Engineering Interface (ENI)

Die Schnittstelle ENI ('ENgineering Interface') ermöglicht den Zugriff aus dem Programmiersystem auf eine externe Projektdatenbank, in der Daten, die während der Erstellung eines Automatisierungsprojektes anfallen, verwaltet werden. Die Verwendung einer externen Datenbank gewährleistet die Konsistenz der Daten, die dann von mehreren Anwendern, Projekten und Programmen gemeinsam genutzt werden können und ermöglicht folgende Erweiterungen in der Funktionalität:

Damit die Datenbank, um den Mehrbenutzerbetrieb zu ermöglichen, auch auf einem anderen Rechner liegen kann, setzt sich die ENI-Schnittstelle aus einem Client und einem Serverteil zusammen. Das Programmiersystem ist ebenso ein Client des eigenständigen ENI Server Prozesses wie gegebenenfalls eine andere Applikation, die Zugang zur Datenbank braucht.

Aktuell unterstützt die ENI-Schnittstelle die Datenbanken 'Visual SourceSafe 5.0' und 'Visual SourceSafe 6.0', und ein lokales Dateisystem. Objekte können dort in verschiedenen 'Ordnern' (Kategorien mit unterschiedlichen Zugriffseigenschaften) abgelegt werden, für die Bearbeitung ausgecheckt und damit für andere Benutzer gesperrt werden. Der aktuelle Stand der Objekte kann aus der Datenbank abgerufen werden. Gleichzeitig können weiterhin Objekte nur lokal, also im Projekt gehalten werden. Die *.pro Datei ist die lokale Arbeitskopie eines in der Datenbank verwalteten Projekts.

Voraussetzungen für das Arbeiten mit einer ENI Projektdatenbank

Um die ENI-Schnittstelle im TwinCAT PLC Control für das Verwalten der Projektobjekte in einer externen Datenbank nutzen zu können, müssen untenstehende Punkte erfüllt sein:

Engineering Interface (ENI) 1:

Zur Installation und Benutzung des Standard ENI Servers sehen Sie bitte die zugehörige Server-Dokumentation TS1600 | TwinCAT ENI Server. Dort finden Sie auch eine Quickstart-Anleitung, die den Aufbau einer einfachen ersten Verbindung zwischen einem Projekt und einer ENI-Datenbank beschreibt. Beachten Sie auch die Möglichkeit, in Zusammenhang mit dem ENI Server den ENI Explorer zu verwenden. Dieser bietet außerhalb der aktuell verwendeten Datenbank eine Oberfläche zum Ausführen und Überwachen der Datenbankfunktionen.

Arbeiten mit der Projektdatenbank

Die Datenbankbefehle (Abrufen, Auschecken, Einchecken, Versionsgeschichte, Labeln etc.) zum Verwalten der Projektbausteine in der ENI-Projektdatenbank stehen im aktuellen Projekt zur Verfügung, sobald die Verknüpfung zur Datenbank aktiviert und korrekt konfiguriert wurde. Sehen Sie hierzu unter 'Voraussetzungen für das Arbeiten mit einer ENI Projektdatenbank'. Die Befehle sind dann im Menü 'Datenbankverknüpfung' zu finden. Dieses erhält man als Untermenü des Menüs 'Projekt' bzw. im Kontextmenü für ein einzelnes Objekt, das im Object Organizer markiert ist.

Die Zuordnung eines Objekts zu einer Datenbankkategorie wird in den Objekteigenschaften angezeigt und kann dort auch verändert werden.

Die Eigenschaften der Datenbankkategorien (Verbindungsparameter, Zugriffsrecht, Verhalten bei Aus- und Einchecken) können in den Optionsdialogen der Projektdatenbank-Optionen verändert werden.

Kategorien innerhalb der Projektdatenbank

Die Objekte eines Projekts können hinsichtlich der Versionsverwaltung in vier Kategorien gesehen werden:

Im Programmiersystem kann demzufolge ein Baustein einer der Kategorien Projektobjekte, Gemeinsame Objekte oder Lokal zugeordnet werden; die Übersetzungsdaten existieren im Projekt ja noch nicht als zuordenbare Objekte.

Das Zuordnen eines Objekts zu einer Kategorie erfolgt automatisch beim Erstellen, entsprechend der Voreinstellung in den Projektdatenbank-Optionen, kann aber jederzeit im Objekteigenschaften-Dialog verändert werden.

Jede ENI-Objektkategorie wird im Dialog 'ENI-Einstellungen' (Projektoptionen, Kategorie Projektdatenbank), separat konfiguriert. Das heißt, sie erhält eigene Parameter bezüglich der Verbindung zur Datenbank (Verzeichnis, Port, Zugriffsrecht etc.) und bezüglich des Verhaltens beim Abrufen, Aus- und Einchecken. Diese Einstellungen gelten dann für alle Objekte des Projekts, die dieser Kategorie angehören. Auch die Zugangsdaten (Benutzername, Passwort) beim Verbinden zur Datenbank sind dementsprechend für jede Kategorie separat einzugeben. Dazu steht der Login-Dialog zur Verfügung ('Projekt' 'Datenbankverknüpfung' 'Login').

Es bietet sich an, in der jeweiligen Datenbank für jede ENI-Objektkategorie ein eigenes Verzeichnis für die Objekte anzulegen, es ist jedoch auch möglich, die Objekte aller Kategorien im selben Verzeichnis zu halten, da die Kategoriezuordnung eine Eigenschaft des Objektes ist und nicht des Verzeichnisses.

Folgende sind die drei möglichen ENI-Objektkategorien:

Voraussetzungen

 

Beschreibung

Projekt

Für Objekte, die projektspezifische Source-Informationen darstellen, z.B. gemeinsam genutzte Bausteine innerhalb eines Projekts, wichtig für den Mehrbenutzerbetrieb. Beim Befehl 'Alles Abrufen' werden automatisch alle Objekte dieser Kategorie aus dem Projektverzeichnis der Datenbank ins lokale Projekt geholt, auch diejenigen, die dort noch nicht angelegt waren.

Gemeinsame Objekte

Für allgemeingültige, projektunabhängige Objekte, etwa Bausteinbibliotheken, die normalerweise von mehreren Anwendern in verschiedenen Projekten benutzt werden.

Hinweis Beim Befehl 'Alles Abrufen' werden nur diejenigen Objekte dieser Kategorie aus dem Projektverzeichnis der Datenbank ins lokale Projekt kopiert, die dort bereits angelegt sind.

Übersetzungsdateien

Für die automatisch vom TwinCAT PLC Control erzeugten projektspezifischen Übersetzungsinformationen (z.B. Symboldateien), die auch von anderen Tools benötigt werden. Beispielsweise benötigt eine Visualisierung die Variablen eines Programmiersystems inklusive der Adressen, die allerdings erst beim Kompilieren vergeben werden.

Engineering Interface (ENI) 2:

Wahlweise können Projektbausteine auch von der Verwaltung in der Projektdatenbank ausgenommen und ausschließlich lokal, also wie herkömmlich nur mit dem Projekt gespeichert werden.