Betriebsverhalten für die Praxis
TwinCAT ist "praxistauglich"
Mit dem Hintergrund von mehr als zehn Jahren Erfahrung mit PC-Softwarelösungen für SPS und NC und mehr als zehntausend Installationen unter DOS hat Beckhoff Wert auf erprobtes und praxistaugliches Verhalten von TwinCAT gelegt. So ist eine Reihe von Eigenschaften verfügbar, die in der Summe dafür sorgen, dass diese Softwarelösung als vollständiger Ersatz einer Hardware - Lösung eingesetzt werden kann.
Viele der Eigenschaften sind für Anwender selbstverständlich und unverzichtbar: gerade daher muss der Anwender sicher sein, dass diese Merkmale auch bei Softwarelösungen verfügbar sind.
Start / Stop - Verhalten
TwinCAT startet und stoppt je nach Einstellung per Hand - Bedienung oder automatisch. Da TwinCAT wie ein Service in NT integriert ist, wird zum Start kein Bediener benötigt: Strom einschalten genügt.
Das Stoppen der SPS kann wiederum
- per Hand,
- automatisch beim Stoppen von Windows NT oder
- durch Anwenderprogramme erfolgen.
Zur Datensicherung und zum korrekten Beenden von Windows NT empfiehlt sich eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) mit kurzer Backup - Zeit von einigen Minuten zum "Herunterfahren" der PC-Steuerung.
Neustart mit Programm
Wie ein herkömmliches Automatisierungsgerät kann TwinCAT nach Neustart Programme laden und starten. Diese Programme ("Bootprogramme") werden vor Anwenderprogrammen gestartet, so dass diese stets eine initialisierte und funktionsfähige SPS- und NC- Steuerung vorfinden. Das Programmladen kann selbstverständlich auch über Netzwerk erfolgen.
Remanente Daten
Mit den Bootprogrammen können remanente (persistente) Daten bei Neustart automatisch geladen werden. Diese Daten werden bei Stopp des Systems automatisch auf die Festplatte gesichert. Die Programmierumgebung unterstützt die Nutzung von remanenten Daten auf einfache Weise per Mausklick oder Schlüsselwort für eine Variable.
Systemzustand per Flag oder Merker
Die Server von TwinCAT für SPS und NC besitzen Systemflags (-merker) zur Darstellung und Abfrage ihres Zustandes (Neustart, SPS-Zyklusanzahl, etc.), die zur Systemsteuerung und Programmierung des Anlaufverhaltens genutzt werden.
Systemzustände werden im Eventlogger dokumentiert
Der Systemzustand und alle Zustands -und Fehlermeldungen werden in der Windows NT - Ereignisanzeige dokumentiert. Durch die Integration von TwinCAT in Windows NT ist der Zugriff darauf mit Verwaltungswerkzeugen von NT leicht möglich.
Zykluszeit und Systemlast
Die Ausführungszeiten der Programme auf einem PC wird mit dem Programmiersystem eingestellt: Auf diese Weise wird ein definiertes Betriebs-verhalten erreicht. Das TwinCAT System zeigt die Systemlast für ausgeführte Programme an. Eine Lastgrenze kann eingestellt werden, so dass für die Bedienprogramme und Windows NT eine definierte Rechenkapazität zur Verfügung steht. Bei Überschreiten dieser Grenze wird eine Systemmeldung generiert.
TwinCAT arbeitet auch bei Wechsel von Anwenderprofilen (Userwechsel)
Während die TwinCAT Server arbeiten, kann ein Userwechsel auf Windows NT durchgeführt werden: Auf diese Weise können Bediener und das Servicepersonal unterschiedliche Zugriffe auf Programmiersysteme und Wartungsprogramme bekommen. Die Integration von TwinCAT erlaubt die Verwaltung von Usern mit den Mechanismen und dem Sicherheitsstandard von Windows NT.
TwinCAT unterstützt die Systemanalyse
Grundsätzlich bietet die PC-Architektur durch die hohe Integration von Komponenten und mehr als ausreichende Leistung der Prozessoren eine Plattform, die für allgemeine Automatisierungsaufgaben geeignet ist: auf geeigneter Hardware kann Echtzeitbetrieb und Windows NT stabil gewährleistet werden. Jedoch ist der Preis für die Offenheit der PC Welt, dass dieses Kriterium bei Verwendung von Hardware (Beispiel: Grafikkarten) oder Treibern dafür geprüft werden muss. Diese Einschränkung betrifft nicht Windows oder TwinCAT, sondern alle Betriebssysteme: ungeeignete Hardware und Software kann durch unerlaubte Methoden das Betriebssystem außer Tritt bringen. Daher schränken alle Betriebssysteme die Installation kritischer (kernel mode) Treiber ein. Beckhoff integriert eine praktische Anzeige des Jitters der Echtzeit in sein Produkt, um einem Administrator ein einfaches Mittel zur Evaluierung von Hardware und Software an die Hand zu geben. Im Betrieb kann eine Systemmeldung auf Fehlerzustände aufmerksam machen.