Funktion programmiert wurde. Eine Synchronisation findet dann nur entsprechend der Einstellungen für die Spindel M-Funktion statt. Es gilt folgende Prioritätsreihenfolge: M19 > M3/M4/M5 > S |
Sollen die Spindeln im Simulationsmode „Fertigungszeitberechnung“ berücksichtigt werden, so können die dazu notwendigen Daten ebenfalls spindelspezifisch parametriert werden.
Um zur bisherigen Programmierung kompatibel zu bleiben muss eine Spindel als s.g. Hauptspindel deklariert werden (P-CHAN-00051, P-CHAN-00053). Diese Hauptspindel kann dann zusammen mit bestimmten Standardfunktionalitäten (z.B. Gewindebohren, Getriebeschalten etc.) in der herkömmlichen DIN-Syntax programmiert werden. Auch wenn nur eine Spindel im System vorhanden ist, muss diese als Hauptspindel konfiguriert werden.
Durch setzen eines Flags kann für die Hauptspindel zusätzlich die optionale Funktion Getriebeschalten freigeschaltet werden (P-CHAN-00052).
Die in den Kanalparametern [1] definierte Defaultbelegung steht nach dem Hochlauf der Steuerung zur Verfügung.
Beispiel 1:
Konfiguration eines 1-kanaligen Systems mit 3 Spindeln. Die Spindel mit der Achsnummer 6 soll Hauptspindel sein. Getriebeschalten dieser Spindel ist deaktiviert.
Kanalparametersatz [1]:
Nach dem Hochlauf ist die Spindel mit der logischen Achsnummer 6 die Hauptspindel. Sie wird über den Spindelnamen „S“ angesprochen und kann in herkömmlicher DIN-Syntax oder in spindelspezifischer Syntax programmiert werden. Die Spindeln „S2“ und „S3“ können nur in spindelspezifischer Syntax programmiert werden.

Beispiel 2:
Konfiguration eines 1-kanaligen Systems mit 3 Spindeln. Die Spindel mit der Achsnummer 11 soll Hauptspindel sein. Getriebeschalten dieser Spindel ist deaktiviert.
Kanalparametersatz [1]:
Nach dem Hochlauf ist die Spindel mit der logischen Achsnummer 11 die Hauptspindel. Sie wird über den Spindelnamen „S_MAIN“ angesprochen und kann in herkömmlicher DIN-Syntax oder in spindelspezifischer Syntax programmiert werden. Die Spindeln „S1“ und „S3“ können nur in spindelspezifischer Syntax programmiert werden.

Beispiel 3:
Konfiguration eines 2-kanaligen Systems mit insgesamt 3 Spindeln:
Kanal 1: 3 Spindeln. Spindel mit der Achsnummer 11 soll Hauptspindel sein.
Kanalparametersatz [1]:
Kanal 2: 2 Spindeln. Spindel mit der Achsnummer 11 soll Hauptspindel sein.
Kanalparametersatz [1]:
Nach dem Hochlauf kann von beiden Kanälen die Spindel mit der logischen Achsnummer 11 als Hauptspindel über den Spindelnamen „S“ angesprochen werden. Sie kann in herkömmlicher DIN-Syntax oder in spindelspezifischer Syntax programmiert werden. Die Spindel „S1“ kann ebenfalls von beiden Kanälen aus in spindelspezifischer Syntax programmiert werden. Spindel „S3“ ist ausschließlich in Kanal 1 verfügbar, in Kanal 2 ist diese Spindel unbekannt.
