Bezeichner für Variablen und Instanzen

Bei der Bezeichnung von Variablen und Instanzen beachten Sie die folgenden Punkte:

Präfixe von Variablen- und Instanznamen werden kleingeschrieben.
Das erste Zeichen nach dem Präfix wird großgeschrieben (Option Erstes Zeichen nach Präfix soll ein Großbuchstabe sein der Namenskonventionen vom Static Analysis aktivieren, siehe folgenden Hinweis zum Static Analysis).

Static Analysis:

Beachten Sie auch die Möglichkeit zur Überprüfung der Programmierkonventionen mit Hilfe von TE1200 PLC Static Analysis.

Präfixe:

1) Variablen elementarer und dynamischer Datentypen:

Typ	Präfix	Beschreibung	Deklarations-beispiel	Aufrufbeispiel	Static Analysis Namenskonventions-ID
SINT, USINT, INT, UINT, DINT, UDINT, LINT, ULINT, BYTE, WORD, DWORD, LWORD, XINT, UXINT, XWORD	n	Integer, Bitbasierte Zahl	nErrorID : UDINT; nSize : UINT; nMask : WORD; nMessages : UINT;	nErrorID := 16#745; nSize := SIZEOF(ST_BufferEntry); nMask := nMask & 16#0FF0; nMessages := 3;	NC0005-NC0016, NC0035, NC0037, NC0038, NC0160
BOOL, BIT	b	boolean (bit)	bConfigured bReset		NC0003, NC0004
REAL, LREAL	f	float	fPosition		NC0017, NC0018
STRING	s	string	sNetID		NC0019
WSTRING	ws	wide string (unicode)	wsRouteName		NC0020
TIME, LTIME	t	time	tDelay		NC0021, NC0022
TIME_OF_DAY	td	time of day	tdClockTime		NC0025
DATE	d	date	dProductionStart		NC0023
DATE_AND_TIME	dt	date and time	dtProductionStart		NC0024
ARRAY[...] OF ...	a	array	aMessages		NC0030
POINTER TO ...	p	pointer	pData pNextProduct	pData := ADR(aBuffer);	NC0026
POINTER TO POINTER TO ...	pp	Verschachtelter Zeiger	ppData
POINTER TO INTERFACE	pip	Zeiger auf eine Schnittstelle	pipCylinder
REFERENCE TO ... 1) als Methodeneingang 2) in sonstigen Fällen	1) entsprechend dem Basisdatentyp der Referenz 2) ref	Referenz	1) nData (bei REFERENCE TO INT) 2) refSize	1) SampleMethod(nData := <…>) 2) refSize REF= nSize;	NC0027

Zeiger / Pointer:

Typisierte Pointer aus Sicherheitsgründen untypisierten Pointern vorziehen.
Pointer als POINTER TO <Datentyp> deklarieren, wobei der <Datentyp> dem Datentyp der Variablen entspricht, auf den der Pointer verweisen soll.
Ein Pointer, der auf ein Array zeigen soll, als POINTER TO ARRAY[...] OF <Datentyp> deklarieren, wobei der <Datentyp> dem Datentyp des Arrays entspricht, auf das verwiesen werden soll.
Ist der Datentyp der Variablen, auf die ein Pointer zeigen soll, unbekannt und damit untypisierbar, sollte er als POINTER TO BYTE (oder PVOID) deklariert werden. Eine Verwendung des Datentyps DWORD als Zeiger ist aus Gründen der 64bit-Kompatibilität nicht zulässig.
Die Dereferenzierung eines Pointers erfolgt über den Inhaltsoperator '^'.
Achten Sie besonders auf die Gültigkeit der Adresse, auf die ein Pointer zeigt.

Beispiel 1:

nSample       : INT;
pSampleToInt  : POINTER TO INT;

pSampleToInt  := ADR(nSample)
pSampleToInt^ := 123;              // Result: nSample = 123

Beispiel 2:

aSample                   : ARRAY[1..3] OF LREAL;
pSampleToArrayOfLreal     : POINTER TO ARRAY[1..3] OF LREAL;

pSampleToArrayOfLreal     := ADR(aSample);
pSampleToArrayOfLreal^[2] := 4.56; // Result: aSample[2] = 4.56

Pointerarithmetiken / Pointervergleiche:

Wenn möglich, verzichten Sie aus Sicherheitsgründen auf Pointerarithmetiken und die Anwendung von Vergleichsoperatoren auf Pointer (z. B. Inkrementierungen wie [pSampleToLreal := pSampleToLreal + SIZEOF(LREAL)] oder Pointervergleiche mittels >, >=, <, <=).
Falls Sie auf diese Operationen nicht verzichten können, verwenden Sie sie höchstens innerhalb eines Arrays.
Achten Sie dabei ist besonders darauf, dass die Pointer auf Elemente des gleichen Arrays zeigen und dass der Adressbereich des Arrays nicht verlassen wird.

2) Instanzen von Objekten und benutzerdefinierter Datentypen:

Instanzen von Funktionsbausteinen, die in der IEC61131-Norm definiert und von grundlegender Bedeutung sind (R_TRIG, TON...), besitzen kein anderes Präfix. Beispiel für eine korrekte Benennung:

fbAdsTimer : TON;

Typ	Präfix	Beschreibung	Deklarationsbeispiel	Aufrufbeispiel	Static Analysis Namenskonventions-ID
FUNCTION_BLOCK	fb	Instanz eines Funktions-bausteins	fbWritePersData : FB_WritePersistentData;	fbWritePersData();	NC0031
STRUCT	st	Instanz einer Struktur	stBufferEntry : ST_BufferEntry;	stBufferEntry.nCounter := 5;	NC0032
ENUM	e	Instanz einer Aufzählung	eMachineState : E_MachineState; eQuality : E_Quality;	eMachineState := E_MachineState.Stop; eQuality := E_Quality.Good;	NC0029
TYPE (Alias)	entsprechend dem internen Datentyp	Instanz eines Aliastyps	nNibble : T_Nibble; sNetId : T_AmsNetId;	nNibble := 16#1; sNetId := '1.2.3.4.5.6';	NC0033 Siehe auch: Platzhalter {datatype}
INTERFACE	ip	Instanz einer Schnittstelle	ipCylinder : I_Cylinder;	ipCylinder := fbCylinderBase;	NC0036
UNION	u	Instanz einer Union	uCtrl : U_Control;	uCtrl.aRegister[1] := 16#02;	NC0034

3) Sonstiges:

Typ	Präfix	Beschreibung	Deklarationsbeispiel	Static Analysis Hinweis
Verschachtelte Typen	Lediglich entsprechend dem äußersten Typ Ausnahme 1: 'pp' für POINTER TO POINTER TO Ausnahme 2: 'pip' für POINTER TO INTERFACE		pTelegramData : POINTER TO ARRAY[0..7] OF BYTE;	Option Rekursive Präfixe für kombinierbare Datentypen deaktivieren Siehe auch: Namenskonventionen (2)
Lokale und globale Konstanten	c		VAR CONSTANT cSyncID : UINT := 16#80; END_VAR VAR_GLOBAL CONSTANT cLowerThreshold : UDINT := 9; cOptionMove : DWORD := 16#04; END_VAR	NC0062, NC0070
Globale Variablen		Für globale Variablen gelten die gleichen Namensregeln. (Hängen Sie vor den Variablennamen kein zusätzliches zweites Präfix.)	VAR_GLOBAL nProducedUnits : UINT; END_VAR	Option Namensraumpräfix mit Datentyppräfix kombinieren deaktivieren Siehe auch: Namenskonventionen (2)
HRESULT	hr		hrErrorCode : HRESULT;	NC0160
PVOID	p	pointer	pData : PVOID;	NC0160
GUID		Für eine GUID wird kein Präfix vergeben.
AT%I*	optional vor dem Datentyppräfix: I	allokierter Eingang	fActPos AT%I: LREAL; oder: IfActPos AT%I: LREAL;
AT%Q*	optional vor dem Datentyppräfix: O	allokierter Ausgang	fSetPos AT%Q: LREAL; oder: OfSetPos AT%Q: LREAL;

Allokierte Ein- bzw. Ausgänge können optional mit einem 'I' bzw. 'O' als zusätzliches Präfix vor dem Datentyppräfix versehen werden. Für Instanzen stellt es das einzige Präfix dar, das großgeschrieben wird. Halten Sie sich konsequent an die Entscheidung für oder gegen die Nutzung dieses optionalen Präfixes, sodass die Bezeichnung von allokierten Variablen projektweit einheitlich ist.