Definition einer Achskonfiguration

Mit diesem NC-Befehl kann eine neue Achskonfiguration festgelegt werden, welche die vorhandene Achskonfiguration ersetzt. Nur genau die Achsen, die im NC-Befehl programmiert sind, bilden also die neue Achskonfiguration im NC-Kanal.

# AX DEF <Modus>] [NAM, NBR, IDX] [<Achstauschsequenz> {,<Optionen>} ] { [<Achstauschsequenz> {,<Optionen>} ] } (nicht modal)

<Modus> Mit/Ohne Anforderung der Achspositionen vom Interpolator und einer Positionsinitialisierung des NC-Kanals beim Eintauschen von Achsen.

Modus

Eintauschen der Achse im NC-Kanal

 

Default-Einstellung: Mit Anforderung der Sollwerte vom Interpolator und einer Positionsinitialisierung des NC-Kanals

FAST

Ohne Anforderung der Sollwerte vom Interpolator. Positionsinitialisierung des NC-Kanals

OPT_FAST

Optionales Fast. Wirkt nur, wenn auch der schnelle Programmstart beauftragt wurde. Ansonsten werden die Sollwerte immer angefordert.

NAM, NBR, IDX Logikschalter zur Behandlung von Konflikten.

ID

Bedeutung

NAM

Behandlung redundanter Achsnamen

NBR

Behandlung redundanter Achsnummern

IDX

Behandlung redundanter Achsindizes

Definition einer Achskonfiguration 1:

Die Logikschalter können einzeln oder in Kombination programmiert werden!

<Achstauschsequenz> bestehend aus:

<Achsname> Für die Achsbezeichnung sind Strings mit den Anfangsbuchstaben A, B, C, Q, U, V, W, X, Y und Z zulässig.

Definition einer Achskonfiguration 2:

Bei Konflikten innerhalb der programmierten Achstauschsequenz:
Redundante Achsnamen -> FEHLER, Programmabbruch.
Bei Konflikten zu bereits im NC-Kanal vorhandenen Achsen:
Achsnamen gleich , Achsnummern verschieden -> FEHLER, Programmabbruch
Bei gesetztem Logikschalter NAM wird Konflikt wie folgt bereinigt:
Die Achse bekommt den Defaultachsnamen aus ihrer Achsparameterliste[2]-18. Die eindeutige Vergabe der Defaultachsnamen in den Listen ist durch den Anwender sicherzustellen.

<Achsnummer> Die physikalische Zuordnung der Achsen erfolgt über die logische Achsnummer. Zulässig sind mathematische Ausdrücke. Die logische Achsnummer muß in der Achsverwaltung bekannt sein.

Definition einer Achskonfiguration 3:

Bei Konflikten innerhalb der programmierten Achstauschsequenz:
Redundante Achsnummern -> FEHLER, Programmabbruch.
Bei Konflikten zu bereits im NC-Kanal vorhandenen Achsen:
Achsnummer im Kanal bereits vorhanden -> WARNING
Bei gesetztem Logikschalter NBR wird Konflikt wie folgt bereinigt:
Die Achsanforderung wird ignoriert, d.h. sie wird nicht ausgeführt!

<Achsindex> Der Achsindex legt den Platz der Achse innerhalb der Achsgruppe des NC-Kanals fest. Er definiert damit die Haupt- und Mitschleppachsen (siehe folgende Tabelle). Zulässig sind mathematische Ausdrücke, deren Ergebnisse im Wertebereich [0 ... Maximale Achsanzahl-1] liegen. Der Achsindex darf noch nicht mit einer Achse belegt sein.

Index

Achskonfiguration

0

1. Hauptachse in der Bearbeitungsebene.

1

2. Hauptachse in der Bearbeitungsebene.

2

3. Hauptachse, i.a. senkrecht zur Bearbeitungsebene.

3

1. Mitschleppachse.

...n

(n-2). Mitschleppachse.

Hinweis

Zur Erleichterung der Programmierung ist es möglich, für Mitschleppachsen die Angabe des Achsindex leer zu lassen. In diesem Fall wird dann automatisch der nächste freie Platz ab Index 3 an diese Mitschleppachse vergeben.Für Hauptachsen muss der Index immer explizit angegeben werden.

Zur Erleichterung der Programmierung ist es möglich, für Mitschleppachsen die Angabe des Achsindex leer zu lassen. In diesem Fall wird dann automatisch der nächste freie Platz ab Index 3 an diese Mitschleppachse vergeben. Zu beachten ist jedoch, das für verschiedene Funktionalitäten der Index einer Mitschleppachse eine Bedeutung hat. Zum Beispiel müssen bei der kinematischen Transformation (RTCP) alle Trafo.- Achsen lückenlos nach den Hauptachsen angeordnet werden. In diesen Fällen ist es deshalb notwendig, den Achsindex auch für die Mitschleppachsen explizit zu programmieren.

Definition einer Achskonfiguration 4:

Bei Konflikten innerhalb der programmierten Achstauschsequenz:
Redundante Achsindizes -> FEHLER, Programmabbruch.
Bei Konflikten zu bereits im NC-Kanal vorhandenen Achsen:
Achsindex im Kanal bereits belegt, Achsnamen verschieden -> FEHLER, Programmabbruch.
Bei gesetztem Logikschalter IDX wird Konflikt wie folgt bereinigt:
Für die Achse wird automatisch der nächste freie Index in der Achskonfiguration des NC-Kanals bestimmt.

<Optionen> Versatzmaße werden achsspezifisch gehalten. Es handelt sich dabei um:

Mit den Schlüsselwörtern aus der folgenden Tabelle kann beim Anfordern von Achsen die Übernahme der Versätze gesteuert werden.

Schlüsselwort

Eintauschen der Achse und

 

keine Übernahme der Versätze (Default)

ALL

Übernahme aller Versätze *

BPV

Übernahme der Bezugspunktverschiebung

PZV

Übernahme des Platzversatzes

WZV

Übernahme der Werkzeugverschiebung *

NPV

Übernahme der Nullpunktverschiebung

MOFFS

Übernahme des Meßoffsets

SOFFS

Übernahme des Sollwert/Handbetriebsoffsets

PSET

Übernahme der Istwertverschiebung

Hinweis

*Bei angewähltem Werkzeug ist bei der Übernahme von Werkzeugverschiebungen bei #AX DEF folgendes zu beachten:
Werden Achsen durch den #AX DEF nur vertauscht (interner Achstausch) und ansonsten keine zusätzlichen Achsen abgegeben oder angefordert, so werden alle Versätze (auch die Werkzeugversätze) ebenfalls mitgetauscht und bleiben weiterhin aktiv. Die Angabe von Schlüsselworten zur Übernahme von Versätzen ist ohne Wirkung. Wird danach ein neues Werkzeug angewählt, so werden die mitgetauschten Versätze durch die Versätze des neuen Werkzeuges ersetzt.
Sobald durch den #AX DEF eine Achsabgabe bzw. Achsanforderung ausgelöst wird (externer Achstausch), werden die Werkzeugversätze erneut in der, in den Werkzeugdaten indizierten Reihenfolge in die Achsen eingerechnet. Eventuell übernommene Werkzeugversätze werden also durch die Versätze des aktuellen Werkzeuges ersetzt! Sollen die ursprünglichen Werkzeugversätze in den entsprechenden Achsen weiterhin gelten, so muß ein neues Werkzeug angewählt werden, bei dem die Versätze an die neue Achsanordnung angepaßt sind.
Es wird daher empfohlen, #AX DEF bei abgewähltem Werkzeug durchzuführen und die korrekte Zuordnung von Werkzeugversätzen durch die entsprechende Parametrierung im Datensatz eines neu anzuwählenden Werkzeuges sicherzustellen!

Beispiel:

Index der Werkzeugversätze in den Werkzeugdaten

[0]

[1]

[2]

[3]

Parametrierte Werkzeugversätze z.B. für T1

50

0

70

20

Achskonfiguration bei Programmstart

X

Y

Z

---

Eingerechnete Werkzeugversätze nach Anwahl T1

50

0

70

---

"Interner" #AX DEF {Z, X, Y}:

Z

X

Y

---

Werkzeugversätze werden mitgetauscht oder

70

50

0

---

"Externer" #AX DEF {Z, X, Y, B}:

Z

X

Y

B

Werkzeugversätze werden wieder gemäß T1 neu eingerechnet

50

0

70

20

Durch die Angabe von DEFAULT kann die Grundkonfiguration entsprechend der Kanalparameterliste [1]-27 hergestellt werden. Auch die Kombination mit Logikschaltern und zusätzlichen Achsanforderungen ist möglich:

# AX DEF DEFAULT  (nicht modal)

oder

# AX DEF DEFAULT [NAM, NBR, IDX] { [<Achstauschsequenz> {,<Optionen>} ] } (nicht modal)

Beispiel:

Zuordnung der Achsbezeichnungen, logischen Achsnummern und Achsindizes bei Programmstart:

Achsbezeichnung

logische Achsnummer

Achsindex

X

1

0

Y

2

1

Z

3

2

Programmierbeispiele

(Setzen der Achskonfiguration) 
(X-Achse bleibt auf ihrem Platz; Y-Achse wird abgegeben;)
(Z-Achse wird nach Index 4 umsortiert;(Y1- und Z1-Achse werden)
(angefordert;)
%ACHSTAUSCH
N10 #AX DEF [X,1,0][Y1,4,2][Z1,5,3][Z,3,4]
:

Zuordnung der Achsbezeichnungen, logischen Achsnummern und Achsindizes nach N10:

Achsbezeichnung

logische Achsnummer

Achsindex

X

1

0

 

 

1

Y1

4

2

Z1

5

3

Z

3

4

Wiederherstellen der Defaultachskonfiguration:

%ACHSTAUSCHN10 #AX DEF
DEFAULT:

Zuordnung der Achsbezeichnungen, logischen Achsnummern und Achsindizes nach N10:

Achsbezeichnung

logische Achsnummer

Achsindex

X

1

0

Y

2

1

Z

3

2