Gewindebohren ohne Ausgleichsfutter

Bei dieser Art des Gewindebohrens (G63) wird die Spindel durch die CNC synchron zur Bahnbewegung mitgeführt. Hierbei erfolgt eine genaue dynamische Abstimmung von Spindel und der an der Zustellbewegung beteiligten Achsen. Ein Ausgleichsfutter ist somit nicht erforderlich. Der programmierte Vorschub muss zur gewählten Spindeldrehzahl und zur Gewindesteigung des Bohrers passen und wird wie folgt berechnet:

Programmierung

Vorschub F [mm/min] = Drehzahl S [U/min] * Gewindesteigung [mm/U]

Die Spindel muss beim Aufruf von G63 stehen.

Das Schneiden eines Linksgewindes oder das Herausfahren aus einer Gewindebohrung wird mit negativem S-Wert programmiert.

G63 wird durch die Anwahl einer anderen Interpolationsart (z.B. G00, G01, G02, G03) abgewählt.

G63 F.. S.. Z..

Beispiel:

Es wird ein Gewinde mit einer Steigung von 1.25 mm und einer Tiefe von 50 mm gebohrt. Bei einer Spindeldrehzahl S von 200 U/min ergibt sich somit ein Vorschub von:

F = 200*1.25 = 250 mm/min

G63 Z-50 F250 S200 Gewinde bohren

Z50 S-200 Aus Gewindebohrung herausfahren

G01 F100 X100 ... Abwahl Gewindebohren, Linearinterpolation