Remanente Variablen - PERSISTENT, RETAIN

Persistente Variablen

Sie deklarieren persistente Variablen, indem Sie im Deklarationsteil von Programmierobjekten hinter dem Schlüsselwort für den Variablentyp (VAR, VAR_GLOBAL etc.) das Schlüsselwort PERSISTENT hinzufügen.

PERSISTENT-Variablen behalten ihren Wert nach einem unkontrollierten Beenden, einem Reset kalt oder einem erneuten Download des SPS-Projekts.
Bei einem erneuten Start des Programms arbeitet das System mit den gespeicherten Werten weiter. In diesem Fall initialisiert TwinCAT andere „normale“ Variablen neu, entweder mit ihren explizit vorgegebenen Initialwerten oder mit den Standardinitialisierungen.
TwinCAT initialisiert PERSISTENT-Variablen nur bei einem Reset Ursprung neu.

Ein Anwendungsbeispiel für persistente Variablen ist ein Betriebsstundenzähler, der nach einem Stromausfall und auch nach einem erneuten Download des SPS-Projekts weiter zählen soll.

Übersichtstabelle zum Verhalten von PERSISTENT-Variablen

Beispiel:

Persistente Variablenliste:

VAR_GLOBAL PERSISTENT
    nVarPers1 : DINT; (* 1. Persistent variable *)
    bVarPers2 : BOOL; (* 2. Persistent variable *)
END_VAR

Vermeiden Sie die Verwendung des Datentyps POINTER TO in persistenten Variablenlisten, da sich die Adresswerte bei erneutem Download des SPS-Projekts verändern können. TwinCAT gibt entsprechende Compiler-Warnungen aus. Wenn Sie eine lokale Variable in einer Funktion als PERSISTENT deklarieren, bleibt dies ohne Auswirkung. Die Verwendung von Datenpersistenz ist hier nicht möglich. Das Verhalten bei einem Reset kalt kann mit dem Pragma ‘TcInitOnReset‘ beeinflusst werden

RETAIN-Variablen

Sie deklarieren RETAIN-Variablen, indem Sie im Deklarationsteil von Programmierobjekten hinter dem Schlüsselwort für den Variablentyp (VAR, VAR_GLOBAL etc.) das Schlüsselwort RETAIN hinzufügen.

Als RETAIN deklarierte Variablen werden zielsystemabhängig, aber typischerweise in einem eigenen Speicherbereich verwaltet, der gegen Stromausfall gesichert sein muss. Der sogenannte Retain‑Handler sorgt dafür, dass die RETAIN-Variablen am Ende eines SPS-Zyklus und nur bei Änderung in den entsprechenden Bereich des NovRams geschrieben werden. Der Umgang mit dem Retain-Handler ist in der Dokumentation C/C++ im Kapitel „Retain Daten“ beschrieben.

RETAIN-Variablen behalten ihren Wert nach einem unkontrollierten Beenden (Spannungsausfall). Bei einem erneuten Start des Programms arbeitet das System mit den gespeicherten Werten weiter. In diesem Fall initialisiert TwinCAT andere „normale“ Variablen neu, entweder mit ihren explizit vorgegebenen Initialwerten oder mit den Standardinitialisierungen.
TwinCAT initialisiert RETAIN-Variablen neu bei einem Reset Ursprung.

Eine mögliche Anwendung ist ein Stückzähler in einer Fertigungsanlage, der nach einem Stromausfall weiter zählen soll.

Übersichtstabelle zum Verhalten von RETAIN-Variablen

Beispiele:

In einer POU:

VAR RETAIN
    nRem1 : INT;
END_VAR

In einer GVL:

VAR_GLOBAL RETAIN
    nVarRem1 : INT;
END_VAR

Wenn Sie eine lokale Variable in einem Programm oder Funktionsbaustein als RETAIN deklarieren, speichert TwinCAT genau diese Variable im Retain-Bereich (wie eine globale RETAIN-Variable). Wenn Sie eine lokale Variable in einer Funktion als RETAIN deklarieren, hat dies keine Auswirkung. TwinCAT speichert die Variable nicht im Retain-Bereich.

Gesamte Übersichtstabelle

Der Grad der Werteerhaltung von RETAIN-Variablen ist automatisch in der von PERSISTENT-Variablen enthalten.