Übersicht und erste Schritte
Dieses Dokument bietet einen Kurzüberblick über die ENI Funktionalität und eine Anleitung zur Installation und Erstkonfiguration des ENI Servers im Hinblick auf die Anbindung eines TwinCAT PLC Control Projekts an eine Datenbank. Mit dem ENI Server werden auch die zu dessen Verwaltung benötigten Programme ENI Admin und ENI Control sowie der ENI Explorer installiert.
ENI - Kurzüberblick
Das ENI ist das ENgineering Interface des TwinCAT PLC Controls. Es besteht aus einem Server und einem Client-Teil.
Der ENI Server läuft als separater Service. Typische Clients sind ein oder mehrere Programmiersysteme und andere Tools, die auf dieselben Sourcen zugreifen wollen, die in einem gemeinsamen Datenablagesystem (DB) verwaltet werden. Bezüglich der Arbeit mit dem PLC Control ermöglicht dies eine Versionsverwaltung für Projekte, den Mehrbenutzerbetrieb und den Zugriff auf die Projekt-Objekte durch externe Programme.
Die unterstützten Datenbanksysteme
Das Server Konzept ermöglicht es, eine gemeinsame Datenbank auf einen entfernten Rechner zu legen. Standardmäßig unterstützt der ENI Server bisher ein lokales Dateisystem und die Datenbanksysteme 'Visual SourceSafe 5.0', 'Visual SourceSafe 6.0' und 'Tortoise SVN'.
Es gibt jedoch die Möglichkeit, den ENI Server auch auf andere Datenbanksysteme anzupassen. Die entsprechende Beschreibung finden Sie im ENI Driver Development Kit — Programmer's Guide (nicht Bestandteil dieser Dokumentation).
Die Kommunikation mit dem ENI Server
Als Client-Server-Protokoll wird TCP/IP verwendet. Sehen Sie ausführliche Information zur Kommunikation in den Dokumenten
- ENI Client Development Kit – Programmers Guide (nicht Bestandteil dieser Dokumentation)
- ENI Driver Development Kit XML-Format für ENI Objekte (nicht Bestandteil dieser Dokumentation).
ENI im TwinCAT PLC Control:
Die Verwendung des ENI im TwinCAT PLC Control ist optional. Weitere Informationen zu dieser Projektoption entnehmen Sie bitte dem Benutzerhandbuch zum TwinCAT PLC Control der Version 2.9.
Installation und Start:
Die Installation des ENI Servers erfolgt mit dem Setup. Nach der Installation und bei jedem Rechner-Neustart wird die Verfügbarkeit des ENI Servers durch ein Icon in der Systemleiste angezeigt und der ENI Server Service wird automatisch gestartet. Solange der ENI Server läuft, leuchtet das Icon.
Administration
Die Verwaltung des ENI Servers erfolgt über die Programme ENI Control und ENI Admin: Mit ENI Control werden grundlegende Server-Einstellungen vorgenommen, die im laufenden Betrieb nicht geändert werden können, z.B. Datenbankverbindung, Kommunikationseinstellungen u.ä. Außerdem kann der ENI Server hiermit gestartet und beendet werden. Mit ENI Admin können im laufenden Betrieb Benutzer, Gruppen und Zugriffsrechte konfiguriert, sowie Funktionen zum Lizenzmanagement ausgeführt werden.
Die ENI Programme können sowohl über das Start-Menü wie auch über ein an das ENI Icon gekoppeltes Menü geöffnet werden. Letzteres erscheint, wenn mit der rechten Maustaste auf das Icon in der System-Leiste (Sys-Tray, rechts unten) geklickt wird. Hier finden Sie auch die 'Event Log' Ereignisanzeige, die ansonsten auch aus ENI Control gestartet werden kann.
QuickStart
Vorbereitungen
- Installieren Sie die Datenbank, die über den ENI Service bedient werden soll, gemäß der dort beiliegenden Installationsanleitung. Idealerweise liegt die Datenbank auf dem selben Rechner wie der ENI Server.
- Starten Sie die Datenbank.
- Datenbank anlegen
- Datenbank 'Lokales Dateisystem': Legen Sie ein neues leeres Verzeichnis an.
![]() | Bitte beachten Sie die folgenden Punkte vor der Installation. |
Betriebsmodus und Lizenz:
- 'Server' Modus: Eine Lizenz ist erforderlich und lizenzabhängig stehen die entsprechenden Standard-Datenbanktreiber zur Verfügung. Der Server kann von jedem beliebigen Rechner im Netzwerk angesprochen werden. Neben der Tool-Kooperation dient dies der verteilten Entwicklung.
Die Verbindung zwischen Client und ENI Server erfordert TCP/IP.
Administratorrechte auf dem Rechner sind erforderlich.
Im Verlauf der Installation werden Sie nach einem ENI Administrator-Passwort gefragt. Bei der Erstinstallation kann diese Abfrage ohne Eingabe mit OK bestätigt werden.
Die Installation beinhaltet auch die Installation der Programme ENI Admin und ENI Control, die der Verwaltung und Handhabung des ENI dienen. Zusätzlich wird das Programm ENI Explorer mit installiert.
Installation
- Legen Sie die Installations-CD ein.
- Bereits während der Installation wird das Programm ENI Control zur Einstellung der Datenbankverbindung aufgerufen: Dabei erscheint zunächst der Dialog 'Enter Administrator Password'. Falls es sich um eine Erstinstallation handelt, wird er ohne Eingabe eines Passworts mit OK geschlossen, falls das ENI Control bereits vorher installiert war, muss das gültige Administrator-Passwort eingegeben werden. Daraufhin öffnet sich der Dialog 'Database', in dem der Anwender wie im folgenden beschrieben, den Treiber für das gewünschte Datenhaltungssystem und den "Root"-Pfad für die Objektablage in der gewählten Datenbank einstellen kann.
Name | Beschreibung |
---|---|
Select Database Driver | Im Auswahlfeld neben 'Select Database Driver' finden Sie alle installierten Treiber. Sollte der gewünschte Treiber in der Liste nicht vorhanden sein, klicken Sie auf die erste Schaltfläche neben der Liste und wählen die entsprechende Treiberdatei auf dem Rechner aus. Die verfügbaren Treiber hängen von der installierten ENI-Lizenz ab. Die lizenzfreie Version der ENI Server Suite enthält nur den Treiber für ein lokales Dateisystem. Folgende Treiberdateien sind derzeit lizenzabhängig verfügbar:
|
Location of 'srcsafe.ini' | nur für 'Visual SourceSafe 5.0' bzw. '..6.0': Stellen Sie den Pfad der ini-Datei des SourceSafe ein. Diese liegt im Installationsverzeichnis des SourceSafe. Sie können zum Einstellen des Pfads einen Browse-Dialog zu Hilfe nehmen, der durch einen Doppelklick auf das Eingabefeld geöffnet wird. |
Root project | Geben Sie hier den Pfad des Projekts an, der hier für die Datenbank angelegt wurde, - für 'File System Driver': z.B. "D:\project1\...." - für 'Visual SourceSafe 5.0' bzw. '..6.0': z.B. "$/project1". Unterhalb dieses Verzeichnisses können später durch die entsprechende Definition in den TwinCAT PLC Control Projektoptionen ein oder mehrere Verzeichnisse angelegt werden, in denen die zu verwaltenden Objekte gehalten werden. Alternativ ist es auch möglich, die Verzeichnisse vorab direkt in der Datenbank anzulegen. In diesem Fall stehen Sie dann bei der Konfiguration bereits zur Auswahl. |
ENI user | Ein spezielles Benutzerkonto, das vom ENI Server für interne Aufgaben verwendet wird. Dieses Konto muss in der Benutzerverwaltung der Datenbank angelegt sein. |
ENI password | Das Passwort zu dem eben genannten Benutzerkonto. |
Schließen Sie den Dialog mit OK.
- Nun startet die Installationsroutine den ENI Server. Im Erfolgsfall erhalten Sie die Möglichkeit, mittels ENI Admin eine Benutzerkonfiguration anzulegen: Per Default ist bereits ein Konto vordefiniert: Sie finden in der Spalte 'User Name' dazu den Eintrag "DefaultUser".
Bitte beachten Sie zur Benutzerdefinition folgendes:
- Wenn im ENI Admin ein Benutzerkonto angelegt wird, muss, um es verwenden zu können, auch in der Datenbank ein entsprechendes Konto (mit identischem Namen und Passwort) existieren. Bei Visual SourceSafe beispielsweise benutzen Sie zur Benutzerverwaltung Visual SourceSafe Admin.
- Jedes Benutzerkonto sollte einer Gruppe zugeordnet sein. Selektieren Sie hierzu die gewünschte Gruppe, klicken Sie auf 'Edit' und fügen Sie die betreffenden Benutzerkonten zur Gruppe hinzu.
- Durch Schließen von ENI Admin wird die Installationsroutine beendet; ENI Server sollte nun auf Ihrem System automatisch gestartet und einsatzbereit sein. In diesem Fall wird in ENI Control der 'Current Status' Running angezeigt, das ENI Icon in der Systemleiste leuchtet..
Start
- Nach erfolgreicher Installation und später bei jedem Rechner-Neustart wird der ENI Server Dienst automatisch gestartet, das ENI Icon in der Systemleiste beginnt zu leuchten.
- ENI Control bzw. ENI Admin müssen explizit gestartet werden, können jedoch nicht gleichzeitig laufen. Diese Programme erscheinen nach der Installation im ENI Server Start-Menü, sind jedoch auch über das Menü verfügbar, das sich öffnet, wenn mit der rechten Maustaste auf das ENI-Icon in der Systemleiste geklickt wird.
Anbindung eines TwinCAT PLC Control Projekts
Anbindung eines Projekts an den ENI Server:
1. Starten Sie das TwinCAT PLC Control und öffnen Sie ein beliebiges Projekt.
2. - Wählen Sie den Befehl 'Projekt' 'Optionen' 'Projektdatenbank'.
- Aktivieren Sie die Option 'Projektdatenbank (ENI) verwenden'.
- Klicken Sie auf 'ENI konfigurieren...'.
- Konfigurieren Sie in der Kategorie 'Projektobjekte' die ENI Verbindung wie folgt:
Name | Beschreibung |
---|---|
TCP/IP-Adresse | Adresse des Rechners, auf dem ENI Server installiert ist; z.B. "localhost" |
Port | Nummer des Ports, auf dem ENI Server hört. Default: 80 |
Projektname | Name bzw. Pfad des Projekts, wie er in der Datenbank unterhalb dem in ENI Control bei Datenbankanbindung unter Root eingegebenen Pfad erscheinen soll (z.B. "project1\projektobjekte" -> erscheint dann beispielsweise im Visual SourceSafe unter $/project1/projektobjekte, wenn als Root "$/" definiert wurde.) |
Belassen Sie die restlichen Einstellungen unverändert.
3. Klicken Sie auf 'Weiter' und machen Sie für dieses Einführungsbeispiel in den Kategorien 'Gemeinsame Objekte und 'Übersetzungsdateien' identische Angaben wie unter 'Projektobjekte'.
4. Schließen Sie die Optionsdialoge mit OK. Sie werden gebeten, sich beim ENI Server einzuloggen: Geben Sie Name und Passwort eines gültigen Benutzerkontos an.
5. Zum jetzigen Zeitpunkt ist zwar das Projekt mit der Datenbank verbunden, die Bausteine selbst sind jedoch noch "lokal". Um sie in die Datenbank zu übertragen, wählen Sie den Befehl 'Projekt' 'Datenbankverknüpfung' 'Mehrfach festlegen' und wählen Sie im Dialog Objekteigenschaften die Datenbankoption 'Projekt'. Selektieren Sie in dem erscheinenden Baum alle Bausteine, die Sie in die Datenbank stellen möchten, und bestätigen Sie mit OK:
6. Nun sind die ausgewählten Bausteine über die im Optionsdialog 'Projektobjekte' konfigurierte Verbindung mit der Datenbank verbunden. Für diese Bausteine stehen nun alle typischen Datenbankfunktionen im Kontextmenü zur Verfügung.