Spindelsynchronbetrieb
Neben dem Synchronbetrieb von Bahnachsen (Definition, Aktivierung, Deaktivierung) können über den LINK-Befehl auch Master-/ Slavebeziehungen für Spindelachsen definiert werden.
#SET AX LINK [ <expr> , <Slave>= <Master> {, <Slave>= <Master>} ]
oder alternativ
#AX LINK [ <expr> , <Slave>= <Master> {, <Slave>= <Master>} ]
<expr> Nummer der Kopplungsgruppe
<Slave> Bezeichnung der Slavespindel des Kopplungspaares i
<Master> Bezeichnung der Masterspindel des Kopplungspaares i
Hierbei gelten ergänzend zum Kapitel Synchronbetrieb folgende Regeln:
- Die Kopplungspaare werden über die Spindelnamen, die im Kanal bekannt sind, definiert. D.H. es können ausschließlich die im Kanal bekannten Spindeln gekoppelt werden.
- Im Kanalparameter [1]-13 kann die Kopplungsgruppe 0 als Defaultgruppe vorbelegt werden. Diese ist nach dem Hochlauf direkt durch #ENABLE AX LINK [0] ansprechbar. Sie kann nicht im NC-Programm neu definiert werden.
- Bei der Definition dieser Defaultkopplungsgruppe sind die Spindelnamen zu verwenden, wie sie nach dem Hochlauf im NC-Kern bekannt sind [1]-16/-18.
Programmierbeispiel
Parametrierung in den Kanalparametern [1]: S (Hauptspindelname für S1), S1, S2, S3
Die Kopplungspaare dürfen mit den Spindelnamen S, S2, S3 gebildet werden. Bei S1 wird eine Fehlermeldung erzeugt!
Programmierung und An-/Abwahl einer Spindelkopplung:
N10 #SET AX LINK[1, S2=S, S3=S] (Hauptspindel ist Master für S2 und S3)
N20 #ENABLE AX LINK[1] (Anwahl der Spindelkopplungen)
N30 S1000 M3 (Hauptspindel S und S2 und S3 drehen cw mit)
(1000 U/min.)
N40 DISABLE AX LINK (Abwahl der Spindelkopplungen)
N40 M30 (Programmende)
- In einem #SET AX LINK-Befehl dürfen innerhalb eines Kopplungspaares keine unterschiedlichen Achstypen definiert werden. Die Kopplungspaare dürfen jedoch zusammen mit Kopplungspaaren anderen Achsentyps eine Kopplungsgruppe bilden.
Beispiele:
#SET AX LINK [1, B=S, S2=X]
FALSCH
#SET AX LINK [1, B=X, S2=S]
ERLAUBT
- Während einer aktiven Kopplungsgruppe darf eine Spindel, die in dieser Gruppe vorhanden ist, nicht mit #MAIN SPINDLE [..] zur Hauptachse deklariert werden, da sonst Inkonsistenzen zwischen Decoder und Interpolator entstehen.
- Desweiteren muß dem Programmierer bewußt sein, das durch Anwendung von #MAIN SPINDLE [..] eventuell bereits definierte Kopplungsgruppen nicht mehr aktiviert werden dürfen, weil die Spindelnamen nicht mehr konsistent sind.
- Die Technologie-Information für M03, M04, M05 werden vom NC-Kern sowohl für die Master- als auch die Slavespindel synchronisiert.
- Die externe Bewegungsbeeinflussung der Masterspindel durch FEEDHOLD und OVERRIDE wirkt nicht auf die Slavespindeln. Auch während einer aktiven Kopplung werten die Slavespindeln weiterhin ihre eigenen OVERRIDE- und FEEDHOLD-Schnittstellen aus.
- Master- und Slavespindeln fahren bei M19 auf die gleiche absolute Position. Die Position wird evtl. nicht zeitgleich erreicht, wenn die Startposition oder die dynamischen Daten der Spindeln unterschiedlich sind.
- Bei einem Programmabbruch wird die Kopplung aufgehoben.
- Wenn eine Spindel als Master oder als Slave aktiv ist, darf sie nur von dem Kanal, der den Link aktiviert hat, beauftragt werden.
Kanalparametersatz [1]:
:
# Vorbelegung möglicher Achs-Links für Synchronbetrieb
# ====================================================
#synchro_data.koppel_gruppe[0].paar[0].log_achs_nr_slave 4
#synchro_data.koppel_gruppe[0].paar[0].log_achs_nr_master 1
#synchro_data.koppel_gruppe[0].paar[0].mode 0->AX_LINK
#synchro_data.koppel_gruppe[0].paar[1].log_achs_nr_slave 11
#synchro_data.koppel_gruppe[0].paar[1].log_achs_nr_master 6
#synchro_data.koppel_gruppe[0].paar[1].mode 1 ->SPDL_LINK
: