Radiusprogrammierung (R, G163)
Die Radiusprogrammierung wird erwartet, wenn kein Kreismittelpunkt (mit I, J und/oder K) angegeben wird. Der Wert nach R wird als Radius interpretiert und in den Zeilen mit Kreisprogrammierung automatisch verwendet. Somit wirkt die Radiusangabe selbsthaltend und es kann bei mehreren kreisförmigen Verfahrbewegungen mit gleichem Radius auf die wiederholte Angabe des Radius verzichtet werden.
![]() | Der maximal zulässige Kreisradius beträgt 109 mm. Der Endpunkt des Kreisbogens darf jedoch den maximal zulässigen Verfahrbereich der Achsen von +- 2,14*105 mm nicht überschreiten. |
![]() | Bei positivem Radiuswert wird ein kürzestmöglicher Kreis, bei negativem Radiuswert der größtmögliche Kreis bestimmt (siehe Bild unten). |

Bei indizierter Radiusprogrammierung (Voraussetzung hierfür ist, dass das R-Wort nicht für die Parameterprogrammierung verwendet wird, Kap.9 - Parameter und Parameterrechnung) ist als Index nur 1 möglich.
Wird die indizierte Radiusprogrammierung auf der Zuweisungsseite verwendet, so darf der Index nicht als mathematischer Ausdruck programmiert werden.
Programmierbeispiel
N10 P2 = 1 3.) N10 R1 = 5 P2 = 1
(zulässig: N20 RP2 = 5 unzulässig: N20 P3 = RP2
N10 R1 = 5
(zulässig: N20 P2 = R1
Diese Beispiele ergeben jeweils Halbkreise mit Radius 50.
N10 G90 G01 X0 Y0 F500
N20 G02 X100 R50
N30 G03 X200 R50
N10 G90 G01 X0 Y0 F500
N20 G02 R=50 (hier noch keine Bewegung)
N30 X100 (Verfahrsatz)
N10 G90 G01 X0 Y0 F500
N20 R1=50
N30 G02 X100
N40 G03 X200
N10 G90 G01 X0 Y0 F500
N20 G02 X100 R1=50
N30 G03 X200
Folgende Programmierung ergibt eine Fehlermeldung, da R1 als Radius mit dem Wert 1 interpretiert wird.
N10 G90 G01 X0 Y0 F500
N20 R1=50
N30 G02 X100 R1
Alternativ zur Kreisdefinition mit R"Radiuswert" bzw. R1="Radiuswert" kann eine Kreisradiusvorgabe auch mit folgendem G-Befehl erfolgen:
G163 = <Radius> (modal)
G163 Kreisradiusvorgabe
<Radius> Kreisradiuswert
Die Kreisdefinition über den Radius ist bei angewählter Kreisinterpolation bis zur Neudefinition oder bis zur Abwahl über eine I- und/oder J- und/oder K-Angabe gültig.
Programmierbeispiel
(N10: Bewegung zum Ursprung)
(N20: Halbkreis im Uhrzeigersinn mit Zielwert X100 und unter Vorgabe)
(des Kreisradius durch G163 (Radiusangabe wirkt selbsthaltend))
(N30: Halbkreis gegen den Uhrzeigersinn mit Zielwert X200 und Radius,)
(der in N20 festgelegt wurde und haltend wirksam ist)
%Radiusprogrammierung_G163
N10 G90 G01 X0 Y0 F1000
N20 G02 G163=50 X100
N30 G03 X200
N40 M30

Hinweis | |
Fallen Start- und Endpunkt des mit "R", "R1" oder "G163" programmierten Kreises zusammen, so wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Soll also ein Vollkreis gefahren werden, so muss dieser mit I/J/K programmiert werden. |