Betrieb von induktiven/kapazitiven Lasten an Analogausgängen
Analogausgänge wie die EL40xx/41xx/EL47xx Ausgangsklemmen für Normsignale (10 V/ 20 mA) oder EL95xx einstellbare Netzteilklemmen sind für ohmsche Lasten ausgelegt. Da in der Praxis ideal ohmsche Lasten schwer realisierbar sind, können sie in Grenzen auch induktive/kapazitive Lasten treiben. Zwei Effekte sind dabei zu berücksichtigen:
- Durch die Bestromung der Induktivität kommt es je nach Spannungsanstiegsgeschwindigkeit zu positiven/negativen Spannungsspitzen.
- Diese dürfen eine Höhe von 125 % der max. nominellen Ausgabespannung nicht überschreiten (wenn in der jeweiligen Gerätedokumentation nicht anders angegeben).
Beispiel: die Klemme EL4102 ist spezifiziert mit max. Ausgabespannung 10 V
→ max. sind ±12,5 V Spannungsspitzen gegen Analog-GND zulässig. - Da die Spannungs-/Stromquelle (also der Analogausgang) von der Steuerung kontrolliert wird, kann und muss der Spannungs-/Stromanstieg bewusst so langsam gewählt werden, dass es nicht zu unzulässig hohen Spannungen am Analogausgang kommt.
- Dies ist mittels Oszilloskops bei der Inbetriebnahme zu kontrollieren und durch entsprechende Auslegung ist sicherzustellen, dass es auch später nicht zu Überhöhungen kommt, ggf. ist ein regelmäßiges Monitoring erforderlich.
- Eine Simulation ist nicht ausreichend.
- Beispiel mit der Klemme EL4112: durch „große“ Ausgabesprünge (hier: 10.000 digits/Zyklus) kommt es zu unzulässig hohen Überspannungen an einer ohmsch-induktiven Last mit ca. 100 mH/ 320 Ω:
→ indem der Anstieg auf mehrere Stufen á 1000 digits/Zyklus verteilt wird, werden die Überspannungen deutlich reduziert:
- es kann zu Schwingungen kommen, wenn der Gesamtaufbau (mit induktiven und kapazitiven Lasten) ein schwingungsfähiges System hervorruft;
- es ist mittels Oszilloskops zu kontrollieren, dass die unweigerlich entstehende Schwingung wieder zügig (innerhalb einiger Millisekunden) abklingt: