Arbeitsebene und Zustellrichtung (G17, G18, G19, P)

G17 Arbeitsebene XY

Befehl

G17 (Standardeinstellung)

Aufhebung

G18 oder G19

XY-Ebene als Arbeitsebene auswählen, d.h. die Normale der Arbeitsebene wird auf [0,0,1] gesetzt. Diese Arbeitsebene ist die Standard-Arbeitsebene.

G18 Arbeitsebene ZX

Befehl

G18

Aufhebung

G17 oder G19

ZX-Ebene als Arbeitsebene auswählen, d.h. die Normale der Arbeitsebene wird auf [0,1,0] gesetzt.

G19 Arbeitsebene YZ

Befehl

G19

Aufhebung

G17 oder G18

YZ-Ebene als Arbeitsebene auswählen, d.h. die Normale der Arbeitsebene wird auf [1,0,0] gesetzt.

P Festlegung der Zustellrichtung

P<v>

Werkzeugausrichtung umschalten. Der Wert von v muss 1 oder -1. Wenn v negativ ist, zeigt das Werkzeug in Richtung der Normale der Arbeitsebene. Andernfalls zeigt sie in die entgegengesetzte Richtung.

Beispiel:

Die sich ergebende MCS-Bahn(MCS: Maschinenkoordinatensystem) des folgenden Beispiels ist in Abbildung "BeispielP" dargestellt. In der ersten Zeile des Programms wird für das Werkzeug 1 eine Länge von 10 festgelegt. G18 aktiviert die XZ-Arbeitsebene.

N10:

 

Das Ende des Segments N10 unterliegt keiner Werkzeugkorrektur, da D0 aktiv ist.

 

N20:

 

Für das Segment N20 ist das Werkzeug 1 mit einer positiven Werkzeugausrichtung aktiv. Um die Werkzeuglänge zu kompensieren, wird die Translation [0,10,0] angewendet. (Siehe Abschnitt Transformationen für Einzelheiten.) Dabei wird der PCS-Endpunkt (Programmkoordinatensystem) [20,10,0] von N20 auf den MCS-Endpunkt (Maschinenkoordinatensystem) [20,20,0] abgebildet. Der MCS-Punkt (Maschinenkoordinatensystem) und die angewandte Transformation sind in Abbildung "BeispielP" dargestellt.

 

N30:

 

Im Satz N30 wird die Werkzeugausrichtung umgeschaltet, wodurch die Translation auf [0,-10,0] gesetzt wird. Diese Translation wird auf den PCS-Endpunkt (Programmkoordinatensystem) von N30 angewandt und ergibt den MCS-Endpunkt (Maschinenkoordinatensystem) [30,0,0].

 

N20..N90:

 

Die Sätze N60..N90 sind ähnlich wie N20..N50, nur dass die Y-Koordinate nicht programmiert ist. Daher wird die Werkzeuglängenkorrektur nicht sichtbar, obwohl sie aktiv ist. Dieses Verhalten tritt auf, weil der aktuelle PCS-Punkt (Programmkoordinatensystem) bei einer geänderten Transformation immer angepasst wird. (Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Transformationsanwendungen)

 

!toolSet(index:=1, tooltype:=tooltypeDrill, length:=10);
G18
N10 X10 Y10 D0 F6000
N20 X20 Y10 D1
N30 X30 Y10 P-1
N40 X40 Y10 P1
N50 X50 Y10 D0
N60 X60 D1
N70 X70 P-1
N80 X80 P1
N90 X90 D0
M02
Arbeitsebene und Zustellrichtung (G17, G18, G19, P) 1:

Abbildung "BeispielP".