Ein Objekt vom Typ POU ist eine Programm-Organisationseinheit (Programming Organization Unit) in einem TwinCAT-SPS-Projekt im Sinne der Norm IEC 61131-3.
Folgende Typen von POUs können Sie dem SPS-Projekt hinzufügen:
Bestimmte POUs können andere POUs aufrufen. Rekursionen sind nicht erlaubt.
Beim Aufruf von POUs über den Namensraum durchsucht TwinCAT das Projekt nach der aufzurufenden POU gemäß folgender Reihenfolge:
Aktuelle Anwendung
Bibliotheksverwalter der aktuellen Anwendung
Objekt POU anlegen
1. Selektieren Sie im Projektmappen-Explorer im SPS-Projektbaum einen Ordner.
2. Wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Hinzufügen > POU…
Der Dialog POUhinzufügen öffnet sich.
3. Geben Sie einen Namen ein und wählen Sie einen Typ und die Implementierungssprache aus.
4. Klicken Sie auf Öffnen.
Die POU wird zum SPS-Projektbaum hinzugefügt und im Editor geöffnet. Der Editor besteht aus dem Deklarationseditor im oberen Teil und dem Implementierungsteil im unteren Teil. Abhängig von Implementierungssprache wird automatisch auch die Ansicht Werkzeugkasten aktiv, in der die passenden Elemente, Operatoren und Funktionsbausteine bereitstehen.
Dialog POU hinzufügen
Name
Name der POU
Implementierungssprache
Auswahlliste für die Implementierungssprache der POU
Typ
Programm
Funktionsbaustein
Erweitert: Angabe oder Auswahl eines Basis-Funktionsbausteins im Sinne der objektorientierten Programmierung. Wird mit Schlüsselwort EXTENDS in der Funktionsbausteindeklaration angegeben.
Implementiert: Angabe oder Auswahl einer Schnittstelle im Sinne der objektorientierten Programmierung. Wird mit Schlüsselwort IMPLEMENTS in der Funktionsbausteindeklaration angegeben. Bei der Anlage der POU werden alle Methoden angelegt, die über die Schnittstelle definiert sind. Siehe auch Automatisches Anlegen von Schnittstellenelementen in einem Funktionsbaustein
Final: Abgeleiteter Zugriff ist nicht erlaubt. Das bedeutet, dass Sie den Funktionsbaustein nicht durch einen anderen Funktionsbaustein erweitern können. Dadurch können Sie kontrollieren, ob weitere Ableitungen erlaubt sein sollen oder nicht. Dies ermöglicht eine optimierte Codegenerierung.
Abstrakt: Kennzeichnet, dass der Funktionsbaustein eine fehlende oder unvollständige Implementierung hat und nicht instanziiert werden kann. Abstrakte Funktionsbausteine dienen ausschließlich als Basis-Funktionsbausteine und die Implementierung erfolgt typischerweise in einem abgeleiteten Funktionsbaustein. Wenn ein nicht-abstrakter Funktionsbaustein angelegt wird, der wiederum einen abstrakten Funktionsbaustein erweitert, werden sämtliche Methoden des abstrakten Basis-Funktionsbausteins als (nicht-abstrakte) Methoden dem neuen Funktionsbaustein hinzugefügt. Siehe auch ABSTRACT-Konzept
Zugriffsmodifizierer
PUBLIC: Entspricht der Angabe keines Zugriffsmodifizierers
INTERNAL: Der Zugriff auf den Funktionsbaustein ist auf den Namensraum (die Bibliothek) beschränkt.
Methodenimplementierungssprache: Wenn Sie die Option Implementiert ausgewählt haben, können Sie hier eine Implementierungssprache für alle Methodenobjekte auswählen, die TwinCAT über die Implementierung der Schnittstelle erzeugt. Die Methoden-Implementierungssprache ist unabhängig von der Implementierungssprache des Funktionsbausteins.
Funktion
Nicht verfügbar, wenn in der Auswahlliste Implementierungssprache die Sprache Ablaufsprache (AS) ausgewählt ist.
Rückgabetyp: Auswahlliste für den Datentyp des Rückgabewerts