Überblick

Überblick 1:

Der 'TwinCAT Simulation Manager' ist ein leistungsfähiges Werkzeug zur Simulation von Maschinen bzw. Maschinenanlagen.

In verschiedenen Szenarien besteht die Anforderung eine Maschine oder Produktionsanlage ganz oder teilweise simulieren zu müssen:

Alle diese Szenarios werden durch den TwinCAT Simulations-Manager unterstützt und geben dem Entwickler / Anlagenbetreiber umfangreiche Hilfsmittel zur Erstellung und Verwaltung von Simulationsumgebungen an die Hand:

Funktionsprinzip

E/A-Geräte und Achsen sind zunächst über Verknüpfungen mit der SPS verbunden. Sollen nun Teile der Maschine simuliert werden, so müssen die betroffenen Geräte inaktiv geschaltet werden. Damit die Maschinen-SPS - im folgenden Original-SPS genannt - weiterhin ihre Funktion ausüben kann, muss das Verhalten der relevanten Ein- und Ausgänge möglichst exakt nachgebildet werden. Dies übernimmt die Simulations-SPS, welche sich statt der inaktiven EA-Geräte in das System einhängt.

Zum Einkoppeln muss die Verknüpfung von der Original-SPS zum inaktiven Gerät gelöst und zur Simulations-SPS umgelenkt werden. Deaktivierte Achsen werden durch eine Simulations-Achse nachgebildet; eventuelle Latch-Funktionalitäten in der Simulations-SPS implementiert. Simulierte Achsen werden durch den 'TwinCAT Simulation Manager' in den 'Freilauf' geschaltet.

Überblick 2:
Bild 1: Prinzip des TwinCAT Simulation Managers

Das Nachbilden der I/O-Funktionalität in der Simulations-SPS wird durch einen Satz von Simulationsbausteinen vereinfacht. Komplexes Verhalten lässt sich durch Verbinden dieser Basisbausteine einfach zusammensetzen und in POEs kapseln bzw. wiederverwenden.

Der Datenaustausch zwischen SPS und E/A geschieht unter TwinCAT klassischerweise mit Hilfe von sogenannten E/A-Verknüpfungen. Der TwinCAT System Manager ermöglicht es diese Verknüpfungen anzulegen und bildet diese in adäquate Speicherkopieranweisungen in der TwinCAT Runtime ab (Task-Synchronisiertes Speicher-kopieren zwischen Prozessabbildern). Diese Art der Verknüpfung eignet sich allerdings nur im lokalen Nutzungszenario, d.h. innerhalb eines TwinCAT Systems innerhalb einer Resource (CPU), wo direkter Zugriff auf die beteiligten Prozessabbilder besteht.

In einer verteilten Umgebung - d.h. mehrere Resourcen/CPUs sind beteiligt - ist ein Datenaustausch zwischen den Geräten notwendig. Dieser könnte über eine diskrete Verdrahtung, einen Feldbus oder Netzwerktechnologie realisiert sein.

Um sowohl lokale als auch verteilte Umgebungen zu unterstützen, benutzt der TwinCAT Simulation Manager intern ein Verknüpfungsmodell, welches auf einer abstrakten Ebene angesiedelt und vom konkreten Datenaustausch-Protokoll transparent entkoppelt ist. Damit wählt der TwinCAT Simulation Manager abhängig vom Kommunikations-Anfangs u. Endpunkt immer das geeignetste Protokoll.

Momentan werden die folgenden Protokolle unterstützt:

Diese transparente Behandlung von Remote-Geräten ermöglicht es sowohl die eigentliche Maschinensoftware (OriginalSoftware) als auch die angebundene Simulationssoftware frei auf den verfügbaren Resourcen (CPUs) zu verteilen und zu betreiben. Dabei lässt sich das System frei von einer rein lokalen Anwendung auf ein hochverteiltes Szenario skalieren.