Rampenzeitgewichtung (G132/G133/G134/G233/G338/G339)

Syntax der Gewichtungen für Rampenzeiten:

G132 <Achsname>..
          { <Achsname>..}

Achsspezifische Rampenzeitgewichtung, Gewichtung für bestimmte Achsen in [%], wirkt nur bei Vorschubsätzen G1/G2/G3

modal

G133=..

Achsgruppenspezifische Rampenzeitgewichtung bei G01, G02, G03, Gewichtung für alle Achsen in [%]

modal

G134=..

Achsgruppenspezifische Gewichtung der geometrischen Rampenzeit, Gewichtung für alle Achsen in [%]

modal

G233=..

Achsgruppenspezifische Rampenzeitgewichtung bei G00, Gewichtung für alle Achsen in [%]

modal

Gewichtungen für Rampenzeiten im Feedhold:

G338 <Achsname>..
          { <Achsname>..}

Achsspezifische Rampenzeitgewichtung bei Feedhold, Gewichtung für bestimmte Achsen in [%]    [ab V3.1.3079.16]

modal

G339=..

Achsgruppenspezifische Rampenzeitgewichtung bei Feedhold, Gewichtung für alle Achsen in [%]    [ab V3.1.3079.16]

modal

Die Beeinflussung der Rampenzeiten wird erreicht, indem man die entsprechenden Standard-Rampenzeiten prozentual verändert. Mit den Funktionen G132/G133/G233 ist es möglich, die Rampenzeit der Achsbeschleunigung beim nichtlinearen Slope zu verändern [2]-1. (Beim linearen Slope ist der Beschleunigungsverlauf sprungförmig (siehe Abbildung in Kapitel Ruckbegrenzender Slope)

Mit G134 ist es möglich, die geometrische Rampenzeit beim nichtlinearen Slope zu verändern (P-AXIS-00199).

Die Parameter für Rampenzeiten des Beschleunigungsauf- bzw. -abbaus sind P-AXIS-00196 bzw. P-AXIS-00195 sowie des Verzögerungsauf- bzw. -abbaus sind P-AXIS-00198 bzw. P-AXIS-00197.

Bei gesetztem P-CHAN-00097 wird der Feedhold-Parametersatz für den Bremsvorgang verwendet. In diesem Fall kann mit G338/G339 die Feedhold-Rampezeit P-AXIS-00081 prozentual verändert werden.

Bei einer Programmierung mit G132/G133/G134/G233/G338/G339 sind alle nicht bzw. noch nicht programmierten Achsen auf 100% eingestellt. Jede weitere Anwahl dieser Funktionen bezieht sich unabhängig von vorhergehenden Programmierungen auf 100%, d.h. die Geometriedatenverarbeitung gewichtet stets die Standardwerte mit dem prozentualen Wert. Zweimal hintereinander 50% programmiert bedeutet also, dass auf 50% und nicht auf 25% eingestellt wird.

Hinweis

Nach einem Achstausch werden die G132/G338-Gewichtungsfaktoren der daran beteiligten Achsen wieder auf 100% gesetzt.

Die Rampenzeitgewichtung wirkt nicht bei Einzelachsbewegungen wie z.B. Referenzpunktfahrt, Handbetrieb und unabhängigen Achsen.

Programmierbeispiel

Rampenzeitgewichtung (G132/G133/G134/G233/G338/G339)

N10 G132 X200
;Achsspezifische Rampenzeitgewichtung
;Rampenzeit der X-Achse wird um 200% vergrößert
N20 G01 F1000 X100
;Linearinterpolation
N30 G132 Y50
;Rampenzeit der Y-Achse wird um 50% verkleinert
;Rampenzeit der X-Achse bleibt bei 200%
N40 Y100
;Linearinterpolation
N50 G133 = 100
;Achsgrp.spezifische Rampenzeitgewichtung
;G01,G02,G03 Rampenzeiten aller Achsen auf 100%
N60 G134 = 50
;Achsgrp.spezifische Rampenzeitgewichtung
;Geometrische Rampenzeit aller Achsen auf 50%
N70 G233 = 80
;Achsgrp.spezifische Rampenzeitgewichtung
;G00 Rampenzeiten aller Achsen auf 80%
N80 G00 X200
;Eilgang
N90 G338 X150
;Achsspezifische Rampenzeitgewichtung
;bei Feedhold. Rampenzeit der X-Achse wird auf
;150% erhöht.
N100 G339 = 200
;Achsgrp.spezifische Rampenzeitgewichtung
;bei Feedhold. Rampenzeit aller Achsen wird auf
;200% erhöht.
Besonderheit:
N50 G133 = 100 X10 Y20
;Bei G133/G134/G233/G339 können im gleichen Satz
;auch Achspositionen programmiert werden!
Rampenzeitgewichtung (G132/G133/G134/G233/G338/G339) 1:
Beispiel Rampenzeitgewichtung mit G132/G133/G233

Das folgende Bild zeigt für G134 den Einfluss auf die Beschleunigung quer zur Bahn (Zentrifugalbeschleunigung a1 --> a2) bei ansteigendem Vorschub (v1 --> v2) während einer Kreisfahrt (P1 --> P2).

Reduziert man die Zentrifugalbeschleunigungsänderung durch Vergrößerung der G134 Rampenzeit, dann wird sanfter beschleunigt und so die Zielbeschleunigung a2 erst im Punkt P3 erreicht.

Rampenzeitgewichtung (G132/G133/G134/G233/G338/G339) 2:
Rampenzeitgewichtung mit G134 bei Zirkularinterpolation