Struktur im Datenablagesystem (ENI Explorer)

Der ENI Server verwaltet die Bausteine, die vom PLC Control oder anderen Clients erzeugt wurden, im Dateiablagesystem in einer Ordnerstruktur. Sie werden dort als Objekte gehalten, die durch einen Typ und Zugriffsrechte gekennzeichnet sind. Außerdem wird, falls von der Datenbank unterstützt, für jedes Objekt eine Versionshistorie geführt. Innerhalb eines Ordners müssen Objekte durch Name und Typ eineindeutig sein.

ENI Explorer

Der ENI Explorer existiert analog zum Explorer unter Windows als eigenständiges Programm, das über die entsprechenden ENI-Zugangsdaten mit dem gewünschten ENI Server verbunden werden kann. Es ist wie ENI Server, ENI Admin und ENI Control Bestandteil der ENI Server Suite. Unabhängig vom verwendeten Datenhaltungssystem und vom TwinCAT PLC Control kann die Ordner/Objekt-Struktur, die im ENI vorliegt, im ENI Explorer dargestellt werden und die gewünschten Datenbankfunktionen können direkt dort aufgerufen werden. Auch Objekttyp, Zugriffsrechte und aktueller Auscheck-Status und Benutzer werden angezeigt.

Struktur im Datenablagesystem (ENI Explorer) 1:

Integration in das TwinCAT PLC Control

Das TwinCAT PLC Control ist ein möglicher Client des ENI Servers. Für jedes Projekt kann die Verbindung zum ENI Server definiert werden und danach die gewünschten Bausteine des Projekts als Objekte im Datenhaltungssystem angelegt werden. Dazu werden sie einer der drei vorgesehenen Objektkategorien zugeordnet. Die Objektablage ist vollständig, das heißt neben dem Bausteininhalt werden auch die Bausteineigenschaften wie z.B. Zugriffsrechte im XML-Format übertragen. Ein automatisierter Austausch mit dem Datenhaltungssystem kann für jede Objektkategorie definiert werden.

XML-Format für die Objekte

Das folgende Beispiel zeigt die Darstellung eines Bausteins im XML-Format. Enthalten sind z.B. die Angaben zu: Bausteinname (<name>), Bausteintyp (<pou>), Pfad des Bausteins in der Object Organizer Struktur (<path>), Zugriffsrechte für die acht möglichen Arbeitsgruppen (<accesslevels>), sowie der Bausteininhalt im Deklarationsteil (<interface>) und Programmteil, der in diesem Fall in Strukturiertem Text erstellt ist (<st>,<body>).

<?xml version="1.0"
encoding="ISO-8859-1"?>
<pou>
    <accesslevels> rw,rw,r,rw,r,rw,rw,rw
</accesslevels>
    <path> \/Sprachen </path>
    <name> ST_EXAMPLE </name>
    <flags> 4 </flags>
    <interface>
    <![CDATA[PROGRAM ST_EXAMPLE
    VAR
        YVAL: INT := -250;
        BOTTOM: INT := -250;
        RUN_STRING: STRING(20) := 'Start';
        OFFSET: INT := 2;
    END_VAR
    ]]>
    </interface>
    <st>
        <body>
        <![CDATA[RUN_STRING:='Start';
        IF (YVAL < 0) THEN
            YVAL := YVAL + OFFSET;
            BOTTOM := YVAL + OFFSET;
        END_IF
        ]]>
        </body>
    </st>
</pou>

Kategorien für ENI Objekte

Bezüglich der Verwaltung über die ENI-Schnittstelle werden verschiedene Kategorien von Datenobjekten unterschieden:

  1. Projektspezifische Objekte: Bausteine, die speziell für ein bestimmtes Projekt erstellt wurden.
  2. Gemeinsame Objekte: Bausteine, die üblicherweise in mehreren Projekten verwendet werden, z.B. Bausteinbibliotheken.
  3. Automatisch erzeugte Übersetzungsobjekte: Daten, die erst während der Verarbeitung durch eine Applikation entstehen z.B.Symboldateien, die beim Kompilieren eines Projekts erzeugt werden (entsprechen also nicht direkt einem Objekt !)
  4. Lokale Objekte (werden nicht im Datenablagesystem verwaltet)

Die Zuordnung eines Objekts zu einer der Kategorien 1,2 oder 4 erfolgt in den Projektoptionen (automatisiert) bzw. Objekteigenschaften (individuell).

Die ENI-Parameter können für jede der Objekt-Kategorien 1-3 getrennt konfiguriert werden.

Struktur des Projekts im Datenablagesystem

Für ein Projekt wird im angebundenen Datenablagesystem und damit "im ENI" unter der "root", die im ENI Control konfiguriert wurde, ein oder mehrere Pfade angelegt, Ordner, in denen die Projektbausteine als Objekte dargestellt werden (beispielsweise könnte für jede ENI-Objekt-Kategorie ein eigener Ordner definiert werden).

Jedes Projektobjekt erhält einen Datentyp. Dies wirkt sich so aus, daß die aus dem TwinCAT PLC Control übernommenen Bausteinnamen eine typspezifische Erweiterung und ein Typen-Symbol erhalten und damit die Objekte außerhalb des Programmiersystems darstellen.

Bedienung der ENI-Schnittstelle im TwinCAT PLC Control

Im TwinCAT PLC Control kann das ENI als Projektoption aktiviert werden. Daraufhin stehen Dialoge für die folgenden Funktionen zur Verfügung:

  1. Festlegung in den Projektoptionen, ob und zu welcher ENI-Objektkategorie ein neu angelegtes Objekt zugeordnet werden soll.
  2. Konfiguration der Art der Verbindung zum ENI in den Projektoptionen für jede der drei ENI-Objekt-Kategorien (Projektobjekte, Gemeinsame Objekte, Übersetzungsdateien):
  1. Individuelle Zuordnung eines Objekts zu einer Objektkategorie (siehe oben) in den Objekteigenschaften jeden Objekts
  2. Eingabe von Benutzername und Passwort über einen Datenbank-Login-Dialog (Projekt-Menü, ) für den Zugang zum Datenhaltungssystem
  3. Datenbankbefehle im Projekt-Menü, für einzelne Objekte bzw. für das ganze Projekt: