Beeinflussung der Look-Ahead Funktionalität (G115/G116/G117)

G115 Allgemeine Beeinflussung der Look-Ahead Funktionalität (modal)
G116 Beeinflussung der Berechnung der Satzübergangsgeschwindigkeit (modal)
G117 Rücksetzen der Look-Ahead Funktionalität (modal, Grundzustand)

Überblick über die Funktionalität der Look-Ahead-Funktion

Innerhalb der Look-Ahead-Funktion sind verschiedene Einzelfunktionen realisiert, die die gefahrenen Geschwindigkeiten auf Maximalwerte so begrenzen, dass zulässige Achsgeschwindigkeiten und -beschleunigungen immer eingehalten werden können.

Folgende Einzelfunktionen beeinflussen das Geschwindigkeitsprofil:

  1. Berechnung der maximalen Bahngeschwindigkeiten aufgrund der im Kanalparametersatz [1]-26 festgelegten maximalen Achsgeschwindigkeiten der an der Bewegung beteiligten Achsen.
  2. Berechnung der maximalen Bahngeschwindigkeiten auf gekrümmten Bahnen auf-grund eines maximalen Sehnenfehlers.
  3. Berechnung der maximalen Bahngeschwindigkeiten auf gekrümmten Bahnen aufgrund der im Kanalparametersatz [1]-26 festgelegten maximalen Achsbeschleunigungen.
  4. Berechnung der Bahnübergangsgeschwindigkeit aufgrund der Satzübergangsgeometrie unter Berücksichtigung der an der Bewegung beteiligten Achsen und der im Kanalparametersatz [1]-26 festgelegten Grenzwerte

Allgemeiner Fall: Normalbetrieb mit Look-Ahead

Nach Programmstart sind sämtliche Funktionalitäten des Look-Ahead eingeschaltet (G117). Damit ist sichergestellt, dass die im Kanalparametersatz angegebenen Parameter [1]-26 wie z.B. maximale Achsgeschwindigkeit und maximale Achsbeschleunigung immer eingehalten werden.

Sonderfall: Ausschalten von Einzelfunktionen der Look-Ahead-Funktion durch G115

Programmierbeispiel

Nnn G115 = 0 (Ausschalten der Einzelfunktionen 2,3 und 4))
(der Look-Ahead-Funktion)

In der folgenden Tabelle sind die möglichen Kombinationen der Einzelfunktionen erläutert.

Beeinflussung der Look-Ahead Funktionalität (G115/G116/G117) 1:

Die entsprechenden an- bzw. abgewählten Funktionen beziehen sich immer auf alle Achsen.

Überblick über erlaubte Identifikationsnummern (ID) im Zusammenhang mit G115:

Einzelfunktion


ID

1

2

3

4

0

*

 

 

 

2

*

 

 

*

4

*

*

 

 

6

*

*

 

*

8

*

 

*

 

10

*

 

*

*

12

*

*

*

 

14

*

*

*

*

* Einzelfunktion aktiv

Einzelfunktion nicht aktiv

Programmierbeispiel

Nnn G115 = 2 (Auschalten der Einzelfunktionen (2) und (3)) 
Nnn G115 = 12 (Auschalten der Einzelfunktion (4))
Nnn G115 = 14 (Einschalten aller Einzelfunktionen, nach)
(Programmstart, vgl. G117)

Spezialfall: Beeinflussung der Look-Ahead Funktionalität durch G116, G117

Durch G116 wird die Berechnung der Satzübergangsgeschwindigkeit (Einzelfunktion (4)) für einzelne programmierbare Achsen ausgeschaltet. Es erfolgt keine Reduzierung der Satzübergangsgeschwindigkeit (Bahngeschwindigkeit) aufgrund "Ecken" in der Bahn.

Beeinflussung der Look-Ahead Funktionalität (G115/G116/G117) 2:

Die dynamischen Achsdaten (Achsbeschleunigungen) werden im Normalfall nicht eingehalten.

Programmierbeispiel

N10 G116 X1 Y2 (Keine Reduzierung der Satzübergangs-)
(geschwindigkeit unterschiedlicher Achs-)
(geschwindigkeiten der Achsen X bzw. Y)
N20 G01 G91 X100 Y-100 F1000
N30 X-100

In diesem Beispiel wird der Satzübergang N20/N30 ohne Sollgeschwindigkeitseinbruch gefahren. Die Sollwerte ändern sich am Satzübergang sprungförmig entsprechend den Achsanteilen an der Bahn.

Hinweis

Der Koordinatenwert ist nur aus syntaktischen Gründen erforderlich, ansonsten jedoch nicht relevant

Durch G117 werden sämtliche Einzelfunktionen der Look-Ahead-Funktion wieder aktiv geschaltet (Defaulteinstellung nach Programmstart).

Programmierbeispiel

Nnn G117 (Einschalten aller Einzelfunktionen 1,2,3,4)
(der Look-Ahead-Funktion)